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Gold nimmt das Allzeithoch ins Visier

Gold nimmt das Allzeithoch ins Visier
© AK-DigiArt | Adobe Stock
Inhaltsverzeichnis

Mitte Januar hatte ich Ihnen an dieser Stelle geschrieben, dass Gold vor einem Comeback stehen könnte. Seitdem hat die Notierung auch schon angezogen, die 2.000-Dollar-Marke verhinderte bislang aber weitere Avancen.

Schafft es das gelbe Edelmetall, sich über der runden Schwelle zu etablieren, wäre das ein starkes Signal. Nicht nur die Charttechnik spricht für ein Engagement beim Gold.

Krisenwährung Gold profitiert von Bankenturbulenzen

Gold gilt als Krisenwährung und Inflationsschutz. Diesem Ruf wurde das Edelmetall im vergangenen Jahr nur bedingt gerecht. Trotz rekordhoher Inflationsraten beendete der Goldpreis das Jahr 2022 mit einem Mini-Minus von 0,3%. Immerhin: Auf Euro-Basis erzielten Anleger dank des starken Dollars einen Wertzuwachs von 8,6%. Eine Erklärung für die eher bescheidende Performance lieferten der starke Dollar und die gestiegenen Zinsen.

Angesichts der jüngsten Turbulenzen im Banksektor rückt Gold aber wieder stärker in den Fokus. Eine neue Bankenkrise ist zwar nicht abzusehen. Die Situation heute ist mit der im Jahr 2008 schlicht nicht vergleichbar. Gleichwohl ist ein Ende der Zinserhöhungen nun deutlich wahrscheinlicher. Steigen die Zinsen nicht weiter oder gehen sogar wieder zurück, spricht das für Gold.

Nachfrage nach Gold zieht kräftig an

Im Oktober war der Preis für die Feinunze bis auf 1.615 Dollar zurückgefallen, bildete hier aber einen soliden Boden aus und drehte dynamisch nach oben. Für Unterstützung sorgte die anziehende Nachfrage. Vor allem vonseiten der Zentralbanken, insbesondere in Asien, nahm das Interesse massiv zu.

Laut dem World Gold Council kauften die Zentralbanken im vergangenen Jahr 2022 weltweit 1.136 Tonnen Gold. Gegenüber dem Vorjahr war das eine Steigerung um mehr als 150% und gleichzeitig die größte Kaufmenge seit dem Jahr 1967.

Angesichts der hohen Inflation und des Ukraine-Kriegs zog auch die Nachfrage des Einzelhandels in den USA und Europa nach Barren und Münzen kräftig an. Investoren kauften etwa 15 Mio. Unzen (circa 427 Tonnen) Gold – so viel wie seit 2011 nicht mehr.

Quelle: www.aktienscreener.com

Auf den Goldpreis warten massive Widerstände

Einiges spricht für einen weiter steigenden Goldpreis. Die teilweise ausgegebenen Kursziele erscheinen mir aber doch eher ambitioniert. 4.800 Dollar bis Ende des Jahrzehnts wirkt da sogar noch halbwegs realistisch. Ein anderer Gold-Bulle hält einen Anstieg auf über 20.000 Dollar für möglich. Das dürfte reichlich utopisch sein.

Grundsätzlich gibt die Charttechnik aber grünes Licht für weitere Preissteigerungen. Allerdings hat das gelbe Edelmetall massive Hürden vor sich. Zunächst gilt es, sich über der runden 2.000-Dollar-Marke zu etablieren. Gelingt dies, wartet bereits bei 2.075 Dollar der nächste Widerstand in Form des Allzeithochs. Sollte das übersprungen werden, wäre dies ein massives Trend-Signal.

Falls Sie Ihr Wertpapierdepot etwas breiter aufstellen möchten, ist ein Investment in Gold auf jeden Fall eine Option. Der Preis entwickelt sich meist relativ unabhängig von Aktien- und Anleihemarkt. Somit kann ein Gold-Investment auch dazu beitragen, das Portfolio in unruhigen Zeiten zu stabilisieren.