So viel bringt Weihnachten für die Wirtschaft

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Es gibt Dinge wie kleine Diamanten, teure Kleidungsstücke und sonstige Besonderheiten, die sich kaum jemand selbst kaufen würde. Nicht selten sind das Geschenke zu Weihnachten. Spätestens mit Eröffnung der Weihnachtsmärkte dreht die Konsumspirale auf Hochtouren – was aber nicht nur an den Geschenken liegt.

Das sind die Auswirkungen von Weihnachten auf die Wirtschaft

Die Auswirkungen von Weihnachten auf die Wirtschaft sind enorm. Allein die Zahlen des Handelsverbands Deutschland (HDE) sprechen für sich: in den Monaten November und Dezember machen stationäre Läden gut 19 % ihrer Jahresumsätze. Online-Geschäfte kommen mittlerweile auf 25 %. Was nebenbei Zusteller wie die Deutsche Post erfreut, die im Weihnachtsgeschäft gleich doppelt so viele Pakete und Briefe ausliefert wie sonst. Dieses Jahr wird mit einem Rekord von bis zu 8,7 Mio. Zustellungen gerechnet.

Gerade die Internet-Händler tragen ihren Teil dazu bei. Sie verzeichnen ein Plus von 10 %. Die Umsätze sind seit 2009 kontinuierlich gestiegen. Der gesamte Handel legt im Vorjahresvergleich voraussichtlich um 3 % zu. Ladengeschäfte und Online-Anbieter zusammen dürften im Weihnachtsgeschäft rund 94,5 Mrd. € einnehmen. Ein Rekordwert, auch angesichts der Tatsache, dass dieses Jahr Heiligabend auf einen Sonntag fällt.

Die Zahlen machen insofern stutzig, als das Umsatzplus von den Umfrageergebnissen zu den geplanten Weihnachtsausgaben abweicht. Im Schnitt kommen die Meinungsforscher zum Ergebnis, dass die privaten Budgets 2,5 % unter Vorjahreswert liegen. Laut HDE beispielsweise beträgt die Ausgabebereitschaft pro Kopf rund 466 €. Die GfK wiederum kommt auf 274 €.

Zum einen: Die unterschiedlichen Angaben zu den Weihnachtsbudgets selbst ergeben sich daraus, dass jedes Institut anders fragt. Mal geht es rein um Geschenke, mal ums Gesamtbudget inklusive Ausgaben für Essen und ähnliches. Zum anderen: In der Vorweihnachtszeit werden nicht nur Geschenke gekauft. In der allgemeinen Konsumlaune sitzt das Geld auch für Alltagsausgaben lockerer. Und viele gönnen sich mal selbst etwas mehr. Hinzu kommt die aktuell gute Konjunktur mit ohnehin steigender Konsumbereitschaft.

Konsumlaune steckt alle an

Die Auswirkungen von Weihnachten auf die Wirtschaft lassen sich also nicht allein an Geschenken festmachen. Unabhängig von der Frage, was denn genau zu Weihnachtsausgaben zählt, lässt sich feststellen, dass in Großbritannien und den USA ein Viertel bzw. ein Drittel mehr konsumiert wird.

Weltweit profitieren natürlich Online-Bestellriesen wie Amazon, zunehmend aber auch das chinesische Gegenstück Alibaba. In Europa verzeichnet AliExpress beachtliche Zuwachsraten. Die Seite gibt es auch auf Deutsch mit Preisangaben wahlweise in Euro und Abrechnung über PayPal. Einer der sich ganz besonders auf Weihnachten freut, ist Apple. Das neue iPhone X soll im X-Mas-Quartal die Umsätze auf bis zu 87 Mrd. US-$ steigern. 2016 waren es 78,4 Mrd. US-$.

Das iPhone ist ein typisches Beispiel für Ausgaben, die nur zum Teil unter Geschenke laufen. Weihnachten ist schlicht ein Anlass, der auch anderen Branchen zugute kommt. Hotels und Gaststätten sind genauso ausgebucht wie Fluglinien und Reiseanbieter. So können Lufthansa oder TUI jedes Jahr mit Kunden rechnen, die ihre Verwandten besuchen, mit der Familie einen Urlaub verbringen oder vor dem Weihnachtsrummel flüchten wollen. Umfragen zufolge verreist ein Drittel aller Deutschen über die Feiertage.

Dass die Aktienkurse deshalb nicht zwingend in die Höhe springen, liegt daran, dass der weihnachtliche Umsatzschub schon lange eingeplant ist. Häufig fallen sie sogar leicht, weil die Anleger noch mehr erwartet haben. Enttäuschung auf hohem Niveau.