Lebensversicherung: Verkaufen, beitragsfrei stellen oder kündigen?
Verkauf von Lebensversicherungen − Ein Überblick
Definition: ist als Absicherung der Lebenszeit gedacht, verschiedene Vertragsarten werden angeboten
Kündigung: jede zweite Kapital-Lebensversicherung wird vor Ablauf gekündigt
Hintergrund: finanzielle Engpässe, Kapitalbedarf oder Veränderung der Lebenssituation
Problem: Rückkaufswert der Versicherung ist niedrig; vorzeitige Kündigung ist mit finanziellen Nachteilen verbunden
Vergleich: Verkauf der Versicherung kann eine bessere Option sein
Was ist eine Lebensversicherung genau?
Der Begriff Lebensversicherung umfasst jede Art von Versicherung, die Risiken wie Tod oder Invalidität absichern. Diese Individualversicherungen sollen wirtschaftliche Risiken aus der Unsicherheit der Lebensdauer des Versicherungsnehmers absichern.
Bei zu frühem Tod stellt es eine Absicherung der Hinterbliebenen des Versicherungsnehmers dar. Bei einem langen Leben ist es der wirtschaftliche Schutz für den eigenen Unterhalt. In dem Fall ist das Produkt als eine Absicherung der Rentenversorgung zu betrachten. Berufsunfähigkeit und andere Gefahren einer Einschränkung des Verdienstes werden mit den verschiedensten Lebensversicherungen abgedeckt:
- Todesfallschutz
- Erlebensfallversicherung
- Krankheitsversicherung
- Berufs- und Arbeitsunfähigkeitsversicherung
- Versicherung für die Pflegebedürftigkeit
- andere Gefahrenversicherungen
- Rentenversicherung
Absicherung im Todesfall und Altersvorsorge
Durch die kapitalbildenden Lebensversicherungen hat der Versicherungsnehmer häufig die Chance, mit niedrigen Beiträgen in ein großes Kapitalanlage-Portfolio zu investieren. Die vereinbarte Versicherungsleistung wird im Versicherungsfall ausgezahlt. Empfänger der Leistung kann der Versicherungsnehmer oder ein Bezugsberechtigter sein. Da die meisten Lebensversicherungen als Summenversicherungen abgeschlossen werden, ist die im Versicherungsfall ausgezahlte Geldleistung unabhängig vom tatsächlich entstandenen wirtschaftlichen Schaden. In Deutschland wurden Lebensversicherungen erstmals im Jahr 1827 von der Gothaer Lebensversicherungsbank verkauft.
Die Kunden haben in der Vergangenheit die Lebensversicherung primär abgeschlossen, um für alle Eventualitäten oder einen Ernstfall gewappnet zu sein. Der Fokus lag je nach Prioritäten entweder auf dem Todesfallschutz für Angehörige oder als Absicherung für die Versicherten selbst. Doch die Versicherten haben mittlerweile die Policen nicht nur für den Todesfallschutz auf den Schirm, sondern auch als Altersvorsorge. Für die Kunden gibt es durchaus attraktive Renditen, wenn die Branche der Versicherer floriert. Eine Police wird als bindender Vertrag betrachtet. Doch besteht für Versicherte durchaus die Möglichkeit die Police zu verkaufen. Ein Fakt, den nur wenige Kunden wirklich kennen.
Die verschiedenen Arten von Lebensversicherungen
Lebensversicherungen lassen sich nach den folgenden Kriterien unterscheiden:
Versicherungsfall
- Todesfallversicherung (Risikolebensversicherung)
- Erlebensfallversicherung (Auszahlung der Versicherungssumme bei Ende der Versicherungsdauer)
- Berufsunfähigkeitsversicherung (Auszahlung bei Berufsunfähigkeit)
- Aussteuerversicherung (Auszahlung bei Heirat)
- Geburtenversicherung (Auszahlung bei Geburt des Kindes)
Kapitalbildung
- Lebensversicherungen ohne Kapitalbildung nennen sich Risikoversicherungen. Zu diesen gehört beispielsweise die Berufsunfähigkeitsversicherung.
- Bei der kapitalbildenden Lebensversicherung werden die gezahlten Beiträge zur Kapitalbildung verwendet. Auch die Rentenversicherungen gehören zu dieser Kategorie.
Versicherungsleistung
- Versicherung als fester Geldbetrag (konventionelle Lebensversicherung)
- Versicherung als Investment in Fonds (Beiträge werden in Geldmarktfonds investiert)
- indexgebundene Versicherung (Beiträge werden in einen Index investiert)
Bei der Anzahl der versicherten Personen kann man zwischen einer, mehrerer Personen oder einer Gruppenversicherung unterscheiden.
Verkauf als Alternative zur Kündigung
Die Deutschen kündigen aktuell nahezu jede zweite Lebensversicherung vor Ablauf der Zeit. Eine vorzeitige Kündigung der Versicherungen ist aber mit Kosten verbunden. Diese setzen sich unter anderem aus Stornogebühren und Provisionen zusammen und können gravierende Auswirkungen auf den Rückkaufswert haben. Dieser Rückkaufswert der Versicherungen fällt im Ergebnis dann oftmals gering aus.
Verkauf der Lebensversicherung als Strategie
Läuft der Versicherungsvertrag erst einige Jahre, so fällt der Rückkaufswert besonders gering aus. Das Versicherungsvertragsgesetz setzt zwar einen Mindestrückkaufswert fest, doch für die Versicherten ist dies oftmals nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Um diesen Fall zu vermeiden, kann der Verkauf einer Lebensversicherung als Alternative in einem Vergleich geprüft werden. Hier können sich tatsächlich interessante Möglichkeiten für den Versicherten ergeben.
Bei einem Verkauf einer Lebensversicherung übernimmt der Käufer die monatlichen Raten und erhält die Versicherungssumme nach Vertragsende ausgezahlt. Bei diesem Modell profitiert vor allem aber auch der Versicherungsnehmer gegenüber einer Kündigung. Denn der Todesfallschutz bleibt bestehen und der ausbezahlte Betrag ist oftmals höher als der Rückkaufswert. Zu beachten ist jedoch, dass der sogenannte Zweitmarkt seine eigenen Regeln besitzt. Nicht alle Lebensversicherungen können per se am Zweitmarkt verkauft werden. Darüber hinaus schwanken Ankaufkriterien und Mindestsätze bei Rückkaufwert beziehungsweise Restlaufzeit unterscheiden sich teilweise erheblich.
Unternehmen auf dem Zweitmarkt
Bei einer Recherche im Internet lassen sich zahlreiche Unternehmen finden, die diese Nische auf dem Versicherungsmarkt bedienen. Wenn der Wunsch besteht, eine Lebensversicherung zu verkaufen, unterbreiten diese Firmen entsprechende Angebote. Diese sollten deutlich bessere Konditionen bieten als der Rückkaufswert bei einer vorzeitigen Kündigung der Policen, denn sie beinhalten zum Teil saftige Abschläge.
Findet ein Verkauf statt, so behält der Versicherte seinen Todesfallschutz. Die Beiträge werden fortan stellvertretend von dem Käufer bezahlt. Am Ende der Laufzeit erhält dann aber auch der Käufer das ausgezahlte Geld. Durch den Verkauf der Lebensversicherung erhalten die ehemaligen Versicherten dann eine Investitionssumme. Mit dieser können gute Chancen auf dem Finanzmarkt wahrgenommen werden. Die augenblickliche Lage auf dem Versicherungsmarkt lässt viele Verbraucher mit dem Gedanken spielen, die Verträge verkaufen zu wollen. An anderer Stelle wollen sie lieber mehr Geld verdienen, als die Lebensversicherung abwerfen könnte. Die Renditen der Lebensversicherungen haben in den letzten Jahren eine negative Entwicklung durchlebt. Doch wie kommt diese zustande?
Hypothekenkrise als Ursache der niedrigeren Renditen
Niedrige Renditen kommen dadurch zustande, dass die Versicherungen momentan nicht das große Geld verdienen. Viele Anbieter haben sich verspekuliert. Dies haben die Ergebnisse der Hypothekenkrise in den Vereinigten Staaten bitter vor Augen geführt. Nicht nur die Banken mussten drastische Einbrüche am eigenen Leibe erfahren.
Warum sollten Versicherte also nicht die Lebensversicherung verkaufen, wenn sich anderswo bessere Gewinnaussichten anbieten? Die Prämisse sollte bekanntermaßen sein, nicht zu waghalsig die erzielten Verkaufsgelder aus der Lebensversicherung zu investieren. Sonst ist am Schluss vielleicht nichts mehr von der ehemaligen Altersabsicherung übrig.
Wann lohnt sich der Verkauf einer Lebensversicherung?
Beim Verkauf einer Lebensversicherung wird der Ankäufer einen Kaufpreis vorschlagen, der vom Rückkaufswert der Versicherung abhängt. Dies ist der Betrag, den die Versicherung bei einer Kündigung vor dem regulären Ablauf ausbezahlt. Für den Ankäufer lohnt sich das Geschäft erst, wenn der
Rückkaufswert größer ist als die Summe aus den laufenden Prämienzahlungen. Meist ist dieser Punkt nach zehn bis 15 Jahren erreicht. Dann ist der tatsächliche (innere) Wert der Police höher als der Rückkaufswert. Erst dann lohnt sich auch ein Verkauf der Lebensversicherung auf dem Zweitmarkt.
Gegen Ende der regulären Laufzeit einer Versicherung nähern sich der innere Wert und der Rückkaufswert einer Police wieder an. Dann würde sich ein Verkauf auf dem Zweitmarkt nicht mehr lohnen. Um eine klare Aussage machen zu können, muss jede Police einzeln geprüft werden. Zwei Lebensversicherungen, die am gleichen Tag über dieselbe Summe abgeschlossen wurden und am gleichen Tag verkauft werden, können zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. Zu viele verschiedene Faktoren beeinflussen den Betrag, der am Ende kalkuliert wird: Gesellschaft, Rückkaufswert, Überschussbeteiligung, Zinsen, eventuelle beitragsfreie Zeiten aus der Vergangenheit.
Warum werden Lebensversicherungen gekauft?
Es gibt einen Markt für den Ankauf von Lebensversicherungen. Versicherungsnehmer, die ihre Lebensversicherung aufgrund des finanziellen Verlustes nicht kündigen wollen, können ihren Vertrag an Unternehmen auf dem Zweitmarkt verkaufen. Denn eine Kündigung ist für den Versicherungsnehmer immer ein Verlustgeschäft. Zu hohe Stornierungskosten mindern den Rückkaufswert, den er bei einer Auszahlung von der Versicherung erhalten würde. So wie alle Anleger versprechen sich auch diese Ankäufer eine Rendite aus der übernommenen Lebensversicherung. Während der Versicherungsnehmer aufgrund eines finanziellen Engpasses seinen Vertrag verkaufen muss, hat der Ankäufer die nötigen Mittel, um den Vertrag fortzuführen und damit Erträge zu erwirtschaften. Daher kalkulieren diese Unternehmen sehr genau, bei welchem Vertrag sich ein Ankauf lohnt.
Nach einem Kauf lassen die Unternehmen die Verträge in der Regel bis zu ihrem natürlichen Vertragsende weiterlaufen. Die Beitragszahlungen werden wie gewohnt weiter bespart. Einen finanziellen Vorteil beschafft man sich dann dadurch, dass das Unternehmen sich die Police ins eigene Portfolio legt. Dann erwirtschaftet sie Gewinne durch Zinsen, Ablaufleistungen und den Überschussbeteiligungen. Weiterhin kann der Ankäufer mit den Verträgen Geld am Investmentmarkt verdienen. Private oder institutionelle Anleger sind ihre Adressaten. Für das eingesetzte Kapital erhalten sie Zinsen.
Die wichtigsten Ankaufkriterien
Die sogenannten „Ankäufer“ von Lebensversicherungen kaufen nicht alle Verträge blind auf. Bestimmte wirtschaftliche Kriterien müssen erfüllt werden. Die Lebensversicherung wird nur angekauft, wenn mit der Police in der Zukunft Erträge erwirtschaftet werden kann. Hierzu wird der Ankäufer vorab die aus dem Vertrag erwartete Rentabilität kalkulieren.
Die Ankaufkriterien der unterschiedlichen Gesellschaften werden minimal in einigen Punkten variieren. Dennoch geht es im Grunde darum, künftig einen Gewinn aus der Weiterführung des Vertrages zu erzielen. Gleichzeitig muss auch für den Verkäufer ein angemessener Erlös errechnet werden. Denn wenn nicht beide Seiten einigermaßen glücklich sind, wird der Ankauf nicht durchgeführt werden. Bei der Kalkulation zieht der Ankäufer folgende Punkte mit in seine Kalkulation ein:
- Restlaufzeit
- Rückkaufswert
- Vertragsart
Restlaufzeit
Bei der Entscheidung über einen möglichen Ankauf ist die Restlaufzeit des Vertrages der wichtigste Punkt. Je länger ein Vertrag läuft, umso unattraktiver ist dieser. Eine längere Laufzeit bedeutet längere Unsicherheit bezüglich der Ablaufleistung der Versicherung (Betrag, der nach Ablauf bezahlt wird).
Einige Unternehmen akzeptieren nur den Kauf von Versicherungen, in die nicht länger als noch 15 Jahre eingezahlt werden muss. Andere ziehen diese Grenze erst bei 25 Jahren. Grundsätzlich gilt: Je länger ein Vertrag noch läuft, umso schwerer ist das Potenzial der Police einzuschätzen.
Rückkaufswert
Würde der Versicherungsnehmer seine Lebensversicherung vorzeitig kündigen, so müsste er hohe Stornierungskosten in Kauf nehmen. Was zur Auszahlung übrig bleibt, ist der Rückkaufswert. Ein Ankäufer wird eine Lebensversicherung nur ankaufen, wenn das Volumen des Geschäfts hoch genug ist. Hierzu bedient er sich des Rückkaufswertes: Dieser muss mindestens 10.000 Euro betragen. Alles was darunter liegt, wird ein seriöser Ankäufer nicht berücksichtigen.
Vertragsart
Da es viele verschiedene Arten von Lebensversicherungen gibt, kann man einige von ihnen direkt für den Verkauf ausschließen. Beispielsweise werden fondsbasierte Versicherungen nicht angekauft. Zu unsicher ist die Wertentwicklung des Fonds. Dieser lässt sich nicht annähernd vorhersagen. Daher wird ein seriöser Ankäufer dieses Risiko nicht übernehmen und solch einen Vertrag nicht ankaufen.
Dann gibt es noch die Direktversicherungen. Diese werden vom Arbeitgeber für seine Mitarbeiter abgeschlossen. Bis zu 276 Euro des Bruttoeinkommens (Stand: 2020) können steuer- und sozialabgabenfrei in die Direktversicherung eingezahlt werden. Hinzu kommt ein Zuschuss vom Arbeitgeber. Der Verkauf oder die Abtretung dieser Direktversicherungen ist gesetzlich verboten, da sie im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge abgeschlossen werden.
Lebensversicherung: direkter Verkauf oder über Treuhänder?
Wenn der Versicherungsnehmer sich entschlossen hat, seine Lebensversicherung zu verkaufen, so hat er dafür zwei Möglichkeiten: die direkte Abwicklung oder die Zwischenschaltung eines Treuhänders. Die direkte Abwicklung ist für den Verkäufer die günstigere Methode. Sie ist nur möglich, wenn die Versicherung in der Vergangenheit noch nicht abgetreten wurde. Der Verkäufer stellt dem Ankäufer alle notwendigen Unterlagen zur Verfügung. Gleichzeitig muss er seine Versicherungsgesellschaft informieren. Anschließend wird der neue Vertrag abgeschlossen und die Police an den Ankäufer abgetreten. Der Kunde erhält seinen Kaufbetrag, ohne dass ihm weitere Kosten entstanden sind.
Im Gegensatz zur direkten Abwicklung, bei der nur der Kunde, die Versicherung und der Ankäufer involviert sind, kommt bei der Abwicklung über einen Treuhänder eine weitere Partei ins Spiel. Diese Vorgehensweise kann vom Zessionar verlangt werden, wenn die Police schon als Sicherheit dient. Wenn er auf die Abwicklung durch einen Treuhänder besteht, hat der Versicherungskunde keine andere Wahl als nachzugeben. Für ihn entstehen dann beim Verkaufsprozess weitere Kosten, die vom Kaufpreis abgezogen werden. Wenn dieser Weg gewählt wurde, schickt der Verkäufer die benötigten Unterlagen und Informationen zum Treuhänder. Als Treuhänder dient dann eine Bank. Ob der Verkaufsprozess über den direkten Weg oder über einen Treuhänder abgewickelt wird, hängt davon ab, ob die Police bereits als Sicherheit dient.
Die Zukunft der Lebensversicherungen in Deutschland
Viele Bürger in Deutschland hinterfragen schon seit längerem, wie sicher Anlagen in Lebensversicherungen noch sind. Spätestens durch Ausbruch der internationalen Finanzkrise gilt es herauszufinden, welche Anlagemodelle die größte Sicherheit für das private Vermögen bieten. Die Prämisse muss hier lauten, die Gefahren für das über viele Jahre angesparte Geld so niedrig wie möglich zu halten − und trotzdem Rendite zu erzielen. Die Lebensversicherung als solche galt über einen langen Zeitraum als relativ krisensicher. Auch wenn der Aktien- und Fondsmarkt stagnierte, erschienen die Versicherungen immer sicher. Durch Steuervorteile wurden diese Policen noch dazu besonders attraktiv. Doch diese Vorteile werden immer weiter reduziert. In den letzten Jahren führte der Gesetzgeber bereits zahlreiche Reformen durch. Viele Schlupflöcher, die gute Aussichten auf Einsparungen und Rendite geboten hatten, wurden in diesem Zuge geschlossen.
Doch der Wegfall von Steuervorteilen muss nicht gleichbedeutend damit sein, dass das gesamte Portfolio der Versicherer dadurch nicht mehr lohnend ist. Tatsächlich kommen hier viele Experten zu dem Schluss, dass die Policen der Unternehmen häufig dennoch lohnen. Denn die Altersvorsorge ist wichtiger denn je. Auch wenn es der deutschen Wirtschaft vergleichsweise wieder besser geht, so ist die Krise noch nicht ausgestanden. Eine regelrechte Rezession ist nach wie vor möglich. In diesem Szenario könnte laut Experten eine Lebensversicherung oder Ansätze im Sinne der Riester und Rürup Rente die einzig lohnenden Altersvorsorge-Pläne darstellen.
Fazit
In schwierig zu durchschauenden Zeiten gilt es, nicht nur negative Aspekte zu beleuchten. Wenn die Bundesregierung all ihre Vorhaben umsetzen sollte, sind die Steuervorteile der Lebensversicherungen sicher bedroht. Doch das alleine macht das gesamte Konstrukt noch nicht direkt unrentabel. Stattdessen sollten die verschiedenen Ansätze wertfrei verglichen und ermittelt werden, wo die Nachteile am geringsten ausfallen.
Sinkende Rendite-Aussichten bei der Lebensversicherung sind eher das kleinere Übel. Wenigstens gibt es hier noch eine Rendite. Dass diese Aussichten derzeit wie überall sinken, ist nachvollziehbar. Immerhin haben die Versicherungen ihr bereit gestelltes Kapital teilweise in unsichere Geschäfte gesteckt. Welche Lebensversicherung gute wirtschaftliche Prognosen erlaubt, darüber berichten spezielle Internetseiten, die mehr darauf achten, wo Stolpersteine für die Anleger liegen könnten.
Lebensversicherung als Altersvorsorge?
Der Finanzmarkt unterliegt regelmäßigen und deutlichen Schwankungen, welche die Rendite betreffen. Diese Schwankungen sollte man als Bürger auf der Suche nach der besten Altersvorsorge ausnutzen. Zusätzlich zur privaten Altersvorsorge kann die Lebensversicherung eine gute Wahl sein, um bis zu einem bestimmten Augenblick das eigene Kapital zu vermehren. Man kann die Lebensversicherung verkaufen, wenn Aktienfonds oder Festgeldmodelle bessere Renditen versprechen.
Das Kündigen einer Lebensversicherung steht jedoch erst am Ende der Möglichkeiten. Wenn die monatlichen Beiträge drücken und Sie Kapital benötigen, kann es schon helfen, die Lebensversicherung beitragsfrei zu stellen. Dann zahlen Sie ihre Versicherungsbeiträge zu einem späteren Zeitpunkt, während das eingezahlte Geld weiter wächst. In diesem Fall schmilzt allerdings der Auszahlungsbetrag bei Fälligkeit.
Gute Beratung ist wichtig!
Der Geldhahn lässt sich auch vorsichtig öffnen: Nach einer gewissen Laufzeit kommt eine Beitragszahlung aus Überschüssen in Frage, oder die Zahlung der Risikoprämie. Das wirkt sich zwar alles auf die Ablaufleistung aus, kann unterm Strich aber die günstigere Variante sein. Auch mit einer Beleihung lassen sich kurzfristige Liquiditätsengpässe überbrücken.
Lassen Sie sich gut beraten, bevor Sie eine Lebensversicherung komplett kündigen. Bei einer Vertragsänderung sollten Sie mit ihrer Versicherungsgesellschaft sprechen. Sonst lässt der Fiskus grüßen: Bei einer Novation wird die Police steuerpflichtig!