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Platin als Investment: Optionen, Chancen + Risiken

Platin als Investment: Optionen, Chancen + Risiken
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Inhaltsverzeichnis

Bei Edelmetall-Investments denken Anleger in der Regel zunächst an Gold und Silber – aber auch Platin oder zum Teil Palladium sind beliebte Anlageoptionen bei den Edelmetallen. Platin gehört namensgebend neben Ruthenium, Rhodium, Palladium, Osmium und Iridium zur Gruppe der Platinmetalle.

Ein Investment in Platin ist grundsätzlich aus mehreren Gründen interessant: Zum einen ist das Edelmetall sehr viel seltener als zum Beispiel Gold, zum anderen wird es in verschiedensten Bereichen wie etwa der Automobilindustrie, der Medizin oder im Bereich von grüner Technologie eingesetzt.

Wie kann man in Platin investieren?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, als Anleger in das Edelmetall Platin zu investieren. Das sind 4 Optionen:

  1. Physisch: Die direkteste Methode, in Platin zu investieren, ist der Kauf von Platinbarren oder Platinmünzen. Diese können über Edelmetallhändler, Banken oder spezialisierte Online-Plattformen erworben werden. Physisches Platin zu besitzen bietet die Sicherheit, einen realen Wert in Händen zu halten. Es erfordert jedoch auch eine sichere Lagerung und ist beim Verkauf möglicherweise weniger liquide als andere Anlageformen.
  2. Platin-ETFs und -ETCs: Exchange-Traded Funds (ETFs) und Exchange-Traded Commodities (ETCs) bieten eine Möglichkeit, in Platin zu investieren, ohne das physische Metall besitzen zu müssen. Diese börsengehandelten Produkte spiegeln den Preis von Platin wider und ermöglichen eine einfache Integration in ein Wertpapierportfolio. Sie sind liquide und können wie Aktien gehandelt werden.
  3. Aktien von Platinbergbauunternehmen: Eine indirekte Investition in Platin ist der Kauf von Aktien von Unternehmen, die Platin fördern – wie zum Beispiel Anglo American Platinum.
  4. Futures und Optionen: Für erfahrene Anleger bieten Futures und Optionen auf Platin eine Möglichkeit, auf Preisbewegungen zu spekulieren oder Portfolios abzusichern. Diese Finanzinstrumente sind komplexer und sind mit einem höheren Risiko verbunden.

Wo wird Platin eingesetzt?

Platin ist aufgrund seiner einzigartigen physikalischen und chemischen Eigenschaften in vielen Industriezweigen gefragt: Dazu gehört in erster Linie die Automobilindustrie – Platin wird in Katalysatoren für Benzin- und Dieselmotoren verwendet. Daneben benötigt man Platin in der chemischen Industrie zum Beispiel für die Herstellung von Düngemitteln und anderen Chemikalien.

In der Elektronikindustrie wird Platin in verschiedenen elektronischen Geräten für Kontakte und Sensoren eingesetzt, da es eine ausgezeichnete Leitfähigkeit und Korrosionsbeständigkeit aufweist. Aufgrund dieser Eigenschaften wird das Edelmetall auch in der Medizintechnik benutzt, etwa für implantierbaren Geräte. Wenig überraschend wird Platin auch in der Schmuckindustrie verwendet.

Während die Nachfrage nach Katalysatoren für Benzin- und Dieselmotoren aufgrund der stark aufkommenden Elektromobilität in den kommenden Jahren nachlassen dürfte, wird Platin allerdings auch in einer Zukunftstechnologie benötigt: Platin spielt eine Schlüsselrolle als Katalysator in Brennstoffzellen, die Wasserstoff in elektrische Energie umwandeln – für sogenannten grünen Wasserstoff wird in Zukunft wohl immer mehr Platin gebraucht werden.

Wie hat sich der Platinpreis entwickelt?

In der Vergangenheit ist der Platinpreis vor allem bis 2008 zum Teil sehr stark angestiegen – auf teilweise über 2.000 Dollar je Feinunze. Danach ist das Edelmetall unter anderem aufgrund eines Überangebotes und geringerer Nachfrage aus der Industrie erheblich eingebrochen.

In den nächsten Jahren ist der Platinpreis zunächst wieder gestiegen und in 2014 gesunken. Seither ist das Edelmetall weniger wert als Gold und notiert mal mehr mal weniger volatil rund um den Bereich von 1.000 Dollar. Anfang 2024 ist eine Feinunze Platin etwa 900 US-Dollar wert.

Ist ein Platin-Investment sinnvoll?

Platin ist – anders als zum Bespiel Gold – relativ stark an die industrielle Verwendung gekoppelt. Das führt dazu, dass der Platinpreis unter Umständen erheblich sinken kann, wenn die Nachfrage einbricht. Anleger sollten diese Faktoren bei einem Investment in das Edelmetall berücksichtigen.

Möglicherweise lässt die Nachfrage nach Katalysatoren für Benziner und Diesel bald stärker nach, dafür werden Brennstoffzellen für Wasserstoff erheblich mehr nachgefragt. Solche Effekte werden den Platinpreis in den kommenden Jahren vermutlich stark beeinflussen.

Als Depotbeimischung kann Platin als Investment durchaus eine Option sein. Bei physischem Platin sollten Anleger jedoch die oft sehr hohen Transaktions- und Lagerungskosten nicht unterschätzen. Etwas günstiger aus Anlegersicht sind da Platin-ETFs, Platin-ETCs oder auch Platin-Aktien. Insgesamt gilt aber: Die Risiken und Unwägbarkeiten bei der Wertanlage in Platin sollte man nicht außer Acht lassen – ggf. sind die deutlich gängigeren Edelmetalle wie Gold und Silber da die bessere Wahl für das Portfolio.