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Festgeldkonto – Funktion, Unterscheidung & Versteuerung

Inhaltsverzeichnis

Alles über das Festgeldkonto

Definition: Sparprodukt mit vereinbarter Laufzeit und festem Zinssatz; Anleger können auf Erspartes während Anlagedauer nicht zugreifen

Sicherheit von Festgeldkonten: Festgeldanlagen gehören zu den sichersten Geldanlagen; gesetzliche Einlagensicherung bis 100.000 €

Vorteile von Festgeldanlagen: Sicher, Planungssicherheit, einfach, kostenlos, teilweise flexibel

Nachteile von Festgeldanlagen: Niedrige Renditen, mangelnde Transparenz, starke Verbindlichkeit, Seriösität von Kreditinstituten ist schwer nachvollziehbar

Unterscheidung zu Tagesgeld: Festgeldanlagen mit festgelegtem Zinssatz, festgelegte Laufzeit, kein Zugriff, Mindesteinlage

Versteuerung: Pauschale Abgeltungssteuer von 25 % zzgl. 5,5 % Solidaritätsbeitrag & ggf. 8 – 9 % Kirchensteuer auf Zinsertrag


Festgeldkonten, ebenfalls Festgeld genannt, bieten eine Möglichkeiten der Geldanlage als Sparprodukt. Festgeldanlagen werden von vielen Anlegern für ihr Erspartes gegenüber einem Tagesgeldkonto bevorzugt. Im Gegensatz zu anderen Anlageformen bringen Festgeldkonten einige Vorteile wie die Festgeldzinsen für die Anlagesumme mit sich. Sie liefern aber auch viele Nachtteile, wie beispielsweise aktuell sehr niedrige Zinsen und eine starke Verbindlichkeit, die bedacht werden sollten.

Bevor sich ein Sparer für die Option eines Festgeldkontos entscheidet, sollte er sich im Vorfeld über die Bedeutung des Begriffes sowie die damit einhergehenden Abläufe vertraut machen. Denn ist ein Festgeldkonto mit fester Anlagedauer und Festgeldzinsen eröffnet und das Kapital deponiert, ist ein Zugriff auf dieses während der Laufzeit nicht mehr möglich. Was ein Festgeldkonto im Detail ist, wie die Festgeldzinsen im Detail funktionieren und was es beim Festgeldvergleich zu beachten gibt, beschreibt dieser Artikel.

Definition: Was ist das Festgeldkonto?

Bei einem Festgeldkonto handelt es sich um eine Geldanlage, die für einen bestimmten Zeitraum, der Anlagedauer, festgelegt ist. Der Anleger eines Festgeldkontos hat kaum eine Möglichkeit, vor Ablauf der Vertragslaufzeit auf das eingezahlte Kapital, den Anlagebetrag, zuzugreifen, da eine starke Verbindlichkeit herrscht. Eine vollständige Auszahlung der Anlagesumme des Festgeldes ist nur in sehr seltenen Fällen vor Ablauf der Restlaufzeit möglich und an eine Kündigungsfrist gebunden. Sollte sich das Kreditinstitut zu einer Auflösung des Vertrages einer Festgeldanlage bereiterklären, werden die Zinsen bzw. der Zinsertrag seitens der Bank einbehalten. Ein Festgeldkonto lässt sich bei vielen Banken wie ein Tagesgeldkonto führen. Besteht ein Kontenverbund, lässt sich die Kontoführung des Festgeldes dort in der Regel integrieren.

Was ist Festgeld überhaupt?

Festgeld beschreibt im Grunde genommen nichts anderes als eine bestimmte Anlagesumme, die auf einem Konto mit Kontoführung fest angelegt wird. Es unterscheidet sich insofern vom Tagesgeld, als dass dem Anleger vor Ablauf der Laufzeit kein Zugriff auf das Geld gewährt wird. Beim Festgeld werden die Laufzeit und der Zinssatz im Vorfeld der Festgeldanlage vereinbart. Damit unterscheidet sich das Festgeld deutlich vom Tagesgeldkonto.

Erklärung von Festgeld

Hinweis

Festgeld gehört in die Kategorie der Termingelder. Es handelt sich bei Festgeld damit um kurz- bis mittelfristige Geldanlagen bei Geldinstituten, bei dem der Zins feststeht. Oftmals werben Festgeldangebote mit einer niedrigen Mindesteinlage und attraktiven Festgeldzinsen. Die Rendite ist in der Regel allerdings nur gering.

Wie sicher ist Festgeld?

Aufgrund der gesetzlichen Einlagensicherung innerhalb der Europäischen Union sind Geldeinlagen bis zu 100.000 € grundsätzlich abgesichert. Darunter fällt ebenfalls das Festgeld. Sollte das Kreditinstitut also pleitegehen, wird Anlegern ihr Vermögen von bis zu 100.000 € zurückerstattet.

Handelt es sich bei dem Festgeld um ein Gemeinschaftskonto von Ehepartnern, erhöht sich die gesicherte Anlagesumme auf 200.000 . Attraktive Angebote für Festgeldkonten von kleinen Banken sollten durch die Anleger im Vorfeld während eines Festgeldvergleiches genauestens geprüft werden, da die Seriosität von Kreditinstituten nicht immer gut erkennbar ist. Beim Festgeldvergleich ist nicht ersichtlich, welche Intention das Vergleichsportal hegt. Auch ist die Größe des Zinsabschlags einer Bank oft nicht klar. Trotz der Einlagensicherung beim Festgeld lassen sich Risiken vorab vermeiden, wenn eine entsprechende Überprüfung der Festgeldangebote stattgefunden hat.

Tipp

Sollten Anleger Summen auf Konten festlegen wollen, die die gesetzliche Einlagensicherung überschreiten, empfiehlt es sich, die Gelder auf unterschiedliche Festgeldkonten zu verteilen. Die gesetzliche Einlagensicherung gilt pro Konto. Manche Banken garantieren eine höhere Einlagensicherung auf den Anlagebetrag als gesetzlich notwendig.

Die festgelegten Zinsen auf die Anlagesumme beim Festgeld über die Anlagedauer tragen ebenfalls zur Absicherung der Anleger bei. Etwaige Entscheidungen der Zentralbank sowie Kursschwankungen haben keinen Einfluss auf die Verzinsung des Geldes oder die Höhe der Festgeldzinsen. Der Anleger trägt kein Zinsänderungsrisiko beim Festgeldkonto über die gesamte Anlagedauer des Anlagebetrages.

Was den Aspekt der Sicherheit eines Festgeldkontos zusätzlich beeinflusst, ist der Schutz vor unrechtmäßigen Ab- oder Umbuchungen. Weder der Anleger noch eine dritte Person hat Zugriff auf das in dem Festgeldkonto verwahrte Kapital während der Anlagedauer.

Wie funktioniert das Festgeldkonto?

Für die vertraglich vereinbarte Laufzeit des Festgeldkontos wird ein fester Zins beschlossen, der direkt am Ende der Laufzeit des Festgeldes berechnet wird. Im Anschluss wird dieser an den Kunden auf die Einlagesumme ausgezahlt.

Die Option eines Festgeldkontos bietet dem Anleger eine Transparenz des Gewinns durch Zinsen und damit eine Planungssicherheit für den Anlagebetrag. Da ein Festgeldkonto von möglichen Zinsschwankungen unberührt bleibt, weiß der Anleger von Anfang an, mit welchen Zinsen er am Ende der Laufzeit rechnen kann. Die Laufzeit der Festgeldkonten lässt sich individuell bei der Festgeldanlage entscheiden. In der Regel handelt es sich um einen Zeitraum von einem Monat bis hin zu zehn Jahren. Geht man ein Fetsgeldkonto ein, muss man sich allerdings über die Verbindlichkeit bewusst sein. Anleger sind an vertragliche Vereinbarungen gebunden und können in der Regel erst nach Ablauf der Laufzeit auf das Geld zugreifen. Auch eine Kündigungsfrist ist einzuhalten.

Ein Festgeldkonto wird analog zu einem Giro- oder Tagesgeldkonto eröffnet. Dies kann bei einer Hausbank oder bei einer spezialisierten Online- bzw. Direktbank erfolgen. Der Prozess der Festgeldanlage beinhaltet in der Regel eine Identitätsprüfung, z. B. via PostIdent. Im Zuge der Kontoeröffnung kann der Anleger alle Eigenschaften wie Laufzeit und Zinssatz bestimmen. Ein Referenzkonto muss ebenfalls angegeben werden. Zu beachten ist die Mindestanlage, die beim Festgeldangebot schwanken kann.

Nach erfolgreicher Eröffnung wird das Kapital, die Anlagesumme, auf das Festgeldkonto gutgeschrieben. Ist die Laufzeit der Festgeldanlage abgelaufen, wird der Anlagebetrag plus Zinsen auf das Referenzkonto zurücküberwiesen. Manche Anbieter offerieren die Möglichkeit, das Kapital direkt erneut durch eine Wiederanlage anzulegen, wodurch eine Art Zinseszinseffekt entsteht. Anleger sollten aber beachten, dass die Renditen beim Festgeld aktuell sehr gering sind im Vergleich zu anderen Anlagealternativen wie Aktien.

Hinweis

Entscheidet sich der Anleger für eine kurze Laufzeit bei der Festgeldanlage, sind die Zinsen auf den Anlagebetrag oftmals verhältnismäßig gering. In Abhängigkeit der Laufzeit offeriert die Bank niedrigere oder höhere Zinssätze als Festgeldzinsen auf die Anlagesumme.

Vor- & Nachteile vom Festgeldkonto

Jede Geldanlage beinhaltet unterschiedliche Vor- und Nachteile. Termingelder mit einer Mindesteinlage eignen sich nicht für jeden Anlegertypus, wie die folgende Tabelle eindrucksvoll zeigt.

VorteileNachteile
Sicher – Verglichen mit anderen Geldanlagen bietet ein Festgeldkonto dem Anleger ein hohes Maß an Sicherheit. Es besteht kein finanzielles Risiko durch die Einlagensicherung bis 100.000 €. Dies ist insbesondere durch die festen Zinssätze garantiert, die ein Zinsänderungsrisiko ausschließen.Verbindlichkeit – Der Sparer ist an die vertraglichen Vereinbarungen gebunden und kann vor Ende der Laufzeit nicht auf sein Geld zugreifen. Auch eine Kündigungsfrist ist einzuhalten.
Planungssicherheit – Schon bei Beginn der Anlage weiß der Sparer genau, welchen Betrag er bei Beendigung der Vertragslaufzeit ausgezahlt bekommt.Niedrige Renditen – Im Jahre 2019 liegen Zinssätze bei Festgeldkonten ca. zwischen 0,01 % und 2,0 %. Damit liegt die zu erwartende Rendite weit hinter anderen Anlageformen wie Aktien zurück. Die 2,0 % sind allerings eine Außnahme und nicht in Deutschland zu finden. Der Zinssatz der Deutsche Bank liegt beispielsweise aktuell bei 0,01 %.
Einfach – Eröffnung und Führung eines Festgeldkontos gestaltet sich verhältnismäßig einfach. Der festgelegte Betrag, mindestens in Höhe der Mindesteinlage, wird nach Ablauf der Frist automatisch auf das Referenzkonto des Anlegers zurücküberwiesen.Verminderte Kaufkraft – Ein Investment auf ein Festgeldkonto kann die Inflationsrate nicht kompensieren. Das Kapital verliert an Kaufkraft während der Laufzeit.
Schutz gegen Null- & Negativzinsen – Aufgrund der festen Verzinsung bietet ein Festgeldkonto eine attraktive Möglichkeit für Anleger, durch entsprechende Zinsen ihr Kapital zu halten. Zinsen beim Festgeld liegen oftmals über den Null- und Negativzinsen auf vielen Tages- bzw. Girokonten.Mangelnde Transparenz – Oftmals ist nicht ersichtlich, wie groß der Zinsabschlag der Banken ist. Beim Festgeldvergleich ist nicht ersichtlich, welche Intention das Vergleichsportal hegt.
Kostenlos – Da Festgeldkonten nicht aktiv über die Mitarbeiter des Kreditinstituts verwaltet werden müssen, sind Eröffnung und Führung dieses Kontos in der Regel kostenlos. Die Bank profitiert durch einen eingepreisten Zinsabschlag.Kreditinstitute – Ein Vergleich der besten Festgeldkonten zeigt, dass unbekannte Online- & Direktbanken die Vergleiche mit den besten Konditionen anführen. Anleger können oftmals die Seriosität schwer nachprüfen.
Laufzeit Flexibel – Zwar ist kein Zugriff auf das Geld möglich, sobald es einmal angelegt ist; Laufzeit und Summe lassen sich völlig individuell festlegen. 

Was ist die Zinstreppe bzw. Leiterstrategie?

Folgt der Anleger dem Prinzip der Leiterstrategie, wird das anzulegende Vermögen in gleiche Teilbeträge unterteilt. Diese werden auf unterschiedlichen Festgeldkonten hinterlegt. Zu beachten ist hierbei, dass die Festgeldkonten unterschiedliche Laufzeiten haben. Die Leiterstrategie sieht vor, dass das Intervall zwischen den einzelnen Festgeldkonten bei einem Jahr liegt. Hierdurch bekommt der Anleger regelmäßige Renditen ausgezahlt.

Er hat so die Möglichkeit, in regelmäßigen Abständen aufs Neue zu entscheiden, wie er mit dem ausgezahlten Kapital weiter verfahren möchte. Folgt der Anleger weiterhin der Leiterstrategie, wird das Geld erneut angelegt. Hierzu wird das Angebot mit dem besten Zinssatz herausgesucht. Handelt es sich um eine lukrative Möglichkeit, durch hohe Zinsen ein Wachstum des Vermögens zu erzielen, wird in der Regel eine Laufzeit von fünf Jahren empfohlen, die dann allerdings verbindlich ist. Ein Zinseszinseffekt entsteht.

Was ist der Unterschied zwischen Tagesgeldkonto & Festgeldkonto?

TagesgeldkontoFestgeldkonto
Flexible Verfügbarkeit des GeldesErst am Ende der Laufzeit kann der Anleger wieder über sein Kapital verfügen
Keine feste Vertragslaufzeit, keine MindestanlageZinssatz wird im Vorfeld bestimmt und ändert sich über den Zeitraum der Einlage nicht
Der Zinssatz passt sich dem aktuellen Zinssatz an und unterliegt somit SchwankungenÜber den Vertragszeitraum kann die Bank über das angelegte Geld frei verfügen, es gibt eine Mindestanlage
Festgeldkonto und Tagesgeldkonto im Vergleich

Festgeld im Vergleich mit anderen Anlageformen

Verglichen mit anderen Möglichkeiten der Sparprodukte sind Festgeldkonten sehr beliebt. Aktien sind im bei Sparern im Durschnitt nur halb so beliebt. Die Gründe dafür, dass Festgeldkonten bei Anlegern so gut abschneiden, sind vielfältig. In erster Linie lässt sich dieser Umstand darauf zurückführen, dass Festgeldkonten für den Sparer ein hohes Maß an Sicherheit mit sich bringen, da das angelegte Geld sicher verwahrt ist. Allerdings ist die Beliebtheit angesichts der niedrigen Rendite irrational.

Wer auf diese Sicherheit setzt, muss ein Einbußen bei der Rendite in Kauf nehmen, da diese aktuell nur sehr gering ist. Vergleicht man die Entwicklung des deutschen Leitindex DAX mit den Zinsentwicklungen von Festgeldkonten, sieht man schnell, dass Festgeld gegenüber Aktien den Kürzeren ziehen – und zwar gewaltig. Festgeldkonten eignen sich zwar für das kurz- bis mittelfristige Halten von Cash-Reserven und für die Risikostreuung von Portfolios durch Festgeldkonten wie Staatsanleihen (Bonds), die ähnlich funktionieren. Als Geldanlage und Geldvermehrung ist ein Festgeldkonto angesichts der Renditen momentan allerdings keine empfehlenswerte Alternative.

Was ist bei der Eröffnung eines Festgeldkontos zu beachten?

Bei der Eröffnung eines Festgeldkontos sollten Anleger unterschiedliche Aspekte berücksichtigen, die für die Geldanlage von Bedeutung sein können. Handelt es sich beim Anleger um eine Person, die innerhalb der USA steuerpflichtig ist, unterbinden viele Banken die Eröffnung eines Festgeldkontos.

Aufgrund des US-Steuergesetzes sind die deutschen Banken dazu verpflichtet, entsprechende Anleger in den USA zu melden. Steuerhinterziehung soll damit verhindert werden. Gleiches gilt für Personen, die in den USA in politischen Feldern öffentlich tätig sind. In solchen Fällen besteht häufig der Verdacht der Korruption.

Tipp

Um die optimale Anlageform zu finden, sollten Sparer sich im Vorfeld mit den unterschiedlichen Aspekten im Detail vertraut machen. Dazu gehört ebenfalls die Überlegung, ob Kapital gesichert oder Vermögen aufgebaut werden soll.

Wenn es sich bei der Geldanlage um ein Gemeinschaftskonto handeln soll, sollten Sparer im Vorfeld sicherstellen, dass dieses bei der entsprechenden Bank angeboten wird. Nicht alle Kreditinstitute bieten die Option eines Kontos, über das gemeinsam verfügt werden kann. Anleger sollten ebenfalls darauf achten, wie die Rückgabe des Geldes nach Ende der Vertragslaufzeit vertraglich geregelt ist.

Einige Banken nutzen das Geld für Reinvestitionen in neue Festgeldkonten zu den aktuellen Zinssätzen. Eine solche Wiederanlage kann ausgeschlossen werden, indem dies von vornherein im Vertrag geregelt ist. Dies ist nicht bei allen Banken möglich. In einigen Fällen müssen die Sparer den Vertrag des Festgeldkontos aktiv innerhalb der Kündigungsfrist kündigen, um sicherzustellen, dass das Geld nicht wiederangelegt wird. Ebenfalls sollte darüber nachgedacht werden, ob ein Freistellungsauftrag abgeschlossen werden sollte. Was der Freistellungsauftrag ist, zeigt der nächste Abschnitt.

Versteuerung beim Festgeldkonto

Kapitalerträge sind in Deutschland grundsätzlich steuerpflichtig. Die zu zahlenden Steuern setzen sich aus drei unterschiedlichen Faktoren zusammen. Zum einen die Abgeltungssteuer. Diese liegt bei pauschal 25 % und wird als Quellensteuer direkt einbehalten. Hinzu kommt der Solidaritätszuschlag von 5,5 % und für Konfessionsangehörige die Kirchensteuer. Die Kirchensteuer liegt, in Abhängigkeit vom Bundesland, bei 7 bzw. 9 %. Insgesamt ergibt das einen Steuersatz von 27,82 bis 27,99 %.

In der Regel werden die entsprechenden Abgaben vor Auszahlung durch die Bank an das Finanzamt geleitet. Anleger können eine andere Vereinbarung treffen, indem ein Freistellungsantrag gestellt wird. Bei einem Freistellungsauftrag ist die Versteuerung durch den Anleger zu veranlassen. Für jedes Wirtschaftssubjekt gibt es einen Sparerpauschbetrag. Dieser liegt bei 801 €. Sofern dieser Betrag mit Blick auf den erwirtschafteten Kapitalertrag nicht überschritten wird, ist eine Versteuerung nicht notwendig.

Tipp

Sollte die Bank trotz des greifenden Sparerpauschbetrags Steuern berechnet und an das Finanzamt weitergeleitet haben, kann diese Zahlung innerhalb der Steuererklärung seitens der Anleger zurückgefordert werden.

Versteuerung von Festgeldzinsen

Für wen lohnt sich ein Festgeldkonto?

Ein Festgeldkonto kann von allen Anlegern genutzt werden, die ihr Geld kurz- oder mittelfristig anlegen wollen. Hierbei steht der Werterhalt im Vordergrund. Festgeldkonten eignen sich gut für eine sichere Aufbewahrung des bereits vorhandenen Kapitals. Für Anleger, die ihr Kapital vermehren wollen, eignet sich ein Festgeldkonto dagegen momentan nicht. Andere Anlagemethoden, wie beispielsweise Aktien, erzielen im Vergleich momentan weitaus mehr Renditen und sind daher für den lang- und mittelfristigen Aufbau von Vermögen ratsamer.

Hinweis

Ein Festgeldkonto bietet sich für jeden Sparer an, der auf seine angelegte Summe für einen bestimmten Zeitraum verzichten kann.

Fazit zum Festgeldkonto

Aufgrund ihrer Eigenschaften haben Festgeldkonten den anderen Optionen der Termingelder in den letzten Jahren den Rang abgelaufen. Im Allgemeinen bieten sie sich für jeden Sparer an, der für einen bestimmten Zeitraum auf die entsprechende Summe Geld verzichten kann und der sein Geld mit geringen Zinsgewinnen sicher verwahren möchte.

Für Anleger, die ihr Geld mittel- und langfristig vermehren wollen, ist ein Festgeldkonto momentan keine vernünfige Form der Geldanlage, da die Renditen sehr gering sind. Außerdem hat ein Festgeldkonto eine hohe Verbindlichkeit, was bedeutet, dass erst nach Ende der Laufzeit auf das Geld zugegriffen werden kann. Für Anleger, die flexibel mit ihrem Geld umgehen wollten, ist ein Festgeldkonto daher ebenfalls nicht zu empfehlen.