So können Anleger in Kakao investieren

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Bald steht Weihnachten wieder vor der Tür. Viele Weihnachtseinkäufer werden auch in diesem Jahr wieder zu Schokolade greifen, denn der süßen Versuchung unterm Weihnachtsbaum kann kaum jemand widerstehen.

Doch in den letzten Monaten mussten Konsumenten für Schokolade wieder tiefer in die Tasche greifen. Einer der Gründe sind die wieder anziehenden Preise für Kakao. Kostete 1 Tonne Kakao an der Rohstoffbörse NYMEX Mitte August noch 1.850 US-$, wird der süße Rohstoff inzwischen bei über 2.100 US-$ gehandelt.

Einige Rohstoff-Experten sehen nach der Talfahrt in den letzten beiden Jahren bei 1.850 US-$ eine Art Bodenbildung erreicht, die den Kakaopreis wieder auf alte Preisniveaus von über 3.000 US-$ pro Tonne aus dem Jahr 2016 zurückführen könnte.

Für Privatanleger stellt sich hier die Frage, wie man von einem solchen Preisanstieg profitieren könnte – hier ergeben sich gleich mehrere Möglichkeiten in Kakao zu investieren.

In Kakao investieren – Welche Möglichkeiten gibt es?

Für Privatanleger macht es wenig Sinn direkt in Kakao zu investieren, denn Anleger müssen hier die Kosten für Lagerung und Versicherung des Rohstoffs beachten. Zudem ist Kakao nur für eine begrenzte Zeit lagerfähig und verliert über längere Zeit an Qualität.

Kakao-Zertifikate als Investmentmöglichkeit

Eine interessante Möglichkeit für Anleger in Kakao zu investieren, stellen daher Indexzertifikate dar, welche die Entwicklung des Kakaopreises nachbilden. Ein solches Indexzertifikat (WKN: RCB8WW) auf den Kakao-Future gibt es zum Beispiel von der Raiffeisen Centrobank.

Dabei müssen Anleger beachten, dass der Kakaopreis teilweise starken Kursschwankungen unterliegt, denn rund 70 % des Kakaos stammt aus Westafrika. Als größter Kakao-Produzent gilt die Elfenbeinküste. Eine überdurchschnittliche Ernte beeinflusst den Kakaopreis genauso stark, wie Ernteausfälle oder ein Streik der Beschäftigten in der Branche.

Exchange Traded Commodity (ETC) auf Kakao

Daneben können Anleger auch über sogenannte Exchange Traded Commodities (ETCs) direkt in Kakao investieren. Einen solchen ETC bietet zum Beispiel die Commerzbank mit dem Commerzbank ETC – Cocoa Future Daily Long 1x (WKN: ETC059) an, der dem Kakaopreis im Verhältnis von 1:1 folgt.

Allerdings müssen Anleger beachten, dass in ETCs investierte Gelder im Gegensatz zu Exchange Traded Funds (ETFs) kein Sondervermögen darstellen. Damit ist diese Investition im Falle einer Insolvenz des Emittenten nicht geschützt, wodurch dem Anleger im schlimmsten Fall ein Totalverlust droht.

In Kakao investieren über Aktien

Eine weitere Möglichkeit für Anleger in Kakao zu investieren sind Aktien. Zwar gibt es nicht die „Kakao-Aktie“, doch sehr wohl Unternehmen die mit dem Rohstoff ihr Geld verdienen.

Dazu zählen in erster Linie Schoko-Hersteller wie Lindt & Sprüngli, Hershey, Mondelez (Milka, Toblerone etc.) und der weltweit führende Hersteller von Kakao- und Schokoladenprodukten Barry Callebaut. Wie Lindt & Sprüngli sitzt Barry Callebaut in der Schweiz und konnte Anleger in den letzten 5 Jahren mit einer überdurchschnittlichen Rendite (ca. 65 %) erfreuen – die Lindt & Sprüngli-Aktie legte im selben Zeitraum sogar um mehr als 90 % zu.

Fazit: Anleger fahren mit Kakao-Aktien besser und sicherer

Indexzertifikate und Exchange Traded Commodities (ETCs) stellten zwar eine interessante Möglichkeit für Anleger dar, in Kakao zu investieren, doch sicherer und renditestärker fuhren Anleger in den letzten Jahren mit Aktien-Investments.

Zudem sind Schoko- und Kakao-Hersteller wie Lindt & Sprüngli, Barry Callebaut, Mondelez & Co in der Regel breiter aufgestellt und können damit selbst einen schwachen Kakaopreis auffangen bzw. die höheren Preise einfacher an die Kunden weitergeben.

Bei einem Indexzertifikat dagegen trägt der Anleger ein Emittentenrisiko (Indexzertifikate sind Schuldverschreibungen) und ist zudem von der Entwicklung des Basispreises (Kakao) vollends abhängig.