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Platin: Aktuell sehr günstig

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Beim Blick auf die Edelmetalle konzentriert sich das Interesse der meisten Investoren auf Gold und Silber. Doch auch bei den Edelmetallen der zweiten Reihe lohnt sich einmal genauer hinzuschauen. Heute möchte ich das beim Platin tun.

Genügen bei diesem Edelmetall verlief zuletzt alles andere als positiv. Gerade im Vergleich zum Gold ist der Platinpreis in den vergangenen Jahren eingebrochen. Das zeigt uns die Gold-Platin-Rate genau an. Hier wird die Feinunze Gold ins Verhältnis gesetzt zum Platinpreis. Traditionell lag dieser Wert unter 1 und damit der Platinpreis in der Konsequenz höher als der Goldpreis.

Doch seit einigen Jahren hat sich das Bild verändert. Mittlerweile steht diese Verhältniszahl bei 1,6 und das zeigt deutlich an, wie stark der Platinpreis eingebrochen ist. Aktuell kostet die Feinunze Platin nur noch rund 800 Dollar. Der Goldpreis notiert wieder bei knapp 1.300 Dollar.

Auf den ersten Blick ergibt sich hier bezogen auf die historische Entwicklung ein massives Aufwertungspotenzial für Platin. Aber der Schein trügt an dieser Stelle. Darauf hat auch jetzt erneut das World Platinum Investment Council (WPIC) hingewiesen. In einer aktuellen Analyse gehen die Experten vom WPIC davon aus, dass der globale Platinmarkt auch 2019 das dritte Jahr in Folge einen Angebotsüberschuss aufweisen wird. Mit geschätzten 680.000 Unzen wäre dieser Überschuss sogar noch größer als bisher erwartet. Dazu müssen sie noch eins wissen: Der letztendlich erzielte Überschuss 2018 von 645.000 Unzen Platin wurde im Jahresverlauf auch nach oben angepasst.

Platinnachfrage steigt – aber das Angebot steigt stärker

Laut WPIC soll zwar die Nachfrage beim Platin in diesem Jahr um 5 % auf 7,74 Mio. Unzen steigen. Doch dieser Anstieg wird von dem steigenden Angebot überkompensiert und damit liegt der Angebotsüberschuss weiter zu.

Dabei ist eine Sache ganz wichtig: Das steigende Angebot basiert nicht auf deutlich höheren Produktionszahlen aus den Platinminen. Vielmehr sorgen starke Lagerverkäufe in Südafrika und auch ein stärkeres Recycling von Autokatalysatoren für das größere Angebot. Autokatalysatoren ist dabei ein gutes Stichwort, denn hier wird sehr viel Platin industriell eingesetzt – aber eben vornehmlich im Bereich der Dieselfahrzeuge.

Ausgelöst durch den Diesel-Skandal hat es in diesem Segment natürlich deutlich geringere Zulassungszahlen gegeben. Aber dieser Sektor bleibt dennoch spannend. Dazu müssen Sie eins wissen: Palladium wird vornehmlich bei Benzinkatalysatoren eingesetzt. Dabei ist der Palladiumpreis zuletzt auf ein neues Rekordhoch angestiegen. Technisch ist es anspruchsvoll aber durchaus möglich, das teure Palladium durch das jetzt aktuell günstigere Platin auch bei Benzinkatalysatoren zu ersetzen. Das könnte für den Preis durchaus eine positive Entwicklung bringen – auch wenn es mehr Platin gibt als nachgefragt wird.