Das Erfolgsgeheimnis des Warren Buffett

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Es gibt viele Investoren, die an der Börse reich geworden sind, aber nur wenige werden weltweit so hoch geschätzt wie Warren Buffett.

Das hat mehrere Gründe: Die Basis ist natürlich, dass Buffett über mehrere Jahrzehnte bewiesen hat, Renditen von über 20% pro Jahr erwirtschaften zu können. Buffett ist also keine Eintagsfliege an der Börse, sondern der Marathon-Mann unter den Investoren.

Viele Buffett-Fans verweisen auch auf die Bodenständigkeit. Buffett lebt noch immer in seiner Geburtsstadt Omaha, kassiert ein Jahreseinkommen von 100.000 USD, trinkt Coca-Cola aus Dosen und wohnt seit über 60 Jahren in einem ganz normalen Mittelklassedurchschnittshaus.

Er ist also der Gegenentwurf zu den neureichen amerikanischen Internet-Milliardären oder den russischen Aufsteigern, die ihren Reichtum nur zu gerne offen zeigen.

Eine klare Anlagestrategie ist die Basis des Erfolgs

Ein dritter Punkt ist aus meiner Sicht mindestens ebenso wichtig: Die Investoren verstehen seine Anlagestrategie. Wenn Buffett über seine Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway ein Unternehmen kauft, müssen 3 scheinbar einfache Kriterien erfüllt sein:

Buffett muss

  • das Geschäftsmodell verstehen (daher befinden sich keine Biotech- oder Internet-Beteiligungen im Portfolio),
  • das Unternehmen muss bewiesen haben, dass es dauerhaft überdurchschnittliche Gewinne erwirtschaften kann (wie zum Beispiel Coca-Cola) und
  • das Management muss das eigene Unternehmen lieben und nicht das schnelle Geld (viele Manager aus dem „Buffett-Imperium“ arbeiten auch noch weiter, wenn sie das Rentenalter lange erreicht haben).

Warren Buffett: Auch ein Meister des Wortes

Buffett beherrscht auch die Kunst, griffig und witzig zu formulieren. So empfiehlt er Privatanlegern, nicht zu viele Positionen ins eigene Depot aufzunehmen. Seine originelle Begründung: „Wenn Sie einen Harem mit 40 Frauen haben, lernen Sie keine richtig kennen“.

Diese Gleichsetzung mit einem menschlichen Wesen ist kein Zufall. Eine Aktie ist für Buffett kein Casino-Chip. Jede Aktie ist eine Unternehmens-Beteiligung. Als Aktionär wird man Miteigentümer eines Unternehmens. Ein solches Investment tätigt man nicht kurzfristig.

Auch hier findet Buffett die passenden Worte: „Eine Aktie, die man nicht 10 Jahre zu halten bereit ist, darf man auch nicht 10 Minuten besitzen“. Dieser Satz wird jedoch oft falsch verstanden.

Buffett meint nicht, dass man eine Entscheidung nie ändern sollte. Im Gegenteil: Buffett ist ein sehr kritischer Aktionär. Wenn die Richtung nicht mehr stimmt, verkauft er auch Aktien. Das Zitat soll zum Ausdruck bringen, dass jede Investitions-Entscheidung sehr, sehr gründlich geprüft werden sollte.

Und die Unternehmen, die in die Endauswahl kommen, sollten ein Geschäftsmodell besitzen, das auch noch in 10 oder 20 Jahren tragfähig ist.

Klare Prinzipien, aber offen für neue Ideen

Zusätzlich sollten Anleger, die auf den Spuren von Warren Buffett wandeln wollen, auch noch berücksichtigen, dass Buffett seinen Anlagestil im Laufe der Jahrzehnte verändert hat. Daher ist nicht jedes Buffett-Zitat zeitlos.

Ein berühmtes Buffett-Zitat lautet zum Beispiel: „Die Frage, wie man reich wird, ist leicht zu beantworten. Kaufe einen Dollar, aber bezahle nicht mehr als 50 Cent dafür“. Gemeint ist damit, dass man nur Aktien kaufen soll, die weit unter dem Substanzwert notieren. Hier können Sie erkennen, dass Buffett der Schüler von Benjamin Graham war, der genau diesen Investment-Stil vertreten hat.

In den vergangenen Jahrzehnten hat Buffett jedoch auch Unternehmen erworben, die kein „Schnäppchen“ waren. Dieser Sinneswandel wurde hauptsächlich von Charlie Munger, dem relativ unbekannten, aber genialen Partner von Warren Buffett ausgelöst.

Munger hat Buffett davon überzeugt, dass Qualität ihren Preis hat. Einige Spitzenunternehmen wird man nie richtig billig erwerben können. Dann muss ein Investor über seinen Schatten springen und zugreifen, auch wenn der Preis optisch nicht billig erscheint.

Das ist auch das letzte Erfolgsgeheimnis von Warren Buffett: Man braucht an der Börse einen klaren Anlage-Stil, muss diesen aber ab und zu anpassen, wenn es neue Erkenntnisse gibt.