EBIT: Betriebsergebnis als Kennzahl zum Unternehmensvergleich
Zuerst sollten wir einen Fehler aus vielen Artikeln und Medienberichten richtig stellen. Auch wenn es bei dieser Kennzahl um das Betriebsergebnis geht, heißt es der EBIT und nicht das EBIT.
Der Begriff EBIT ist eine Abkürzung, die aus dem Englischen stammt. EBIT steht hierbei für Earning Before Interests and Taxes. Übersetzt heißt das: Gewinn vor Zinsen und Steuern.
Mit der Kennzahl EBIT das Betriebsergebnis ausgeben
Warum wird der EBIT eingesetzt, um das Betriebsergebnis von Unternehmen darzustellen?
Viele börsennotierte Unternehmen unterliegen den Regeln des IFRS (International Financial Reporting Standard). In dieser internationalen Vorschrift zur Rechnungslegung von Unternehmen ist der EBIT eine der Grundkennzahlen zur Darstellung des Betriebsergebnisses. Vieler Unternehmen sind also zur Offenlegung des EBIT verpflichtet.
EBIT hilft beim Vergleich des Betriebsergebnisses verschiedener Unternehmen
Um Unternehmen vergleichen zu können, benötigt man Kennzahlen. Wird das Betriebsergebnis nur über den Nettogewinn dargestellt, ist dieser Vergleich nur sehr vage möglich.
Der Nettogewinn würde zum Beispiel die Kosten für die Finanzierung von neuen Maschinen und Anlagen (also die Zinsen, das I in EBIT) mit einbeziehen. Genauso werden die Steuern, die im internationalen Vergleich von Unternehmen unterschiedlich sein können, in das Ergebnis mit einbezogen.
Wir haben also mit dem Nettogewinn zwar eine Zahl vorliegen, können aber die Ergebnisse, die das laufende Geschäft betreffen, nicht miteinander vergleichen. Um diese veränderlichen Faktoren bereinigt, gibt uns der EBIT die Möglichkeit, das operative Geschäft von (auch internationalen) Unternehmen gegenüberzustellen. Der EBIT wird daher auch als operatives Betriebsergebnis bezeichnet. EBIT-Berechnung: So setzt sich das Betriebsergebnis zusammen
Das operative Betriebsergebnis EBIT im Fallbeispiel
Nehmen wir zur Vereinfachung zwei Firmen als Beispiel, beide mit einem vergleichbaren Produkt, die beide einen EBIT von 500 erzielen:
Unternehmen 1 | Unternehmen 2 | |
EBIT: | 500 | 500 |
Zinsen: | -200 | -100 |
Ergebnis vor Steuern: | 300 | 400 |
Steuern: | (Steuersatz 30%) -90 | (Steuersatz 20%) -80 |
Nettoergebnis | 210 | 320 |
Wir sehen also, dass trotz gleicher operativer Leistung ganz unterschiedliche Ergebnisse entstehen. Diese würden das Leistungsvermögen von Unternehmen 1 schlechter aussehen lassen als bei Unternehmen 2.
Steuern und Zinsen müssen gezahlt werden, auch wenn diese den Gewinn eines Unternehmens beeinflussen. Die Steuern sind hierbei ein externer Faktor, der nur durch die Verlagerung des Firmensitzes beinflussbar wäre.
Die höhere Zinslast kann auch mit unterschiedlichen Zinssätzen in verschiedenen Ländern zusammenhängen oder durch einen höheren Fremdfinanzierungsanteil, der in diesem Falle aber variabel wäre. Wir sehen also: Um die reine Leistung der Unternehmen, das operative Betriebsergebnis, zu vergleichen, ist der EBIT eine unverfälschte Kennziffer.
Im Folgenden kann man nun noch den EBIT ins Verhältnis zum Umsatz setzen und erhält so die EBIT-Marge.