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Warum die Dollar-Golddeckung aufgegeben wurde

Inhaltsverzeichnis

Gold ist Freiheit und Gold ist ein Angriff auf das bestehende Währungssystem. Das ist heute nicht anders als früher.

Und deshalb wurde auch die Golddeckung des Dollar schließlich aufgegeben.

Mit Abwertung zur Vollbeschäftigung?

1970 begann für die US-Wirtschaft eine Rezession die eine steigende Arbeitslosigkeit mit sich brachte.

Die Märkte waren überzeugt davon, dass der US-Dollar gegenüber allen wichtigen europäischen Währungen abgewertet werden müsse. Das sollte wieder zur Vollbeschäftigung führen. So jedenfalls der Plan der Ökonomen.

Doch dies konnte nur dann geschehen, wenn sich die ausländischen Regierungen auch dazu bereit erklärten, ihre Währungen zu dem neuen Kurs an den US-Dollar zu binden. Kurz: Sie sollten ihre Währungen gegenüber dem Dollar aufwerten.

Doch eine Aufwertung würde deren eigenen Güter gegenüber amerikanischen Produkten teurer machen und somit ihrer Exportbranche schaden.

Deshalb legten einige Länder überhaupt keinen Wert auf eine Abwertung des US-Dollars und eine Aufwertung ihrer eigenen Währung.

Nixons Erpressung

In dieser Situation entschloss sich US-Präsident Richard M. Nixon (1913-1994) zu einer erpresserischen Tat:

Am 15. August 1971 verkündete er, dass die USA den Zentralbanken fortan nicht länger automatisch Gold gegen US-Dollars verkaufen würden.

Damit durchtrennte er die letzte verbliebene Verbindung zwischen der amerikanischen Währung und dem Edelmetall.

Die Folgen waren dramatisch:

  • Banken und Privatleute, die US-Dollars besaßen, wurden durch die einseitige Ankündigung des Präsidenten, quasi über Nacht, ihres vertraglich besiegelten Anrechts auf Gold beraubt.
  • Gleichzeitig öffneten sich die Schleusen für eine gigantische Währungsinflation und weltweite Spekulationen.
  • Das Gesamtvolumen der global zirkulierenden Dollarmengen, das sich Ende der 1960er-Jahre auf einem relativ gleichmäßigen Niveau befunden hatte, stieg bis Ende der 1990er-Jahre um rund 2.500% an.
  • Das führte zu einer massiven Kapitalflucht aus dem US-Dollar in Richtung Europa und Japan.
  • Seither wurde die Welt von „Fiatgeld“ regiert, bei dem sich der Wert des US-Dollars ausschließlich durch die Rolle der USA als Weltsupermacht stützt.
  • Da der US-Dollar nun nicht mehr an das Gold gekettet war, konnten die USA in wachsendem Ausmaß Dollars drucken.

Um dies durchzusetzen verkündete Nixon eine zehnprozentige Besteuerung sämtlicher Importe in die USA. Sie sollte so lange in Kraft bleiben, bis sich die Länder dazu bereit erklärten, ihre Währungen gegenüber dem US-Dollar aufzuwerten.

Die Erpressung wirkte: Im Dezember 1971 kam es in Washington schließlich zu einer internationalen „Einigung“ über die Neufestlegung der Wechselkurse, dem „Smithsonian-Agreement“.

Der US-Dollar wurde um durchschnittlich 8% abgewertet und die zehnprozentige Importsteuer, welche die USA zur Erzwingung dieser Maßnahme verhängt hatte, wieder aufgehoben.

Das Ende des „Dollar-Diktats“

Doch Nixons erpresserisches „Währungsabkommen“ hatte nicht einmal 15 Monate Bestand.

Denn wieder zwangen Spekulanten die mächtigen Amerikaner in die Knie: Anfang Februar 1973 setzte eine weitere riesige Spekulationswelle gegen den US-Dollar ein.

Damit die USA über Stützungsmaßnahmen für den US-Dollar verhandeln konnten, wurde sogar der Devisenmarkt geschlossen. Am 12. Februar 1973 wurde eine weitere Abwertung des US-Dollars um 10% bekannt gegeben.

Kaum hatten die Regierungen der Wiedereröffnung des Devisenmarktes zugestimmt, setzte die Spekulation gegen den Greenback abermals ein.

Die europäischen Zentralbanken kauften 3,6 Mrd. US-Dollar auf, um eine Aufwertung ihrer Währungen zu verhindern.

Am 1. März 1973 wurde der Devisenmarkt wiederum geschlossen. Als er am 19. März wieder geöffnet wurde, gaben die Industrieländer ihre Wechselkurse ihrer Währungen, aufgrund der unkontrollierbaren spekulativen Kapitalbewegungen, frei.

Das bedeutete das Ende der festen Wechselkurse und das Ende des „Diktats des Dollars“.