SpaceX verkauft Bitcoin – Kryptowährung rutscht ins Minus

Elon Musk und die Kryptowährung Bitcoin – das ist schon eine sehr spezielle Beziehung.
Einst hatte Musk die virtuelle Währung gefeiert, sich und Tesla mit erheblichen Bitcoin-Beständen eingedeckt und damit einen kurzzeitigen Hype ausgelöst. Tesla legte allein aufgrund von Bitcoin-Gewinnen damals ein starkes Quartal hin.
SpaceX wirft Bitcoin-Bestände auf den Markt
Dann aber hatte jemand Musk geflüstert, dass der Bitcoin mit Blick auf die Umwelt alles andere als nachhaltig sei. Die Produktion von Bitcoins verbraucht enorm viel Energie. Konfrontiert mit dieser unangenehmen Wahrheit trennte sich Musk nach und nach von seinen Bitcoin-Beständen. Auch die kurzzeitig gewährte Möglichkeit, Tesla-Fahrzeuge in Bitcoin zu bezahlen, wurde wieder gestrichen.
Nun hat er es offenbar wieder getan, wenn auch mit weit weniger öffentlichem Getöse. Medienberichten zufolge soll Musks Weltraumfirma SpaceX ihre gesamten Bitcoin-Bestände verkauft haben, der Gesamtwert wird mit rund 373 Millionen Dollar angegeben. Unklar ist, wann genau die Bestände auf den Markt geworfen wurden. Die Meldung darüber, die seit Donnerstagabend die Runde machte, ließ den Kurs der Kryptowährung jedenfalls abstürzen um zeitweise bis zu 12 Prozent.
Droht ein neuer Dominoeffekt?
Experten befürchten nun einen Dominoeffekt: Die Kursverluste sowie die Verkaufsmeldung von SpaceX könnten Investoren verunsichern und zu weiteren Verkäufen und beschleunigten Kursverlusten führen.
Der Bitcoin hat auf Wochensicht knapp 10 Prozent verloren und markiert nach längerer Seitwärtsbewegung einen deutlichen Kursknick. Seit Beginn des Jahres aber ist der Wert des Bitcoin um mehr als 55 Prozent gestiegen.
Tesla boomt, X darbt
SpaceX selbst ist nicht börsennotiert. Das private Raumfahrtunternehmen ist eine von vielen Firmen, die von dem als exzentrisch geltenden Topmanager Elon Musk geführt werden. Während die Geschäfte beim Elektroautobauer Tesla florieren, gerät der von Musk als Privatperson übernommene und daraufhin von der Börse genommene Kurznachrichtendienst Twitter zunehmend unter Druck. Zuletzt ließ Musk den Markennamen verschwinden, Twitter heißt nun offiziell X – was von manchen als große Dummheit, von anderen aber als kluger Schachzug interpretiert wird.
Allerdings löst die Umbenennung mitnichten die aufgelaufenen Probleme, die sich seit der Übernahme vor rund 10 Monaten eher noch verschärft haben. Die weitgehende Aufhebung der Moderation von geteilten Inhalten, die Abschaffung des berühmten „blauen Hakens“ als Verifizierung prominenter oder offizieller Nutzerkonten, die Einführung von bezahlten Abomodellen oder die Beschränkung der täglich abrufbaren Nachrichten stoßen bei Nutzern und Werbekunden auf reichlich Kritik.
Musk verbreitet Bitcoin-Verkauf nicht per Kurznachrichtendienst
Zahlreiche Unternehmen haben sich inzwischen von der Plattform zurückgezogen, weil sie ihre Produkte nicht in zweifelhafter Umgebung beworben wissen möchten. Anders als in der Vergangenheit hat Musk den massenhaften Bitcoin-Verkauf diesmal nicht über den Kurznachrichtendienst der Welt verkündet, was einst zu noch dramatischeren Kursverlusten der Kryptowährungen – auch über den Bitcoin hinaus – geführt hatte.