Gesamtkapital in der Bilanz – Wie viel Kapital woher kommt
Das Gesamtkapital, das in der Bilanz von Unternehmen ausgewiesen wird, ist für jeden Aktionär eine bedeutende Größe. Mit ihm lassen sich wichtige Kennzahlen wie etwa die Gesamtkapitalrendite ermitteln. Die zeigt an, wie effektiv ein Unternehmen mit dem gesamten Kapital, das ihm zur Verfügung steht, gewirtschaftet hat.
Zur Berechnung der Gesamtkapitalrendite (Rentabilität des Gesamtkapitals) wird, vereinfacht gesagt, der Jahresgewinn ins Verhältnis zum Gesamtkapital gesetzt. Als Faustformel gilt hierbei, dass das Gesamtkapital das Eigenkapital und das Fremdkapital beinhaltet.
Gesamtkapital in der Bilanz – Grundlagen zum Verständnis
Wer aber in Sachen Buchhaltung weniger versiert ist, mag sich die Frage stellen, was unter Gesamtkapital genau zu verstehen ist. Dazu gehört auch, wie und wo es in der Bilanz zustande kommt, was es mit Aktiva und Passiva zu tun hat oder ob es mit dem Vermögen gleichzusetzen ist.
Zunächst: Die Bilanz stellt als Bestandteil eines Jahresabschlusses das Vermögen und die Schulden eines Unternehmens gegenüber. Auf der linken Seite steht das Vermögen – die Aktiva. Auf der rechten Seite stehen das Eigenkapital sowie die Schulden – die Passiva. Die Schulden beinhalten insbesondere alle Verbindlichkeiten, Fremdfinanzierungen und Rückstellungen.
Bilanz: Beispiel für Aktiva und Passiva
Damit zeigt die Aktivaseite die Mittelverwendung auf, beantwortet also die Frage: Wo wird das Kapital eingesetzt? Die Passivaseite zeigt die Mittelherkunft, sprich: Woher kommt das Kapital?
Beispiel: Ein Unternehmer gründet eine Firma und zahlt als Eigenkapital 500.000 € aufs Firmenkonto ein. Dieses Geld steht dann auf der linken Aktivaseite als Bankguthaben, also Vermögen. Es steht zugleich auf der rechten Passivaseite als Eigenkapital.
Damit wird auch klar, warum die Summe aller Aktiva und Passiva bzw. Vermögen und Kapital gleich hoch sein müssen.
Gesamtkapital in der Bilanz: Immer auf der Passivaseite
Das Gesamtkapital bildet als Summe aus Eigen- und Fremdkapital die Passivaseite der Bilanz. Und da beide Seiten gleich groß sein müssen, bildet es gleichzeitig die Summe aller Vermögensgegenstände auf der Aktivaseite ab.
Was auf der Passivaseite Eigen- und Fremdkapital ist, entspricht auf der Aktivaseite dem Anlage- und Umlaufvermögen.
Die jeweilige Summe der Aktiva und Passiva ist die Bilanzssumme und damit sozusagen das Gesamtkapital. Die generelle Bilanzsume zeigt die Größe eines Unternehmens an.
Gesamtkapital in der Bilanz – Aussagekraft
Wenn es aber um die Betrachtung der Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens geht, sind die Aktiva nicht von Interesse. Da sie nur den Zusammenhang zwischen vorhandenen Rechten und Verpflichtungen darstellen, geben sie kaum Aufschluss über die Ertragsfähigkeit.
Anders die Passiva, also die Herkunft des Kapitals. Das Gesamtkapital gibt Auskunft darüber, in welchem Verhältnis das Vermögen auf der Aktivaseite durch Eigen- und Fremdkapital finanziert ist.
Damit sind wir beim Stellenwert und der Aussagekraft des Gesamtkapitals.
Das Gesamtkapital besteht, wie gesagt, aus Eigen- und Fremdkapital. Die Summe des Eigenkapitals beinhaltet beispielsweise Grundkapital, Rücklagen oder stille Reserven. Das Fremdkapital beinhaltet Rückstellungen, Verbindlichkeiten bzw. Fremdfinanzierung und Kredite.
Gesamtkapital in der Bilanz – Basis wichtiger Kennzahlen
Mit dieser Zuordnung lässt sich klar nach Eigen- und Fremdkapital unterscheiden. Damit können etwa die für Anleger wichtigen Kennzahlen wie Rentabilität des Eigenkapitals und Rentabilität des Gesamtkapitals ermittelt werden.
Ebenso die Eigenkapitalquote oder der Einfluss des sogenannten Leverage-Effekts. Letzterer bedeutet, dass durch den zusätzlichen Einsatz von Fremdkapital, also Kredite, ein höherer Gewinn zustande kommt, der die Eigenkapitalrendite erhöht.
Fazit: Das Gesamtkapital in der Unternehmensbilanz ist die Basis zur Bilanzanalyse. Und damit zur Berechnung verschiedener wichtiger Kennzahlen.