GmbH-Mantel – warum sich ein Kauf heutzutage kaum noch lohnt
Wird eine GmbH gegründet, muss man diese im Handelsregister eintragen lassen. Dann benötigt der Gesellschaftsvertrag eine notarielle Beurkundung. Des Weiteren müssen 25.000 € Stammkapital als Minimum hinterlegt werden.
Wer sich einen Großteil dieses Aufwands ersparen möchte, kann vor einer Firmengründung einen GmbH-Mantel kaufen.
Leere Hülle der GmbH
Nicht jede GmbH, die gegründet wird, bleibt ewig bestehen. Einige melden Konkurs an oder liegen einfach brach.
Wenn das Geschäft nicht mehr funktioniert und fortgesetzt wird, kann man als Firmeninhaber die GmbH auf dem Papier verkaufen.
Firmenmantel kaufen
Von einer pleitegegangenen GmbH kann man den leeren Mantel kaufen. Man übernimmt damit die GmbH und kann natürlich dabei Änderungen durchführen.
Der ehemalige Geschäftsbetrieb ist dabei nicht zu kaufen. Ändern kann man grundsätzlich alles, was man möchte: vom Firmennamen über den Gesellschaftsvertrag bis hin zum Unternehmensgegenstand.
Auch wenn man sich viele Schritte bei so einer Firmengründung sparen kann – zu einem Notar muss man trotzdem, wegen der Beurkundung des Kaufs.
Stammkapital GmbH
Was in der Theorie so schön klingt, hat der Bundesgerichtshof im Jahr 2003 leider geändert. Konnte man sich bis dato durch einen GmbH-Mantel um die 25.000 € Stammeinlage drücken, so müssen diese nun wieder erbracht werden.
Früher konnte man lediglich einen Kaufpreis von rund 5.000 € für einen GmbH-Mantel zahlen. Heute müssen die 25.000 € sofort eingezahlt werden, sonst darf man den Mantel nicht verwenden.
GmbH-Mantel
Mit diesem Gesetz von 2003 macht es wenig Sinn, heutzutage noch einen GmbH-Mantel zu kaufen. Der Hauptgrund war früher der schnelle Erwerb einer Firma und vor allem die Ersparnis der Stammeinlage.
Da dies nun wegfällt, spricht wenig für den Kauf eines solchen Firmenmantels.
Ein kleiner Hoffnungsschimmer bleibt aber grundsätzlich für alle zukünftigen GmbH-Gründer: Im europäischen Vergleich liegt die Mindesteinlage bei 10.000 €. Eine Anpassung könnte demnach möglich erscheinen.
Ein erster Versuch, das erforderliche Stammkapital von 25.000 € auf 10.000 € zu senken, wurde allerdings im Bundestag abgewiesen. Die Begründung lautete, dass dies unnötig sei und aus Imagegründen werde man die 25.000 € beibehalten.