Diese 10 Länder haben die höchsten Militärausgaben

Die militärische Stärke eines Landes bemisst sich nicht allein an der Größe seiner Armee, sondern auch an den finanziellen Mitteln, die es für Verteidigung aufwendet. Während Länder wie Indien, Russland und China über die größten Streitkräfte der Welt verfügen, führen die USA das Ranking der höchsten Militärausgaben an. Diese Diskrepanz zwischen Truppenstärke und Verteidigungsetat verdeutlicht, dass finanzielle Ressourcen eine entscheidende Rolle für die militärische Schlagkraft spielen.
In diesem Beitrag analysieren wir die höchsten Verteidigungsausgaben weltweit – basierend auf den neuesten Daten des Global Firepower Index 2025. Welche Länder investieren am meisten in ihr Militär? Wie entwickelt sich der weltweite Verteidigungsetat – insbesondere im Hinblick auf geopolitische Spannungen, neue sicherheitspolitische Allianzen und NATO-Verpflichtungen?
Darüber hinaus werfen wir einen gezielten Blick auf die wirtschaftliche Dimension der militärischen Aufrüstung: Welche börsennotierten Rüstungsunternehmen profitieren von den steigenden Militärausgaben? Und wo ergeben sich daraus potenzielle Investmentchancen – auch im Hinblick auf deutsche Unternehmen wie Rheinmetall?
Top 10 Länder mit den höchsten Militärausgaben
Rang | Land | Verteidigungsetat (in Mrd. USD) | Truppenstärke |
1 | USA | 895,00 | 2.127.500 |
2 | China | 266,85 | 3.170.000 |
3 | Russland | 126,00 | 3.570.000 |
4 | Indien | 75,00 | 5.137.550 |
5 | Saudi-Arabien | 74,76 | 407.000 |
6 | Großbritannien | 71,50 | 1.108.860 |
7 | Japan | 57,00 | 328.150 |
8 | Australien | 55,70 | 89.400 |
9 | Frankreich | 55,00 | 376.000 |
10 | Ukraine | 53,70 | 2.200.000 |
Quelle: Global Firepower Index, Stand April 2025
1. USA
Mit einem Verteidigungsetat von 895 Mrd. USD im Jahr 2025 bleiben die Vereinigten Staatenunangefochtener Spitzenreiter. Dies entspricht etwa 3,5 % des US-Bruttoinlandsprodukts (BIP) und übertrifft damit deutlich die NATO-Vorgabe von 2 %. Die USA gehören zu den 24 NATO-Mitgliedstaaten, die Schätzungen zufolge im Jahr 2024 die Zwei-Prozent-Zielmarke erfüllt haben. Die Militärausgaben der USA sind seit 2015 kontinuierlich gestiegen, was die globale militärische Präsenz und die technologische Überlegenheit des Landes unterstreicht.
2. China
Im Jahr 2025 hat China seinen Verteidigungshaushalt um 7,2 % auf 266,85 Milliarden US-Dollar erhöht. Damit setzt das Land seinen zehnjährigen Trend moderater, aber kontinuierlicher Aufstockung fort. Laut offiziellen Angaben entspricht der Militärhaushalt allerdings nur etwa 1,3 % des chinesischen BIP – deutlich unter der NATO-Vorgabe von 2 %, die für China als Nichtmitglied jedoch nicht bindend ist. Daraus lässt sich ableiten, dass China – trotz signifikanter Ausgaben – im Verhältnis zu seiner Wirtschaftsleistung nur einen moderaten Anteil für Verteidigung aufwendet.
Die Mittel fließen vor allem in die Modernisierung der Streitkräfte, den Ausbau der Marine und fortschrittliche Technologien. Die Aufrüstung steht im Kontext wachsender Spannungen in der Taiwanstraße und im Südchinesischen Meer – und untermauert Chinas Anspruch, seine strategische Rolle als Weltmacht weiter zu festigen.
3. Russland
Russland hat seinen Verteidigungsetat auf 126 Mrd. USD erhöht und plant für 2025 eine weitere Erhöhung auf etwa 164 Mrd. USD. Diese Ausgaben machen Schätzungen zufolge etwa 7,2 % des BIP aus. Die Mittel fließen vor allem in die Modernisierung der Kriegsflotte, darunter der Ausbau von U-Booten und Hyperschallraketen, und dienen der Aufrechterhaltung militärischer Operationen. Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen und internationaler Sanktionen setzt Russland auf eine starke militärische Aufstellung.
4. Indien
Indien erhöht seine Militärausgaben 2025 auf 75 Mrd. USD, was etwa 2,4 % des BIP entspricht.Seit 2015 verzeichnet das Land einen kontinuierlichen Anstieg der Verteidigungsausgaben. Indien hat im Jahr 2025 das Jahr der Verteidigungsreformen ausgerufen, um seine Streitkräfte zu modernisieren und seine strategische Position in Asien zu stärken. Die Investitionen konzentrieren sich vor allem auf die Beschaffung moderner Ausrüstung und die Entwicklung der heimischen Rüstungsindustrie.
5. Saudi-Arabien
Mit 74,76 Mrd. USD im Jahr 2025 gibt Saudi-Arabien etwa 8,2 % seines BIP für Verteidigung aus, was einen der höchsten Anteile weltweit darstellt.Die Militärausgaben des Königreichs sind in den letzten zehn Jahren erheblich gestiegen, um die nationale Sicherheit zu gewährleisten und regionale Einflussnahme zu sichern.
Die Investitionen fließen in moderne Waffensysteme und die Stärkung der Luft- und Seestreitkräfte und sind Teil der langfristigen Strategie der Vision 2030, die darauf abzielt, die Abhängigkeit von ausländischen Rüstungslieferungen zu verringern. Ein zentrales Ziel ist es, bis 2030 50 % der Verteidigungsausgaben im Inland zu tätigen.
6. Großbritannien
Laut Premierminister Keir Starmer plant Großbritannien, die Verteidigungsausgaben bis 2027 von 2,3 % auf 2,5 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu erhöhen. Langfristig wird sogar ein Anstieg auf 3 % des BIP angestrebt. Diese Erhöhung soll durch Kürzungen bei der Entwicklungshilfe finanziert werden.
Aktuell betragen die Militärausgaben etwa 71,50 Mrd. USD. Die britische Regierung hat eine umfassende Überprüfung der Verteidigungsstrategie angekündigt, die sich auf die Modernisierung der Streitkräfte und die Stärkung der nationalen Sicherheit konzentriert.
7. Japan
Japan hat ein aktuelles Verteidigungsbudget von etwa 57 Mrd. USD – ein neuer Höchstwert. Dies ist Teil eines groß angelegten Aufrüstungsplans, mit dem Japan auf die wachsenden Spannungen in der Region, insbesondere mit China, Nordkorea und Russland, reagiert.
Die Mittel fließen in Raketenabwehr, neue Zerstörer, modernisierte Ausrüstung und die geplante Stationierung von US-Tomahawk-Marschflugkörpern. Ziel ist es, die militärischen Fähigkeiten grundlegend zu erweitern und mittelfristig ein Budgetvolumen von 10 Billionen Yen (das entspricht knapp 70 Mrd. USD) zu erreichen.
8. Australien
Die aktuellen Militärausgaben Australiens betragen 55,7 Mrd. USD, was einer Steigerung von 5 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Im Haushaltsjahr 2025/26 plant die Regierung, Investitionen um 1 Mrd. AUD (ca. 630 Mio. USD) zu beschleunigen, um die militärische Beschaffung und Modernisierung zügiger voranzutreiben.
Ein wesentlicher Teil des Budgets wird in die Entwicklung von Langstreckenraketen, den Ausbau von U-Boot-Stützpunkten im Rahmen des AUKUS-Abkommens und ein neues Fregattenprogramm investiert. Diese Maßnahmen unterstreichen Australiens Bestreben, seine Verteidigungsfähigkeiten angesichts eines zunehmend komplexen geopolitischen Umfelds zu stärken.
9. Frankreich
Dem Global Firepower Index zufolge beträgt der Verteidigungshaushalt von Frankreich aktuell 55 Mrd. USD. Frankreich verzeichnet ebenfalls deutliche Anstiege der Militärausgaben und plant, diese bis für den Zeitraum von 2024 bis 2030 auf insgesamt 400 Milliarden Euro zu erhöhen (aus heutiger Sicht etwa 456 Mrd. USD), um die Streitkräfte zu modernisieren und die nationale Sicherheit zu stärken. Der Verteidigungshaushalt soll sich für den Zeitraum von 2019 bis 2029 nominell verdoppeln.
Ein erheblicher Teil des Budgets fließt in die Modernisierung der Streitkräfte, einschließlich der Entwicklung neuer Waffensysteme und der Stärkung der europäischen Verteidigungsinitiativen.
10. Ukraine
Im Jahr 2025 hat die Ukraine ihr Verteidigungsbudget auf rund 53,7 Mrd. USD (2,2 Billionen Hrywnja) erhöht, was etwa 26 % des BIP ausmacht. Diese Steigerung reflektiert die Priorität, die nationale Sicherheit angesichts des fortwährenden Konflikts mit Russland hat. Zusätzlich wird eine Militärsteuer von 5 % auf Einkommen eingeführt, um die Ausgaben zu finanzieren.
Neben den nationalen Ausgaben hat die Ukraine erhebliche internationale Unterstützung erhalten. Europäische Länder haben im Jahr 2025 über 21 Mrd. EUR (ca. 24 Mrd. USD) an militärischer Hilfe zugesagt. Diese Unterstützung umfasst unter anderem Luftabwehrsysteme, Panzer, Drohnen und Artillerie.
Präsident Wolodymyr Selenskyj betonte zuletzt die Bereitschaft der Ukraine, bis zu 50 Mrd. USD in den Erwerb fortschrittlicher US-Luftverteidigungssysteme wie das Patriot-System zu investieren. Dies soll eine langfristige Sicherheitskooperation mit den USA etablieren.
Deutschlands steigende Militärausgaben
Deutschland liegt mit einem Verteidigungsetat von rund 50 Mrd. USD auf Platz 11 der Länder mit den höchsten Militärausgaben. Die Bundesregierung plant jedoch eine signifikante Erhöhung der Militärausgaben.
Rüstung als Investmentchance: Diese Aktien profitieren vom Aufrüstungsboom
Mit den gestiegenen Militärausgaben und den Vorhaben der meisten Länder, auch in Zukunft vermehrt in die eigene Landesverteidigung zu investieren, rückt die Rüstungsindustrie verstärkt in den Fokus von Investoren. Für Anleger ergeben sich daraus interessante Investmentmöglichkeiten. Insbesondere Unternehmen mit hoher Marktkapitalisierung und starkem Umsatzwachstum bieten interessante Einstiegsmöglichkeiten:
Rheinmetall (Deutschland)
Deutschlands größter Rüstungskonzern profitiert direkt von den steigenden Bundeswehr-Investitionen. Das Unternehmen verzeichnete zuletzt ein Rekord-Umsatzwachstum und zählt mit über 60 Milliarden Euro Börsenwert zu den Top-Playern Europas.
Lockheed Martin (USA)
Als globaler Marktführer – bekannt durch den F-35-Kampfjet – bleibt Lockheed Martin ein Profiteur der weltweit höchsten Militärausgaben der USA. Das Unternehmen überzeugt durch Stabilität und Technologieführerschaft.
Northrop Grumman (USA)
Spezialist für Cyber-Security, Satelliten und Drohnen. Dank zahlreicher Großaufträge der US-Regierung verzeichnet Northrop ein solides, langfristiges Umsatzwachstum.
BAE Systems (Großbritannien)
Mit breitem Portfolio von Kampfpanzern bis zu Marineausrüstung und einer engen Verflechtung mit dem britischen Verteidigungsministerium, gehört BAE zu den global bedeutendsten Akteuren der Branche.
Hensoldt (Deutschland)
Der Sensorik-Hersteller ist ein dynamischer Wachstumswert. Mit Spezialisierung auf Radartechnologie und Elektronik ist Hensoldt ein aufstrebender Nischenanbieter mit politischer Rückendeckung.
Für Anleger bieten diese Aktien die Möglichkeit, gezielt von geopolitischen Entwicklungen und der globalen Aufrüstung zu profitieren. Wie bei jedem Investment gilt jedoch: Chancen und Risiken sorgfältig abwägen – insbesondere bei einem ethisch sensiblen Sektor wie der Rüstung. Für eine genauere Analyse der Rüstungskonzerne, lesen Sie unseren Artikel über die größten Rüstungsunternehmen der Welt.