Kennzahl Umsatzrentabilität: Wie viel jeder umgesetzte Euro bringt

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Die Kennzahl Umsatzrentabilität zeigt die Effizienz eines Unternehmens im operativen Geschäft. Sie gehört zum Kennzahlen-System der Rentabilitätsberechnung.

Kennzahl Umsatzrentabilität: Wie viel jeder umgesetzte Euro bringt

Die Umsatzrentabilität zeigt, wie viel ein Unternehmen bezogen auf seinen Umsatz tatsächlich verdient hat. Diese Kennzahl ist insofern wichtig, als sich mit ihr die Effizienz im operativen Geschäft bewerten lässt.

Umsatzrentabilität – Kennzahl für die Produktivität

Die Umsatzrentabilität wird auch Umsatzrendite genannt. Das oft benutzte Kürzel ROS bezieht sich auf den englischen Begriff Return on Sales. Ebenso gebräuchlich ist der Begriff Umsatzmarge. Der Grundvorgang bei deren Berechnung: Der Gewinn wird durch den Umsatz dividiert. Wenn jeder umgesetzte Euro 10 Cent Gewinn bringt, so beträgt die Umsatzrendite 10%.

Steigt die Umsatzrentabilität bei gleichbleibenden Verkaufspreisen, so ist dies ein Zeichen für eine hohe Produktivität des Unternehmens. Sinkt die Umsatzrentabilität hingegen, stellt sich die Frage nach den Gründen und möglichen Verbesserungen.

Ein Anleger, der wissen will, ob sich sein Investment rentiert, sollte nicht nur nach der Kapitalrendite schauen. Die Umsatzrendite erlaubt einen Blick hinter die Kulissen. Sie verdeutlicht, wie und auf welchem Wege wirtschaftlich gearbeitet wurde und wo gegebenenfalls Optimierungsbedarf besteht.

Die Kennzahl Umsatzrentabilität im Zusammenhang sehen

Die Kapitalrentabilität lässt sich in der Regel nur im Zusammenhang mit der Umsatzrentabilität verstehen.

Nachdem die Gesamtkapitalrendite dem Investor zeigt, welches Ergebnis ein Unternehmen mit all seinen finanziellen Mitteln erwirtschaftet hat, richtet sich der Blick auf die Kennzahl Umsatzrendite. Die Frage hier ist: Wie viele Waren bzw. Dienstleistungen wurden mit dem vorhandenen Kapital nicht nur erzeugt, sondern verkauft?

Hohe Umsätze allein dürfen aber nicht blenden. Imponierende Umsätze mögen zwar die Marktposition festigen, doch wenn zugleich Verluste entstehen, wird an der Kapitalbasis gezehrt. Mit steigenden Umsätzen sollte auch der Gewinn steigen.

Kennzahl Umsatzrentabilität – verschiedene Ansätze

Für die Kennzahl der Umsatzrentabilität gibt es übrigens keinen einheitlichen Durchschnittswert. Die Umsatzrendite muss immer branchenabhängig betrachtet werden. So ist etwa in der Pharmaindustrie die Umsatzrentabilität üblicherweise höher als im Maschinenbau. Und die beim Maschinenbau ist höher als im Handel, der im Wettbewerb große Mengen zu günstigen Preisen bewegen muss.

Hinzu kommen verschiedene Ansätze der Betrachtung. Bei der Berechnung der Umsatzrentabilität wird, wie erwähnt, der Ertrag ins Verhältnis zum Umsatz gesetzt. Je nach Ansatz und Zielsetzung kann der Ertrag das Jahresergebnis nach Steuern sein – in dem Fall handelt es sich um die Nettoumsatzrendite. Oder aber, wie in den meisten Fällen, der Ertrag vor Steuern – die Bruttoumsatzrendite.

Bei der Bruttoumsatzrendite werden in der Regel die Werte auf Basis des EBIT bzw. EBITDA verwendet. EBIT ist das Ergebnis vor Zinsen und Steuern, EBITDA ist das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen.

Umsatzrentabilität – eine Kennzahl im Kennzahlen-System

Die Umsatzrentabilität ist gerade bei umsatzintensiven Handelsunternehmen eine wichtige Größe. Sie ist aber stets nur als eine Kennzahl im gesamten Kennzahlen-System des ROI (Return on Investment) zu betrachten.

Eigenkapitalrentabilität, Gesamtkapitalrentabilität, Umsatzrentabilität sowie Kapitalumschlagshäufigkeit spielen bei der Gesamtbetrachtung ineinander. So kann ein hoher Kapitalumschlag auch bei niedrigen Umsatzrenditen eine hohe Kapitalrendite bewirken. Denn je schneller das über die Umsatzerlöse vermehrte Kapital zurückfließt, desto geringer ist der Kapitalbedarf.

Die Kennzahl Umsatzrentabilität muss also stets im Gesamtzusammenhang bewertet werden.