KGV, PEG & Co.: Auf diese Kennzahlen achten Anlage-Experten
Von weichen Faktoren und fundamentalen Kennzahlen
Selbstverständlich ist auch die Geschichte wichtig – Die „Story“, die hinter einem Unternehmen steckt.
Doch bevor die Anlage-Experten des Börsenbriefs „Personal Finance“ eine konkrete Empfehlung abgeben, prüfen sie das Unternehmen auf Herz und Nieren.
Und dazu gehört neben der Story auch der Taschenrechner und die richtige Formel. Aktienkennzahlen helfen den Experten. KGV, PEG, KUV und Dividende – ein Überblick.
Das gute alte KGV
Die von Anlegern sicherlich am häufigsten angewendete Kennzahl ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis, kurz KGV. Dabei wird der Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie geteilt.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
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$$\bo\text"KGV" = \text"aktueller Aktienkurs" / \text"Gewinn je Aktie"$$
Es gilt: Je niedriger das KGV, desto günstiger ist die Aktie.
Allerdings ist nur ein Vergleich von Firmen innerhalb einer Branche wirklich sinnvoll. Aktien extrem konjunkturabhängiger Unternehmen werden an der Börse in der Regel mit deutlich niedrigeren Bewertungen gehandelt als Papiere stetig wachsender Firmen.
Faustregel: Wenn Sie in eine Aktie investieren, deren KGV klar über 20 liegt, sollten Sie sehr gute andere Kaufargumente haben.
Mehr zum KGV: Aktien mit niedrigem KGV – ein sicherer Deal?
Aussagekräftiger – das PEG
Eine Weiterentwicklung des KGVs ist das PEG. PEG steht für Price/Earnings-Growth-Ratio.
Die Kennzahl, die auch „dynamisches KGV“ genannt wird, setzt das KGV ins Verhältnis zum jährlichen Gewinnwachstum eines Unternehmens in Prozent.
Price-Earning-Growth-Ratio (PEG)
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$$\bo\text"Price-Earning-Growth-Ratio (PEG)" = \text"Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)" / \text"Gewinnwachstum"$$
Gerade bei Firmen, die sehr stark wachsen, lässt das herkömmlicheKGV oftmals keine vernünftige Aussage darüber zu, ob eine Aktie günstig bewertet ist oder nicht. Schließlich werden schnell wachsenden Unternehmen an der Börse oft deutlich höher bewertet.
Daher ist das PEG hier eine interessante Alternative zum KGV.Entspricht das KGV dem Gewinnwachstum, liegt das PEG bei 1, was gemeinhin als faire Bewertung angesehen wird.
Folglich gelten Aktien als unterbewertet, deren KGV unter dem Gewinnwachstum liegt, die also ein PEG von unter 1 aufweisen.
Niedriges KUV – geringes Risiko
Ein Nachteil des weit verbreiteten KGVs ist auch die Tatsache, dass Unternehmen beim Ausweis des Gewinns einen gewissen Spielraum haben. Auch einmalige Gewinnsprünge können einen Wert als optisch günstig erscheinenlassen.
Deshalb bietet es sich an, zusätzlich das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV)ins Kalkül zu ziehen.
Hier wird der Börsenwert eines Unternehmens zum Jahresumsatz ins Verhältnis gesetzt.
Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) berechnen: Methode A
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$$\bo\text"KUV" = \text"Marktkapitalisierung" / \text"Umsatz des Unternehmens"$$
Der Vorteil: Die Erlöse können so nicht manipuliert werden. Wie beim PEG gilt: Aktien mit einem Wert von unter 1 werden als günstig angesehen.
Nicht zu vergessen: Die Dividendenrendite
Die Dividendenrendite errechnen Sie, indem Sie die Jahresdividende je Aktie ins Verhältnis zum Aktienkurs setzen. Die Rendite in Prozent ist vergleichbar mit der Verzinsung einer Anleihe.
Dividendenrendite berechnen
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$$\bo\text"Dividendenrendite" = (\text"Dividende" / \text"Aktienkurs"\)*100$$
Gerade für vorsichtige Anleger ist eine hohe Dividendenrendite ein wichtiges Kaufargument. Nicht nur wegen der Ausschüttung an sich, sondern auch deshalb, weil sich dividendenstarke Papiere meist stabiler entwickeln.
Mehr dazu hier: Dividendenrendite – Interpretation einer Bewertungskennzahl