Depot absichern – Schützen Sie sich vor größeren Verlusten
Dass Aktienkurse hin und wieder größeren Schwankungen unterlegen sind, ist keine Neuigkeit. Zwar sind Kurseinbrüche an den Börsen kein regelmäßiges Ereignis, können jedoch immer wieder vorkommen. Wenn Sie sich bestmöglich vor einem größeren Kursrückgang und Kursschwankungen im Allgemeinen schützen möchten, sollten Sie eine Depotabsicherung vornehmen.
In unserem Beitrag erfahren Sie, warum Sie Ihr Depot absichern sollten. Ferner gehen wir darauf ein, welche Risiken es im Zusammenhang mit Ihrem Wertpapierdepot überhaupt gibt, mit welchen Methoden Sie eine Absicherung vornehmen können und wir geben Ihnen ferner Tipps für Ihre Depotabsicherung.
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Warum sollte ich mein Depot absichern?
Es gibt gute Gründe, warum Sie – insbesondere bei einem längerfristigen Anlagehorizont – Ihr Aktiendepot absichern sollten. Der Hauptgrund ist natürlich, dass es in Ihrem Wertpapierdepot zu Verlusten kommen kann, weil es zum Beispiel bei ihren Wertpapieren Kurseinbrüche gibt. Solche negativen Kursschwankungen wiederum haben häufig mehrere Ursachen, wie zum Beispiel:
- Unvorhergesehene Ereignisse
- Schlechte Nachrichten in der Branche
- Negativer Unternehmensnachrichten
- Rezession
- Politische Ereignisse
Es gibt also eine ganze Reihe von Gründen, die zu einer negativen Entwicklung an den Aktienmärkten führen können. Ebenfalls sollten Sie eine Depotabsicherung vornehmen, um Ihre eigene Strategie bestmöglich umzusetzen. Letztendlich geht es bei der Absicherung Ihres Wertpapierdepots darum, (unnötige) Verluste zu vermeiden oder zumindest möglichst gering zu halten.
Auch unter der Voraussetzung, dass Sie nicht die Zeit oder Lust haben, die Kursentwicklung ständig zu verfolgen und vielleicht manchmal mehrere Wochen oder sogar Monate nicht auf Ihr Wertpapierdepot schauen, ist die Absicherung der Aktienposition sehr empfehlenswert.
Welche Risikofaktoren betreffen mein Wertpapierdepot?
Wie bereits kurz angesprochen, ist die Depotabsicherung vor allem aufgrund verschiedener Risiken wichtig, die Ihr eigenes Aktiendepot betreffen können. Unter anderem handelt sich dabei um die folgenden Risiken, die im Fachbereich als solche bezeichnet werden:
- Inflationsrisiko
- Marktrisiko
- Währungsrisiko
- Branchenrisiko
- Einzelwertrisiko
Die Inflation ist naturgemäß ein größeres Risiko. Steigen nämlich die Preise und sinkt dementsprechend die Nachfrage, verdienen manche Unternehmen weniger. Das wiederum kann sich negativ auf die wirtschaftliche Lage und somit auch auf die Kurse des entsprechenden Wertpapiers auswirken. Damit zusammenhängend steigt auch das Marktrisiko, wenn es sich um eine negative Entwicklung auf breiter Ebene handelt.
Ein Währungsrisiko ist im Zusammenhang mit Ihrem Wertpapierdepot nur dann relevant, wenn Sie Aktien im Depot haben, die nicht in Euro notieren. Dann kann es natürlich bei einer ungünstigen Entwicklung des Devisenkurses passieren, dass daraus Verluste entstehen. Nicht zuletzt gibt es ein Branchenrisiko, sodass nicht nur Ihre Aktien betroffen sind. Stets existiert das sogenannte Einzelwertrisiko. Das beinhaltet, dass es zum Beispiel zu Ihrem Unternehmen negativen Nachrichten gibt und deshalb der Aktienkurs (deutlich) fallen könnte.
Welche Absicherungsstrategien gibt es?
Im besten Fall sichern Sie mit den unterschiedlichen Methoden Ihr gesamtes Depotvolumen ab, also alle im Wertpapierdepot enthaltenen Aktienwerte. Zu diesem Zweck gibt es mehrere Absicherungsstrategien und Methoden, wie Sie minus in Kombination minus nutzen können und zusammengefasst zum Risikomanagement gehören. Das sind zum Beispiel:
- Diversifikation
- Stop-Loss und Trailing-Stop Orders
- Absicherung mit Optionen und CFDs
- Overtrading vermeiden
Auf die einzelnen Methoden möchten wir jetzt etwas näher eingehen, damit Sie entscheiden können, ob diese Absicherungsstrategien für Sie persönlich ein probates Mittel zur Depotabsicherung darstellen.
Diversifikation
Mit der Diversifikation ist gemeint, dass Sie Ihr Kapital auf mehrere Aktienwerte verteilen und nicht nur in einen Einzelwert investieren. Statistisch betrachtet sinkt dadurch das Risiko von Verlusten, wenn Sie sich Ihr gesamtes Depotvolumen betrachten. Wie die Diversifikation im Einzelnen aussieht, ist eine individuelle Entscheidung. Möchten Sie zum Beispiel 20.000 Euro in Aktien investieren, wäre eine Diversifikation in fünf bis zehn Aktientitel ein gutes Mittelmaß. Ein positiver Nebeneffekt bei der Diversifikation ist neben der Absicherung des Depots auch die Tatsache, dass die durchschnittliche Rendite höher als einem Investment in lediglich einen Wert ausfällt.
Stop-Loss und Trailing-Stop Orders
Eine der bekanntesten Absicherungsstrategien für Ihr Depot ist die sogenannte Stop-Loss Order. Mit dieser Order erteilen Sie Ihrer Bank oder dem Broker die Anweisung, im Bestand befindliche Aktien zu verkaufen, wenn ein bestimmter Kurs erreicht wird. Sie sichern sich so gegen (größere) Verluste bei ihrer Aktienposition ab. Der Vorteil der Stop-Loss Order ist, dass Sie diese praktisch sofort nach dem Kauf der Wertpapiere erteilen können und sich anschließend nicht mehr um die Ausführung kommen müssen.
Ganz ähnlich wie die Stop-Loss Order funktioniert die nicht ganz so bekannte Trailing-Stop Order. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass der Orientierungspunkt bei dieser Order nicht der absolute Kurs ist, wie es bei der Stop-Loss Order der Fall ist. Stattdessen legen Sie eine prozentuale Entwicklung der Aktie fest, bei der die Order automatisch ausgeführt werden soll.
Absicherung mit Optionen und CFDs
Ebenfalls zu den bekannteren Absicherungsstrategien zur Depotabsicherung zählen Optionen und CFDs. Bei der Absicherung mittels Optionen geht es nahezu ausschließlich um Put-Optionen. Das bedeutet, dass Sie den entsprechenden Basiswert zu einem gelegten Kurs verkaufen dürfen. Der Basiswert muss selbstverständlich die Aktie sein, die Sie im Depot haben und gegen Verluste absichern möchten.
Put-Optionen funktionieren im Rahmen der Absicherung so, dass Sie zwar dadurch nicht verhindern können, dass Sie mit der Aktie bei fallenden Kursen eventuell einen Verlust generieren. Auf der anderen Seite erzielen Sie dann jedoch mittels der Optionen einen Gewinn, sodass eventuelle Verluste bei den Aktien im besten Fall kompensiert werden.
Ganz ähnlich gelingt die Absicherung mit CFDs, den sogenannten Differenzkontrakten. Dort können Sie ebenfalls auf steigende und fallende Kurse spekulieren. Wenn Sie also beispielsweise Deutsche Bank Aktien im Depot haben, würden Sie in dem Fall Differenzkontrakte mit der Deutschen Bank als Basiswert verkaufen. Da bei CFDs mit einem Hebel gearbeitet wird, müssen Sie zur Absicherung sogar relativ wenig Kapital aufwenden.
Overtrading vermeiden
Ebenfalls zur Depotabsicherung trägt bei, dass Sie das sogenannte Overtrading vermeiden. Damit ist der übermäßige Handel mit Aktien gemeint, der mehrere Nachteile hat. Dazu zählen zum Beispiel relativ hohe Gebühren (Orderkosten). Zudem werden Trader nachweislich immer unkonzentrierter, je mehr Aufträge – während eines Tages – erteilt werden. Es geht also darum, dass Sie durch das Vermeiden des Overtrading eine Kontrolle behalten und nicht auf Basis einer nachlassenden Konzentration häufiger Fehler machen.
Depot absichern: Welche Tipps gibt es für Anleger?
Unabhängig von den zuvor genannten Maßnahmen gibt es einige Tipps für Anleger, die im Zusammenhang mit der Absicherung Ihres Wertpapierdepots stehen. Dazu gehören zum Beispiel:
- Ziele Ihrer Investitionen festlegen
- Langfristigen Anlagehorizont bevorzugen
- Regelmäßige Überprüfung Ihres Portfolios
- Eigenschaften wie Risikobewusstsein und Geduld
- Bei Bedarf: Beratung durch Experten beanspruchen
Ein wichtiger Tipp besteht im Rahmen der Depotabsicherung darin, dass Sie zunächst Ihre Anlageziele festlegen. Darauf sollte dann Ihre Strategie abgestimmt sein und ebenfalls die Maßnahmen, die Sie vielleicht zur Depotabsicherung ergreifen möchten. Grundsätzlich empfehlen Experten gerade beim Investment in Aktien, dass Sie einen möglichst langfristigen Anlagehorizont verfolgen.
Ebenfalls trägt zur Risikoreduktion bei, dass Sie eine regelmäßige Überprüfung Ihres Portfolios vornehmen. Das kann zum Beispiel in monatlichen oder vierteljährlichen Abständen erfolgen. Grundlegende Eigenschaften wie Disziplin, Risikobewusstsein sowie Geduld sind ebenfalls sehr hilfreich.
Manche Verluste resultieren ausschließlich aus Emotionen am falschen Platz, wie zum Beispiel Gier oder Panik. Stattdessen sollten Sie sich an Ihre Strategie halten und nicht aus dem Bauch heraus handeln. Sollten Sie sich unsicher sein, kann auch eine fachlich qualifizierte Beratung durch einen Bank- oder Anlageberater positive Effekte haben.