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Relative Stärke Index (RSI): Den Indikator optimal nutzen

Inhaltsverzeichnis

Gibt es den „einen“ Indikator, der Ihnen stets und quasi garantiert zutreffende Einschätzungen für Ihre Investment-Entscheidungen liefert? – Nein!

Und ich bin geneigt zu sagen: Gut, dass ein solcher Indikator nicht existiert! Denn dann würden fast alle Anleger nur noch diesen einen verwenden.

Allerdings würde das auch die Börse an sich obsolet machen, die ja gerade von der Vielfalt an kontroversen Einschätzungen und Meinungen „lebt“.

Ich möchte Ihnen hier dennoch einen Indikator vorstellen, der Ihnen weit mehr zu bieten hat, als so manches Börsenfachbuch Ihnen weismachen will:

Es handelt sich um den Relative Stärke Index (RSI).

Indikatoren: Weniger ist mehr

In der Technischen Analyse von Aktien unterscheiden wir 2 Bereiche:

Die Einschätzung von künftigen Kursverläufen mit Hilfe von Trend-, Widerstands- und Unterstützungs-Linien oder durch den Einsatz von Indikatoren wie Momentum, On-Balance-Volumen (OBV) oder MACD.

Das Problem mit den Indikatoren ist dabei: Es gibt sehr viele davon – die von mir verwendete Börsen-Software listet allein 138 verschiedene auf.

Nicht umsonst heißt es: „Wer viele Indikatoren einsetzt, erhält auch viele widersprüchliche Einschätzungen.“

Ich habe mich daher schon vor vielen Jahren auf eine gute Handvoll Indikatoren fokussiert, mit denen ich mich „wohlfühle“.

Sie liefern mir weitgehend übereinstimmende Ergebnisse und stärken mich so in meinen Investment-Entscheidungen, statt mich zu verunsichern.

Last not least generieren die von mir verwendeten Indikatoren eine hohe Trefferquote.

Was genau macht der Relative Stärke Index (RSI) eigentlich?

Der RSI wurde 1978 von Welles Wilder entwickelt. Anstatt auf die recht anspruchsvolle Berechnungs-Methode einzugehen, beschreibe ich lieber, was der Indikator dabei genau tut:

Er setzt die Auf- und Abwärts-Bewegungen eines Kursverlaufs innerhalb eines vordefinierten Zeitraums in Relation zueinander.

Da auch von Welles Wilder so empfohlen, hat sich als Standard die Einheit 14 (Tage, Wochen, Monate) durchgesetzt.

Der Relative Stärke Index zeigt Ihnen somit die „innere Stärke“ eines Kursverlaufs in einem bestimmten Zeitraum.

Dabei oszilliert der Indikator zwischen Werten von 0 – 100%. Der Bereich von 70 – 100% gilt als „überkaufte“, die Bandbreite von 0 – 30% als „überverkaufte“ Zone.

Die überkaufte und überverkaufte Zone

Diese Form des Einsatzes macht den RSI zu einer Art Kontra-Indikator: Je weiter der Indikator in die genannten Bereiche vordringt, umso eher ist mit einer Gegenbewegung zu rechnen.

Schauen wir uns das einmal gemeinsam in einem DAX-Chart an:

DAX mit 14-tage-rsi_20-11-2017

DAX mit 14-Tage-RSI: Eintritte in die überkaufte und überverkaufte Zone

Im Kursverlauf habe ich für Sie jeweils die Punkte mit Vertikalen versehen, an denen der 14-Tage-RSI entweder über 70% steigt oder unter 30% absinkt.

Signale, die funktioniert haben, wurden dabei grün (Kaufsignal) oder rot (Verkaufs-Signal) eingefärbt.

Die Zahl von 8 blauen Fehlsignalen gegenüber 9 „funktionierenden“ Signalen zeigt Ihnen schon:

Diese Herangehensweise hat eine Treffer-Chance von etwa 50% – Sie liegen also bei jedem 2. Signal falsch!

Ein solches Ergebnis ist selbstredend NICHT zufriedenstellend! Doch Sie werden sehen, dass wir mit einem kleinen Kniff einige der Fehlsignale ausmerzen können.

Das und mehr wird jedoch Thema des folgenden Beitrags sein.

Das Wichtigste nochmals in Kürze

Fassen wir die wichtigsten Ergebnisse nun noch einmal kurz zusammen:

Bislang haben wir also ergründet, dass der Relative Stärke Index (RSI) Ihnen Aufschluss über die Intensität eines Kursverlaufes liefert.

Weiterhin sind wir darauf eingegangen, welche Schlussfolgerungen Ihnen die Basis-Funktionsweise in Bezug auf Kauf- und Verkaufs-Signale gestattet:

  • Der RSI zeigt einen überkauften Zustand an, wenn er Werte von mehr als 70% annimmt.
  • Ein Relative Stärke Index von weniger als 30% signalisiert Ihnen einen überverkauften Marktzustand.
  • Doch diesen Signalen mit Verkauf bzw. Kauf zu begegnen, war in etwa 50% der Fälle nicht zielführend.

In der Folge zeige ich Ihnen nun, wie Sie die Zahl dieser Fehlsignale signifikant reduzieren können.

Und wir werden auf eine Einsatz-Möglichkeit des Indikators schauen, die Sie in den Börsen-Medien nicht finden werden.

Divergenzen reduzieren die Zahl an Fehlsignalen

Schauen wir uns dazu noch einmal gemeinsam den weiter oben präsentierten Chart an – diesmal habe ich noch einige pinkfarbene Vertikalen hinzugefügt:

DAX mit 14-tage-rsi_21_11-2017

DAX mit 14-Tage-RSI: Divergenzen reduzieren die Zahl an Fehlsignalen.

Die Zahl an Fehlsignalen (blaue Vertikalen) können Sie reduzieren, indem Sie auf Divergenzen (Abweichungen) zwischen Kursverlauf und Indikator achten.

Sie wissen ja: Ein Aufwärtstrend definiert sich durch das Erreichen immer höherer Hochs, ein Abwärtstrend durch immer tiefere Tiefs.

Und solange diese neuen Tops /Tiefs vom RSI durch ebenfalls höhere Hochs / tiefere Tiefs bestätigt werden, ist alles prima.

Bildet der Indikator jedoch, im Gegensatz zum Kursverlauf, tiefer liegende Hochs (im Aufwärtstrend) bzw. höhere Tiefs (im Abwärtstrend) aus – im Chart durch die grünen Pfeile dokumentiert –, dann signalisiert Ihnen das einen bevorstehenden Trend-Wechsel.

Aufgrund der Divergenzen zum Jahresbeginn, im August / September und November 2015 wandeln sich die eigentlichen Fehlsignale plötzlich auf wundersame Weise in höchst wertvolle Verkaufs- (1 und 3) bzw. Kaufsignale (2).

Die wohl beste Analysemethode für den RSI

Die wohl besten Ergebnisse bei der Arbeit mit dem RSI erhalten Sie jedoch über eine Analyse-Methode, die so nicht in den Fach-Börsenbüchern vermittelt wird:

Wie in einem Kursverlauf können Sie nämlich auch im Relative Stärke Index Auf- und Abwärts-Trendlinien einzeichnen.

Werden diese Trend-Linien durchbrochen, generiert der RSI entsprechende Handels-Signale.

Die in meinen Augen wertvollsten Kauf- und Verkaufs-Signale erhalten Sie beim Einzeichnen von RSI-Trendlinien in einem Monats-Chart.

Schauen wir uns auch das einmal gemeinsam an:

DAX mit 14-monats-rsi_21_11-2017

DAX mit 14-Monats-RSI: Divergenzen reduzieren die Zahl an Fehlsignalen.

Hier zeigen Ihnen die grünen Vertikalen die Kauf- und die roten die Verkaufs-Signale, die aufgrund der Trend-Brüche im RSI generiert werden.

Eine Divergenz ist mit den pinkfarbenen Vertikalen und den grünen Pfeilen markiert.

Fazit

Ich denke, Sie erkennen auch ohne die Berechnung von Prozentzahlen schon mit bloßem Auge das enorme Gewinn-Potenzial dieser Herangehensweise.

Und der meiner Ansicht nach beste Nebeneffekt ist: Sie können diese Signale langfristig handeln! Das verleiht Ihrer Investment-Strategie eine hohe Erfolgs-Sicherheit!