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Goldmarkt: Newmont will Mitbewerber Newcrest schlucken

Goldmarkt: Newmont will Mitbewerber Newcrest schlucken
TTstudio / shutterstock.com
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Ein Paukenschlag hat am vergangenen Sonntag den Goldmarkt aufgerüttelt. Das weltweit führende Goldunternehmen Newmont Corporation aus Denver/Colorado hat bekannt gegeben, dass es dem australischen Mitbewerber Newcrest Mining ein unverbindliches und unaufgefordertes Übernahmeangebot unterbreitet hat.

Kommt der Deal zustande, würden zwei der weltweit führenden Goldproduzenten fusionieren und einen Standard für nachhaltigen und verantwortungsvollen Goldabbau setzen, so Newmont in seiner Presseerklärung.

„Die vorgeschlagene Transaktion würde branchenführende Portfolios von Vermögenswerten und Projekten zusammenführen, um einen langfristigen Wert für das kombinierte globale Unternehmen zu schaffen“, so Tom Palmer, Präsident und CEO von Newmont.

Am Montag bestätigte Newcrest ein bedingtes und unverbindliches indikatives Angebot der Newmont Corporation erhalten zu haben. Newcrest teilte gleichzeitig mit, dass es schon vorher ein ähnliches, aber niedriger dotiertes Angebot von den US-Amerikanern bekommen habe.

Diese erste Offerte habe der Newcrest-Vorstand als unzureichend abgelehnt. Der Vorstand gab bekannt, dass er das nachgebesserte Angebot zusammen mit seinen Finanz- und Rechtsberatern prüfen werde. Doch bevor ich Ihnen die Details des neuen Angebots erläutere, möchte ich Ihnen die beiden Goldförderer kurz vorstellen.

Die beteiligten Unternehmen im Überblick

Newmont ist laut eigenen Angaben das weltweit führende Goldunternehmen. Neben Gold fördert Newmont auch Kupfer, Silber, Zink und Blei. Die Minen des Unternehmens befinden sich in Nordamerika, Südamerika, Australien und Afrika. Newmont wurde 1921 gegründet und ist seit 1925 an der Börse notiert. Es ist der einzige Goldproduzent, der im S&P 500 Index gelistet ist.

Die 14.400 Newmont-Mitarbeiter erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz von 12,22 Mrd. US-Dollar (USD), was etwa 11,3 Mrd. Euro entspricht. Der operative Gewinn (EBIT) lag bei 1,38 Mrd. USD (1,28 Mrd. Euro).

Newcrest Mining Limited wurde 1966 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Melbourne/ Australien. Das Unternehmen ist in der Exploration, der Minenerschließung, dem Minenbetrieb und dem Verkauf von Gold und Gold-/Kupferkonzentraten tätig.

Darüber hinaus sind die Australier auch an der Exploration und Produktion von Silbervorkommen beteiligt. Newcrest Mining besitzt und betreibt Minen und Projekte in Australien, in Papua-Neuguinea sowie in Kanada.

Die gut 5.000 Newcrest-Mitarbeiter erwirtschaften in 2022 einen Jahresumsatz von 4,58 Mrd. Australische Dollar (AUD; entspricht etwa 2,93 Mrd. Euro). Der operative Gewinn (EBIT) lag bei 1,8 Mrd. AUD (etwa 1,15 Mrd. Euro).

Aktientausch bewertet Newcrest mit 16,9 Mrd. Dollar

Newmont will 100% der ausstehenden Newcrest-Aktien im Rahmen eines Aktientausches erwerben. Konkret bieten die Amerikaner den Newcrest-Aktionären 0,380 Newmont-Aktien für jede ihrer Aktien. Dies würde dazu führen, dass das kombinierte Unternehmen zu 30% im Besitz von Newcrest-Aktionären und zu 70% im Besitz von Newmont-Aktionären wäre.

Das Angebot liegt umgerechnet bei 27,16 AUD je Newcrest-Aktie und beinhaltet eine Übernahmeprämie von 21% auf den Schlusskurs von Freitag, der bei 22,45 AUD lag. Damit liegt die Übernahmeprämie aber immer noch unter den durchschnittlichen Prämien, die üblicherweise bei Übernahmen im Goldmarkt gezahlt werden.

So reagierte die Börse

Der Kurs der Newcrest-Aktie legte an der Australischen Börse (ASX) in Sydney einen Kurssprung hin. Er stieg am Montag um 9,27% und ging mit 24,53 AUD aus dem Handel. Damit liegt der Kurs der Newcrest-Papiere allerdings noch deutlich unter den von Newmont gebotenen 27,16 AUD je Aktie.

Die Investoren begrüßen zwar grundsätzlich die Offerte, sind aber noch nicht so recht davon überzeugt, dass der Deal wirklich zustande kommen wird.

Der Kurs der Newmont-Aktie büßte am Montag an der New Yorker Börse NYSE -4,5% ein und ging mit 47,60 USD in den Feierabend. Offensichtlich sind die Anleger der Auffassung, dass die erhöhte Offerte für Newmont zu kostspielig werden könnte.

Wie es weitergehen kann

Inwiefern sich der Newcrest-Vorstand auf das Übernahmeangebot einlassen wird, ist noch offen. Einige Experten spekulieren sogar darauf, dass noch weitere Bieter, wie z.B. Barrick Gold, ein Gegenangebot präsentieren könnten.