GmbH-Bilanzen lesen: Durchforsten Sie die Kennzahlen von Unternehmen

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Wenn Sie in ein Unternehmen investieren möchte, ist es ratsam, sich im Vorfeld die GmbH-Bilanzen anzuschauen. Doch Bilanzen einer GmbH zu lesen – darin liegt gerade für unerfahrene Anleger die Krux. Wo findet man die Bilanzen und wie liest man diese richtig? Die Antwort finden Sie hier.

Bilanzen lesen: Basiswissen

Wer eine GmbH-Bilanz lesen möchte, benötigt mehr als die Bilanzsumme. Denn diese allein macht keine Aussage darüber, wie ein Unternehmen wirklich dasteht. Das ist die wichtigste Regel!

Eine Bilanz  besteht aus zwei Seiten – AKTIVA und PASSIVA. Vereinfacht ausgedrückt, finden Sie auf der Aktivseite alle Vermögensgegenstände, die das Unternehmen besitzt.  Hier wird unterschieden zwischen Anlagevermögen – wie Gebäude, Maschinen oder der Firmenwagen – und Umlaufvermögen in Form von Kasse und Bankvermögen.

Das Anlagevermögen ist als Kernstück zu betrachten. Es bildet die Grundlage für die Umsätze, die  erwirtschaftet werden sollen und ist  gleichzeitig längerfristig investiert. Im Gegensatz zum Umlaufvermögen ist es nicht innerhalb kurzer Zeit liquidierbar.

Die Passivseite beschreibt wiederum die Kapitalherkunft. Die Passivseite wird grob unterteilt in Eigenkapital und Fremdkapital. Das Eigenkapital ist das tatsächliche Vermögen des Unternehmens, auch Reinvermögen genannt. Es berechnet sich aus dem Vermögen (Aktivseite) minus  Fremdkapital. Das  Fremdkapital setzt sich wiederum aus Verbindlichkeiten und Darlehen zusammen, die aufgenommen wurden. Auch hier werden langfristige und kurzfristige Kredite unterschieden.

„Investieren Sie nur in Unternehmen mit einer Eigenkapitalquote von über 30%“

Das ist eine sehr gängige Anlageempfehlung. Unternehmen, deren Eigenkapitalquote unter 30% liegt, weisen ein zu großes Risiko auf. Allerdings ist es natürlich sinnvoll zu wissen, wie man diese Eigenkapitalquote errechnen kann:

Formel  

Eigenkapitalquote berechnen

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Die Eigenkapitalquote gibt den Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital an. Nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen sollte die Eigenkapitalquote nicht unter 30 % sinken.

$$\bo\text"Eigenkapitalquote" = (\text"Eigenkapital" / \text"Bilanzsumme"\)*100$$

Ergebnis berechnen

Weitere Anhaltspunkte bei der Entscheidung für oder gegen ein Investment liefern Ihnen die drei Säulen Liquidität, Rentabilität und Stabilität. Anhand dieser Kennzahlen sollten Sie ermitteln, wie liquide ein Unternehmen ist und wie gewinnorientiert es arbeitet.

Schließlich möchten Sie ja mit Ihrem Investment auch Gewinne erzielen. Gerade für sicherheitsorientierte Anleger spielt zudem auch eine hohe Stabilität des Unternehmens eine bedeutende Rolle.

Auf welche Punkte Sie hier genau achten müssen und wie Sie vorgehen, lesen Sie in unserem Artikel: Wie liest man eine Bilanz richtig?

GmbH-Bilanzen im elektronischen Bundesanzeiger nachlesen

Nachdem die Frage nach dem „Wie“ geklärt ist, bleibt nur noch das „Wo“ übrig. Denn auch das wissen viele unerfahrene Anleger noch nicht: Wo finden Sie Bilanzen zum Nachlesen?

Mehr zum Thema: eBundesanzeiger: Unternehmensdaten online einsehen

Dazu können Sie ganz einfach auf die Seite des Bundesanzeiger gehen und dort ganz in Ruhe die Geschäftsberichte und Jahresabschlüsse der GmbH Ihres Interesses durchstöbern.

Wie sieht es eigentlich bei der Firma XY genau aus?

Wie viele Informationen Sie benötigen, hängt ganz von Ihrem Interesse ab. Sind Sie an einer Beteiligung interessiert, möchten Sie vielleicht auch noch über sämtliche Gewinnausschüttungen der GmbH, dessen Steuerkonzept und Kreditvolumen informiert sein.

Alle Informationen können Sie aus den jeweiligen Bilanzen lesen. Dazu müssen Sie nur im Suchformular auf www.bundesanzeiger.de den Namen der GmbH eingeben. Anschließend erhalten Sie die erforderlichen Unterlagen (Jahresabschluss und Bilanz) zum Nachlesen.

Übrigens: Sie müssen sich dazu nicht extra auf der Seite anmelden.