Portfolio aufbauen: 6 Schritte für Ihr erfolgreiches Anlageportfolio

Portfolio aufbauen
Inhaltsverzeichnis

Anleger mit etwas mehr Kapital investieren oftmals nicht in nur eine Geldanlage, sondern entscheiden sich für Produkte aus mehreren Anlageklassen. Wenn von einem Portfolio gesprochen wird, ist damit die Summe aller Anlageformen gemeint, die der einzelne Anleger nutzt.

In unserem Beitrag erfahren Sie, was man unter einem Anlageportfolio versteht. Wir gehen darauf ein, worin der Unterschied zwischen Portfolio und Depot besteht. Wir zeigen Ihnen die einzelnen Schritte zum Aufbau des Portfolios auf und geben hilfreiche Tipps.

Das Wichtigste zum Aufbau eines guten Portfolios

  • Mit einem Portfolio ist die Summe der Anlagen gemeint, die ein Anleger zum Investieren tätigt.
  • Beim Aufbau des Portfolios sollte die individuelle Einstellung des Anlegers zu Risiko und Rendite beachtet werden.
  • Inhalte eines diversifizierten Portfolios sind häufig Aktien, Fonds, ETFs und verzinsliche Geldanlagen.
  • Die Mischung eines Portfolios ist sehr individuell und sollte sich vor allem an der Risikobereitschaft des Anlegers beim Investieren orientieren.
  • Bevor Sie ein Portfolio aufbauen, sollten Sie die wesentlichen Eigenschaften der infrage kommenden Anlageformen kennen.

Was versteht man überhaupt unter einem Anlageportfolio?

Bei einem Anlageportfolio, kurz Portfolio, handelt es sich um Summe der Anlageformen, die ein Anleger persönlich nutzt. Es stellt somit sämtliche Vermögenswerte dar, die der Geldanlage dienen. Häufig erstreckt sich ein Portfolio auf mehrere Anlageklassen, also auf Anlageprodukte aus unterschiedlichen Risikoklassen. Ein Anlageportfolio kann gänzlich unterschiedliche Anlageformen für ein Investment beinhalten, wie zum Beispiel Aktien, ETFs, Immobilien, Edelmetalle und Anleihen. Wie das Portfolio im Detail aussieht, ist von Anleger zu Anleger oft sehr unterschiedlich.

Was ist der Unterschied zwischen Portfolio und Depot?

Nicht zu verwechseln ist ein Portfolio mit einem Depot. Das Portfolio stellt die Summe aller Anlageformen dar, in die der Anleger sein Geld investiert. Bei einem Depot hingegen handelt es sich um ein Konto, auf dem ausschließlich Wertpapiere wie ETFs, Aktien, Fonds und Anleihen verbucht werden. Ein Depot kann somit zum Beispiel kein Festgeld oder Immobilien beinhalten.

Aus welchen Anlageklassen kann ich mir ein Portfolio aufbauen?

Bevor wir mit der Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Portfolio-Aufbau beginnen, sollten Sie zunächst wissen, aus welchen Anlageklassen Sie Ihr Portfolio überhaupt zusammensetzen können. Dazu gehören:

  • Einlagen wie Tages- und Festgelder
  • Wertpapiere wie Aktien, Anleihen und Fonds
  • Immobilien
  • Edelmetalle (und andere Rohstoffe)
  • Alternative Investments

Schauen wir uns die einzelnen Anlageklasse kurz genauer an:

Tages- und Festgelder

Bei Einlagen wie Tages- oder Festgeld handelt es sich um sichere Anlagenklasse, die jedoch auch mit einer geringeren Rendite verbunden sind:

  • Tagesgelder sind jederzeit verfügbare Einlagen bei einer Bank, die eine variable Verzinsung bieten. Sie eignen sich für Anleger, die Flexibilität schätzen und kurzfristig über ihr Geld verfügen möchten.
  • Festgelder sind Einlagen bei einer Bank, die für einen vorher festgelegten Zeitraum angelegt werden. Im Gegenzug erhalten Anleger eine feste Verzinsung. Festgelder bieten in der Regel eine höhere Rendite als Tagesgelder, allerdings bei eingeschränkter Liquidität.

Wertpapiere

Insbesondere bei den Wertpapieren haben Sie eine sehr große Auswahl. Diese reicht unter anderem von Aktien und Fonds sowie ETFs bis zu Anleihen.

  • Aktien repräsentieren Anteile an einem Unternehmen und geben dem Inhaber das Recht auf Dividenden sowie Stimmrechte auf der Hauptversammlung. Aktien bieten das Potenzial auf hohe Renditen, sind aber auch mit einem höheren Risiko verbunden.
  • Anleihen sind festverzinsliche Wertpapiere, die dem Inhaber ein Recht auf Rückzahlung des Nominalbetrags sowie auf feste oder variable Zinszahlungen geben. Sie gelten als sicherer als Aktien, bieten aber in der Regel niedrigere Renditen.
  • Fonds sind Investmentprodukte, die Kapital von vielen Anlegern bündeln, um es nach einer bestimmten Strategie in verschiedene Anlagen zu investieren. Fonds ermöglichen eine breite Diversifikation, auch für Anleger mit kleinerem Kapital.
  • ETFs (Exchange Traded Funds) sind börsengehandelte Fonds, die darauf abzielen, die Performance eines bestimmten Indexes, wie zum Beispiel des DAX oder des S&P 500, nachzubilden. Sie bieten Anlegern eine kosteneffiziente und flexible Möglichkeit, in ein breites Spektrum von Vermögenswerten zu investieren, ohne einzelne Aktien oder Anleihen kaufen zu müssen. Hierbei kombinieren ETFs die Diversifikationsvorteile eines klassischen Fonds mit der Handelbarkeit einer Aktie.

Immobilien

In Immobilien können, müssen Sie aber nicht direkt durch den Kauf eines Objektes investieren. Stattdessen bieten sich vor allem die folgenden Anlageformen an:

  • Offene Immobilienfonds
  • Geschlossene Immobilienfonds
  • Crowdinvesting in Immobilien

Rohstoffe

Rohstoffe umfassen eine breite Palette von physischen Gütern wie Öl, Gas, Agrarprodukte und Metalle. Investitionen in Rohstoffe bieten Diversifikation und Schutz gegen Inflation, sind aber volatil und von vielen externen Faktoren abhängig.

Alternative Investments

Vor allem für Anleger mit etwas mehr Vermögen sind zusätzlich alternative Investments interessant. Dazu gehören insbesondere Beteiligungen in Form von Private Equity oder Venture Capital, aber auch Nachrangdarlehen und sonstige Investments, die etwas vom Standard abweichen.

Wie baue ich mir mein Portfolio auf?

In den folgenden Abschnitten möchten wir Ihnen anhand einer Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigen, wie Sie ein Aktienportfolio bzw. im Allgemeinen ein Portfolio aufbauen. Die folgenden sechs Schritte werden wir uns dabei genauer ansehen:

  1. Anlageziel festlegen
  2. Risikobereitschaft bestimmen
  3. Anlagehorizont definieren
  4. Eigene Finanzen einschätzen
  5. Verteilung und Zusammensetzung des Portfolios
  6. Kontrolle und Rebalancing des Portfolios
Infografik, die die 6 Schritte beim Portfolio-Aufbau erklärt
Infografik: 6 Schritte zu einem guten Portfolio

1. Schritt – Anlageziel festlegen: Welche Anlagenklasse je nach Anlagenziel?

Das Anlageziel zu definieren ist der erste, wichtige Schritt beim Aufbau eines Portfolios. Er ist wichtig, weil Sie die passenden Anlageprodukte nur wählen können, wenn Sie wissen, was Sie mit der Geldanlage erreichen möchten. Typische Anlageziele für den Aufbau eines Portfolios sind:

  • Vermögen aufbauen
  • Zwecksparen für ein bestimmtes Ziel, zum Beispiel Geld für das Studium der Kinder
  • Private Altersvorsorge aufbauen
  • Rücklagen bilden
  • Gute Rendite auf lange Sicht generieren
  • Laufende Erträge vereinnahmen

An Ihren Anlagezielen orientiert sich unter anderem, für welche Anlageformen aus welchen Anlageklassen Sie sich entscheiden. Bei der allgemeinen Ausrichtung der Anleger lassen sich folgende drei Gruppen differenzieren:

  1. Sicherheitsorientiert: Sicherheit des Portfolios steht im Vordergrund
  2. Ertragsorientiert: Gute Mischung zwischen Sicherheit und Rendite
  3. Chancenorientiert: Höhere Risikobereitschaft und überdurchschnittliche Rendite erzielen

Welche Anlagenklasse eignen sich für sicherheitsorientierte Anlegern?

Für sicherheitsorientierte Anleger, denen die Sicherheit ihrer Investition am wichtigsten ist, eignen sich vor allem Anlageklassen mit geringem Risiko. Hierzu gehören:

  • Staatsanleihen: Besonders Anleihen von Ländern mit hoher Kreditwürdigkeit bieten eine zuverlässige Rendite bei geringem Risiko.
  • Tages- und Festgeldkonten: Sie bieten eine feste Verzinsung und sind bis zu einer gewissen Höhe durch Einlagensicherungssysteme geschützt.
  • Geldmarktfonds: Diese investieren in kurzfristige Geldmarktinstrumente und bieten bei geringem Risiko eine moderate Rendite.

Welche Anlageklassen eignen sich bei ertragsorientierten Anlegern?

Ertragsorientierte Anleger suchen nach einer ausgewogenen Mischung aus Sicherheit und der Möglichkeit auf höhere Renditen. Geeignete Anlageklassen sind:

  • Mischfonds: Kombinieren verschiedene Anlageklassen wie Aktien und Anleihen und streben dadurch eine ausgewogene Rendite-Risiko-Relation an.
  • Immobilienfonds: Bieten die Möglichkeit, indirekt in Immobilien zu investieren, was eine relativ stabile Rendite bei mittlerem Risiko ermöglicht.
  • Unternehmensanleihen: Bieten meist höhere Zinsen als Staatsanleihen, bergen jedoch ein höheres Risiko, insbesondere bei Unternehmen mit niedrigerer Kreditwürdigkeit.
  • ETFs (Exchange Traded Funds): Börsengehandelte Fonds, die einen Index nachbilden und somit eine breite Marktabdeckung bei gleichzeitig einfacher Handhabbarkeit bieten.

Welche Anlageklassen eignen sich bei chancenorientierten Anlegern?

Chancenorientierte Anleger sind bereit, für die Chance auf überdurchschnittliche Renditen ein höheres Risiko einzugehen. Passende Anlageklassen sind:

  • Aktien: Bieten langfristig das Potenzial auf hohe Renditen, sind jedoch von Kursschwankungen geprägt und bergen ein höheres Verlustrisiko.
  • Rohstoffe und Edelmetalle: Können in Zeiten hoher Marktvolatilität oder Inflation eine interessante Beimischung sein, sind jedoch selbst sehr volatil.

2. Schritt – Risikobereitschaft bestimmen: Welche Anlageklassen je nach Risiko?

Im zweiten Schritt zum Aufbau Ihres Portfolios definieren Sie Ihre Bereitschaft zum Risiko. Welches Risiko können Sie bei einer Geldanlage akzeptieren? Ab wann ist Ihnen das Risiko zu hoch? Diese Fragen sollten Sie beantworten, um so Ihre persönliche Risikobereitschaft festzulegen. Das ist wiederum wichtig, weil Sie auf dieser Grundlage die Geldanlagen aus verschiedenen Anlageklassen wählen.

Achten Sie darauf, dass eine geringe Risikobereitschaft meistens mit einer maximal durchschnittlichen Rendite einhergeht. Wenn Sie beispielsweise eine sehr sichere und gleichzeitig rentable Anlageform suchen, lässt sich das selten miteinander vereinbaren. Zudem können Sie Risiken bei keiner Geldanlage zu 100 Prozent vermeiden. Trotzdem gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den Anlageformen, die das Verlustrisiko betreffen.

Welche Anlageklassen eignen sich bei geringer Risikobereitschaft?

Anleger mit einer geringen Risikobereitschaft legen großen Wert auf die Sicherheit ihres Kapitals und bevorzugen Anlagen, die weniger Schwankungen unterliegen und eine stetige, wenn auch möglicherweise niedrigere, Rendite versprechen. Für sie eignen sich:

  • Staatsanleihen hoch bewerteter Länder: Gelten als sehr sicher, da die Wahrscheinlichkeit, dass stabile Staaten ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen, gering ist.
  • Festgeld- und Tagesgeldkonten: Bieten eine feste Verzinsung und sind durch die Einlagensicherung bis zu einem bestimmten Betrag abgesichert.
  • Pfandbriefe: Werden von Banken zur Finanzierung von Immobilienkrediten ausgegeben und gelten als sehr sicher.
  • Geldmarktfonds: Investieren in kurzfristige Finanzinstrumente und bieten bei geringem Risiko eine moderate Rendite.

Welche Anlageklassen bei mittlerer Risikobereitschaft?

Für Anleger mit mittlerer Risikobereitschaft, die eine ausgewogene Balance zwischen Sicherheit und Renditechancen suchen, bieten sich Anlageklassen an, die moderate Schwankungen und gleichzeitig attraktive Ertragsaussichten bieten. Hierzu gehören:

  • Mischfonds: Kombinieren Aktien und Anleihen in unterschiedlichen Verhältnissen, um eine Balance zwischen Risiko und Rendite zu schaffen. Sie ermöglichen eine diversifizierte Anlagestrategie innerhalb eines einzigen Produkts.
  • Immobilienfonds: Ermöglichen Investitionen in Immobilienmärkte, ohne dass Anleger direkt in physische Objekte investieren müssen. Sie bieten in der Regel eine stabile Rendite, sind jedoch von der Entwicklung auf dem Immobilienmarkt abhängig.
  • Dividendenaktien: Aktien von Unternehmen, die regelmäßig eine Dividende ausschütten. Diese Aktien bieten neben der Chance auf Kursgewinne eine laufende Ertragseinnahme und sind oft weniger volatil als Wachstumsaktien.
  • ETFs auf breite Marktindizes: Bieten eine breite Marktabdeckung und damit eine Risikostreuung. Gleichzeitig ermöglichen sie es Anlegern, an der Entwicklung spezifischer Märkte oder Branchen teilzuhaben, ohne direkt in einzelne Aktien investieren zu müssen.

Welche Anlageklassen eignen sich bei höherer Risikobereitschaft?

Anleger mit einer hohen Risikobereitschaft sind auf der Suche nach überdurchschnittlichen Renditen und bereit, dafür auch größere Schwankungen und ein höheres Verlustrisiko in Kauf zu nehmen. Für diese Anlegergruppe eignen sich:

  • Aktien: Bieten langfristig hohe Renditechancen, sind aber kurz- und mittelfristig oft starken Kursschwankungen ausgesetzt.
  • Kryptowährungen: Haben das Potenzial für hohe Gewinne, sind aber extrem volatil und durch regulatorische Unsicherheiten geprägt.
  • Rohstoffe und Edelmetalle: Können als Hedge gegen Inflation dienen, ihre Preise sind jedoch stark von Marktschwankungen und politischen Entwicklungen abhängig.

3. Schritt – Anlagehorizont definieren: Welche Anlageklasse nach Anlagedauer?

Zum Aufbau Ihres Portfolios definieren Sie im dritten Schritt Ihren Anlagehorizont. Allgemein wird die Anlagedauer oft in die folgenden drei Rubriken eingeteilt:

  • Kurzfristig: < 1 Jahr
  • Mittelfristig: 1 bis 4 Jahre
  • Langfristig: > 4 Jahre

Die persönliche Definition des Anlagehorizontes ist eine wichtige Grundlage, um die passenden Anlageformen aus den „richtigen Risikoklassen“ zu wählen. Wenn Sie zum Beispiel einen sehr langfristigen Anlagehorizont haben, sind Tages- und Festgelder – zumindest als größere Beimischung im Portfolio – nicht empfehlenswert. Stattdessen eignet sich in dem Fall – wiederum je nach Risikoneigung – vor allem die folgenden Anlageprodukte:

  • Aktien
  • Anleihen
  • ETF
  • Fonds
  • Immobilien

Trotzdem kann es auch unter diesen Voraussetzungen sinnvoll sein, dass ein kleinerer Teil des Portfolios aus sicheren Anlageformen wie Tages- und Festgeldern besteht. Zu den verschiedenen Anlagehorizonten gibt es allerdings keine einheitliche Definition. Manche Analysten und Experten sprechen abweichend von den zuvor genannten Zahlen zum Beispiel von einem kurzfristigen Anlagehorizont, wenn sich die Anlagedauer auf maximal drei Jahre beläuft.

Der mittelfristige Anlagehorizont wird dann mit bis zu zehn Jahren definiert, während alle Zeiträume darüber unter den langfristigen Anlagehorizont fallen. Somit ist es für den richtigen Anlagehorizont wichtig, dass Sie auf Ihre persönliche Ziele schauen, die Sie mit der Geldanlage und Ihrem Portfolio erreichen möchten.

4. Schritt – eigene Finanzeinschätzung

Ein ebenfalls wichtiger Schritt beim Aufbau eines Portfolios ist die eigene Finanzeinschätzung. Damit ist gemeint, dass Sie ein realistisches Bild machen, wie es um Ihre finanzielle Situation bestellt ist. Im Hinblick auf das Anlageportfolio, welches Sie anschließend aufbauen möchten, sind vor allem die folgenden Fragen sinnvoll:

  • Wie viel Geld möchte ich insgesamt investieren?
  • Welchen Teil meines Gesamtvermögens möchte ich anlegen?
  • Wie hoch ist mein frei verfügbares Einkommen?
  • Wie groß soll der Puffer für unvorhergesehene Ausgaben sein?
  • Wie viel Geld als Teil meines Vermögens möchte ich jederzeit abrufbar investieren?

Bei der eigenen Finanzeinschätzung geht es vorrangig darum, dass Sie sich überlegen, welchen Betrag Sie insgesamt in Ihr neues Portfolio investieren möchten und können. Neben einer bereits vorhandenen Kapitalsumme ist es sowohl für den Vermögensaufbau als auch die Diversifikation wichtig, dass Sie über ein freies Einkommen verfügen. Dann ist ein Teil des Einkommens übrig, den Sie zukünftig zum Vermögensaufbau nutzen.

5. Schritt – Verteilung und Zusammensetzung des Portfolios

In einem der letzten Schritte zum Aufbau Ihres Portfolios nehmen Sie die Zusammensetzung bzw. Verteilung vor, die Ihr Anlageportfolio im Bereich Investment zukünftig haben soll.

Diese Zusammensetzung basiert auf den zuvor genannten Schritten, innerhalb derer Sie Ihre finanzielle Situation eingeschätzt, Ihre Anlageziele definiert und zudem Ihre persönliche Risikobereitschaft festgelegt haben. Da die Antworten auf die Fragen sehr individuell sind, gilt das gleichsam für das Zusammensetzen des Portfolios. Es gibt also keine Richtlinie oder Vorgaben, wie ein gutes strukturiertes Portfolio aussehen muss und wie konkret Sie Ihr Geld investieren.

Viele Anleger entscheiden sich bei ihrem Portfolio für einen sicheren Teil. Dieser wird vor allen Dingen durch eine Tages- oder Festgeldanlage umgesetzt. Während Spareinlagen, Sparbriefe, Tagesgeld und Festgeld eine sehr sichere Anlageklasse darstellen, zielen die weiteren Anlageklassen allem auf eine gute Rendite ab. Neben dem sicheren Teil des Portfolios wird in der Regel in Anlageklassen mit mittlerem Risiko investiert, zum Beispiel Fonds und ETFs. Hier können geringe bis moderate Renditen erzielt werden – und das bei einem überschaubaren Risiko.

Ein kleiner Teil des Budgets, welches Sie einsetzen möchten, kann auch – falls Sie kurzfristige Gewinne erzielen möchte – in riskantere Anlagenklasse investiert werden. Dazu gehören beispielsweise einzelne Aktien. Hier ist jedoch vor allem für Aktienanfänger Vorsicht geboten. Denn die Auswahl vielversprechender Aktientitel ist oftmals an komplexe Analysen gebunden sowie an eine fortwährende Marktbeobachtung. Die Verteilung des Budget auf ETFs und Fonds ist in diesem Fall empfehlenswerter.

Sie merken: Ein gutes Portfolio sollte sich wenn möglich aus mehreren Positionen, auch aus unterschiedlichen Anlageklassen, zusammensetzen. Die sogenannte Diversifikation ist nämlich unverzichtbar für den Aufbau eines guten Portfolios.

Diversifikation des Portfolios – ein Leitfaden

Wichtig beim Portfolio-Aufbau ist für Anleger, dass eine Diversifizierung vorgenommen wird. Das bedeutet, dass das Portfolio nicht nur aus einer Anlageform und/oder einem Anlageprodukt besteht, sondern der Anleger sein Kapital auf mehrere Geldanlagen verteilt.

Der Grund: Die Diversifikation trägt dazu bei, das Risiko zu streuten und die Volatilität des Gesamtportfolios zu verringern. Indem Anleger ihr Kapital über verschiedene Anlageklassen, Branchen, Regionen und Anlagestrategien verteilen, können sie das unsystematische Risiko, also das Risiko, das spezifisch für eine einzelne Anlage oder einen bestimmten Markt ist, signifikant reduzieren. Denn negative Entwicklungen in einem Bereich können durch positive Entwicklungen in einem anderen Bereich ausgeglichen werden.

Eine solche Diversifikation kann nach unterschiedlichen Kriterien vorgenommen werden, insbesondere:

  • Branchen: Eine Diversifikation nach Branchen gibt es in erster Linie, wenn Sie sich für Aktien, Fonds und ETFs entscheiden. Sie wählen dann zum Beispiel Aktien aus der Automobil-, Banken- und Versicherungsbranche.
  • Ländern und Regionen: Eine geographische Diversifikation beinhaltete beim Aufbau des Portfolios, dass Sie – meistens wiederum Aktien, Fonds und Anleihen – danach auswählen, in welchen Ländern und Regionen der jeweilige Anlageschwerpunkt ist. Das kann zum Beispiel Deutschland, Europa, Asien oder die USA sein.
  • Anlageklassen: Bei einer Diversifikation nach Anlageklasse achten Sie hingegen darauf, Anlagen aus möglichst passenden Risikoklassen in Ihr Portfolio aufzunehmen.

Ein weiterer wichtiger Grund, warum Sie unbedingt auf eine Diversifikation achten sollten: Studien zeigen, dass Diversifikation über längere Zeiträume hinweg zu einer stabileren und potenziell höheren Gesamtrendite führen kann.

6. Schritt – Bewertung und Optimierung der Portfolio-Zusammensetzung

Der letzte Schritt folgt dem Aufbau des Portfolios, den Sie abgeschlossen haben. Er beinhaltet, dass Sie möglichst in regelmäßigen Abständen eine Analyse Ihrer Anlagen und damit Ihres Portfolios vornehmen. Dabei betrachten Sie insbesondere die Entwicklung der Anlagen, die mit einem Kurs oder Preis verbunden sind, der sich ändert.

Je nach Anlageziel kann zudem eine anschließende Anpassung sinnvoll sein, damit Ihre Portfoliostruktur stets wie ursprünglich geplant beibehalten wird. Man spricht in dem Zusammenhang vom Rebalancing.

Sollten Sie zum Beispiel feststellen, dass bestimmte Aktien negativ laufen, kann im Zuge der Optimierung des Portfolios ein Wechsel in andere Aktienwerte sinnvoll sein. Auch hier gilt es stets, die individuellen Eigenschaften, Ziele und Strategien des Anlegers zu berücksichtigen.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Aufbau eines Portfolios?

Im Grunde ist der richtige Zeitpunkt für den Aufbau eines Portfolios meistens die Gegenwart. Das gilt insbesondere bei einem langfristigen Anlagehorizont. In dem Fall müssen Sie nicht auf eventuell günstigere Einstiegskurse bei Aktien, Fonds, ETF oder Edelmetallen warten.

Nur, wenn Sie sehr kurzfristig orientiert sind, sollten die entsprechenden Kurse und Preise der Geldanlagen eine etwas größere Rolle spielen. Unter dieser Voraussetzung kann es manchmal sinnvoller sein, noch etwas mit dem Aufbau eines Portfolios zu warten.

Die wichtigsten Tipps für ein gutes Portfolio!

Am Ende unseres Beitrages möchten wir Ihnen gerne einige Tipps an die Hand geben, die Sie beim Aufbau Ihres Portfolios beherzigen. Die Ratschläge können helfen, möglichst Fehler beim Aufbau eines Portfolios zu vermeiden und auf verschiedene Punkte zu achten.

  • Tipp 1: Vor dem Aufbau Ihres Portfolios sollten Sie stets Ihre Anlageziele definieren, Ihre Strategie und Ihre Risikobereitschaft kennen.
  • Tipp 2: Legen Sie fest, für welchen Zeitraum Sie Ihr Kapital entbehren können und möchten, wie lange dementsprechend Ihr Anlagehorizont ist.
  • Tipp 3: Achten Sie bei der Diversifizierung darauf, dass Sie – gemäß Ihrer Anlageziele und Ihres Anlagetyps – möglichst Finanzprodukte aus allen Anlageklassen ins Portfolio aufnehmen.
  • Tipp 4: Legen Sie für Ihre Geldanlage nur Ziele fest, die sich messen lassen. Das kann beispielsweise eine bestimmte Mindestrendite pro Jahr sein, die Sie mit dem Portfolio erreichen möchten.
  • Tipp 5: Nehmen Sie sowohl eine horizontale als auch vertikale Diversifikation vor. Eine horizontale Diversifikation beinhaltet den Aufbau des Portfolios mit mehreren Anlageklassen. Mit vertikal ist gemeint, dass Sie zusätzlich innerhalb einer Anlageklasse eine Verteilung Ihres Vermögens vornehmen.
  • Tipp 6: Nach dem Aufbau des Portfolios sollten Sie dieses regelmäßig überwachen. Je nach Anlagezeitraum sind zum Beispiel Analysen einmal im Quartal oder im Halbjahr sinnvoll.
  • Tipp 7: Passen Sie Ihr Portfolio an aktuelle Gegebenheiten am Markt an. Sind zum Beispiel die Zinsen deutlich gestiegen und daher Festgelder attraktiver, könnten Sie einen Teil Ihres Portfolios umstrukturieren und so die Sicherheit verbessern, ohne Einbußen bei der Rendite hinnehmen zu müssen.
  • Tipp 8: Orientieren Sie sich beim Aufbau Ihres Portfolios nicht an einem Musterportfolio. Wählen Sie stattdessen die Zusammensetzung auf Grundlage Ihrer persönlichen Ziele, Ihrer Strategie und Ihres Anlegertyps.

FAQ – Antworten auf die häufigsten Fragen zur Portfolio-Zusammensetzung

Noch Fragen? Dann werden Sie doch einen Blick in unser FAQ. Dort erhalten Sie die Antworten auf häufig gestellte Fragen rund um die Zusammensetzung und den Aufbau eines Portfolios.

Diversifikation ist entscheidend, um das Risiko zu minimieren. Indem Sie Ihr Kapital auf verschiedene Anlageklassen, Regionen und Sektoren verteilen, können Sie die Auswirkungen von Marktschwankungen auf Ihr Gesamtportfolio reduzieren und gleichzeitig das Potenzial für stabile Erträge erhöhen.
Das perfekte Portfolio, welches für alle Anleger ideal ist, gibt es nicht. Stattdessen orientieren Sie sich an Ihren Zielen, Ihrer Risikobereitschaft und der gewählten Strategie, wie Sie Ihr persönliches Portfolio zusammenstellen und wie viel Geld Sie investieren. Perfekt ist es dann, wenn es optimal auf die zuvor genannten Eigenschaften abgestimmt ist.
Welche Aktien Sie in Ihrem Portfolio haben sollten, ist eine sehr individuelle Entscheidung. Diesbezüglich gibt es kein richtig oder falsch, sondern die Art der Aktien ist abhängig von Ihren persönlichen Zielen, Ihrer Anlagestrategie und der gewünschten Portfolio-Struktur. Auf jeden Fall finden Sie bei Aktientiteln eine große Auswahl vor, angefangen von großen Standardtiteln bis hin zu Nebenwerten.
Woraus ein Portfolio zur Geldanlage besteht, ist für Anleger zu Anleger oft sehr unterschiedlich. Grundsätzlich können sämtliche Anlageformen aus allen Anlageklassen zum Investieren Teil eines strukturierten Portfolios sein. Die häufigsten Anlageformen, die Teil eines Portfolios sind, lauten: Aktien, Anleihen, Tages- oder Festgeld, offene Fonds und ETFs, geschlossene Fonds, Immobilien, Edelmetalle und andere Rohstoffe sowie Beteiligungen.
Es gibt keine festgelegte Anzahl von Aktien, die man im Portfolio haben müsste. Sind Sie zum Beispiel ertragsorientiert und besteht Ihr Portfolio zu 30 Prozent aus Aktien? Dann macht es alleine aufgrund der Diversifikation Sinn, dieses Geld auf mindestens fünf bis zehn unterschiedliche Aktientitel zu verteilen.
Beginnen Sie mit der Festlegung Ihrer finanziellen Ziele, Ihrer Risikotoleranz und Ihres Anlagehorizonts. Anschließend wählen Sie Anlageklassen, die zu Ihrem Profil passen, und verteilen Ihr Kapital entsprechend. Überlegen Sie auch, ob Sie direkt in Einzelwerte investieren oder über Fonds und ETFs diversifizieren möchten.
Eine regelmäßige Überprüfung, z.B. jährlich, ist empfehlenswert, um sicherzustellen, dass Ihr Portfolio noch mit Ihren Zielen und Ihrer Risikobereitschaft übereinstimmt. Bei bedeutenden Lebensereignissen oder erheblichen Marktbewegungen kann auch eine außerplanmäßige Anpassung sinnvoll sein.
Ja, ETFs sind aufgrund ihrer Kosteneffizienz, Flexibilität und der Möglichkeit zur Diversifikation eine ausgezeichnete Wahl für viele Anleger. Sie ermöglichen den einfachen Zugang zu verschiedenen Märkten und Anlagestrategien, auch für Anleger mit begrenztem Kapital.
Ihr Anlagehorizont beeinflusst die Wahl der Anlageklassen und das Risikoniveau Ihres Portfolios. Bei einem langfristigen Anlagehorizont können Sie in der Regel mehr Risiko eingehen und auf renditestärkere, aber volatilere Anlagen wie Aktien setzen. Bei kurzfristigen Zielen sollten Sie hingegen sicherheitsorientiertere Anlagen bevorzugen.