So ist die Rentenversicherungsnummer aufgebaut

- Was ist die Rentenversicherungsnummer?
- Wofür benötige ich die Rentenversicherungsnummer?
- Wie ist die Rentenversicherungsnummer im Detail aufgebaut?
- Was beinhalten die zwölf Stellen der Rentenversicherungsnummer?
- Wo finde ich die Rentenversicherungsnummer?
- Wie kann ich meine Rentenversicherungsnummer anfordern?
- Kann sich die Rentenversicherungsnummer ändern?
- Die Rentenversicherungsnummer besteht aus einem Buchstaben und 11 Ziffern
- Gilt das ganze Leben lang und bescheinigt die Zugehörigkeit zur Rentenversicherung
- Findet sich im Sozialversicherungsausweis und in der Renteninformation
In Deutschland gibt es einige Nummern, mit denen Bürger eindeutig identifiziert werden können. Dazu gehört neben der Steueridentifikationsnummer seit geraumer Zeit ebenso die Rentenversicherungsnummer (abgekürzt RVNR). Sie wird beispielsweise bei bestimmten Vorgängen benötigt und ist keineswegs ausschließlich für Rentner gedacht.
In unserem Beitrag erfahren Sie zunächst, worum es sich bei der Rentenversicherungsnummer handelt und wofür diese benötigt wird. Ferner gehen wir darauf ein, wie die Nummer aufgebaut ist und was die einzelnen Stellen bedeuten. Darüber hinaus erfahren Sie in unserem Beitrag, wo man die Rentenversicherungsnummer findet, wie man sie anfordern kann und ob es Änderungen hinsichtlich der Identifikationsnummer geben könnte.
Was ist die Rentenversicherungsnummer?
Eingeführt wurde die Rentenversicherungsnummer (RVNR) bereits nach dem Ende des 2. Weltkrieges, genauer gesagt im Zuge einiger Reformen des Sozialversicherungssystems, die im Jahre 1957 stattfanden. In der heutigen Variante gibt es die Rentenversicherungsnummer mittlerweile seit 30 Jahren, also seit 1992. Zur gleichen Zeit fand die Einordnung der Identifikationsnummer ins Sozialgesetzbuch statt. Mittlerweile hat jeder Bundesbürger eine Rentenversicherungsnummer, die sich für gewöhnlich lebenslang nicht verändert.
Alle Neugeborenen erhalten – natürlich über die Eltern – automatisch eine solche Rentenversicherungsnummer. Diese ist übrigens identisch mit der Sozialversicherungsnummer, die zu früheren Zeiten ihrer Anwendung fand. Als Identifikationskennzeichen wird die Rentenversicherungsnummer in erster Linie im Bereich der gesetzlichen Rentenversicherung verwendet. Sie hat zwölf Stellen und setzt sich grundsätzlich in dem Zusammenhang sowohl aus Ziffern als auch aus Buchstaben zusammen. Ferner ist die Rentenversicherungsnummer auf der Grundlage des Paragraf 18h Sozialgesetzbuch im Sozialversicherungsausweis integriert.

Wofür benötige ich die Rentenversicherungsnummer?
Die weitaus meisten Bundesbürger kennen ihre Rentenversicherungsnummer vermutlich gar nicht, weil sie im Alltag nicht oder nur selten benötigt wird. In erster Linie dient die zwölfstellige Nummer den Ämtern dazu, entsprechende Personen eindeutig identifizieren zu können. In dem Sinne hat die Rentenversicherungsnummer im Prinzip den Sinn und Zweck eines Aktenzeichens. Unter diesem werden relevante Daten und Vorgänge gespeichert, wie zum Beispiel der Versicherungsverlauf im Bereich der gesetzlichen Rentenversicherung.
Notwendig für den einzelnen Verbraucher ist die Rentenversicherungsnummer vor allem dann, wenn eine neue Beschäftigung innerhalb eines sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisses angetreten wird. Dann ist der Arbeitnehmer dazu verpflichtet, seine Rentenversicherungsnummer dem Arbeitgeber mitzuteilen. Nur damit hat der neue Arbeitgeber die Möglichkeit, eine Anmeldung des Mitarbeiters bei den Sozialversicherungsträgern durchzuführen. Aber auch bei anderen Vorgängen wird die Rentenversicherungsnummer mitunter benötigt, wie zum Beispiel beim arbeitslos melden. Darüber hinaus muss die Nummer stets angegeben werden, wenn es zum Beispiel um einen Schriftverkehr mit der Deutschen Rentenversicherung angeht. Dies betrifft auch eventuelle Anträge, beispielsweise auf eine Erwerbsminderungsrente.
Zusammengefasst wird die Rentenversicherungsnummer also insbesondere bei den folgenden Vorgängen und Maßnahmen benötigt:
- Antreten eines sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis
- Arbeitslos melden
- Schriftverkehr mit der Deutschen Rentenversicherung
- Beantragung einer Erwerbsminderungsrente
- Beantragung einer Hinterbliebenenrente
- Beantragung von Arbeitsteilzeit
Wie ist die Rentenversicherungsnummer im Detail aufgebaut?
Wie eingangs bereits kurz erwähnt, besteht die Rentenversicherungsnummer immer aus zwölf Stellen, genauer gesagt aus einer Mischung zwischen Ziffern und Buchstaben. Der Aufbau folgt einer klaren Definition und einem Schema, nach dem jede Rentenversicherungsnummer erstellt wird. Dabei haben die einzelnen Stellen besondere Aufgaben bzw. definieren bestimmte Daten. Ein Blick auf die Rentenversicherungsnummer lässt schnell erkennen, dass diese den Betroffenen teilweise bekannt vorkommen müsste, weil zum Beispiel das Geburtsdatum integriert ist.
Was beinhalten die zwölf Stellen der Rentenversicherungsnummer?
Da die Rentenversicherungsnummer nach einem bestimmten Schema aufgebaut ist, haben alle Stellen ihre besondere Bedeutung. Das klar definierte Schema beim Aufbau der Rentenversicherungsnummer sieht wie folgt aus:

- 1. bis 2. Stelle: Bereichsnummer des Rentenversicherungsträgers
- 3. bis 4. Stelle: Geburtstag des Versicherten
- 5. bis 6. Stelle: Geburtsmonat des Versicherten
- 7. bis 8. Stelle: Geburtsjahr des Versicherten
- 9. Stelle: Anfangsbuchstabe des Geburtsnamens des Versicherten
- 10. bis 11. Stelle: Seriennummer
- 12. Stelle: Interne Prüfziffer
An den ersten beiden Stellen der Rentenversicherungsnummer lässt sich demnach ablesen, in welchem Bereich sich der zuständige Rentenversicherungsträger befindet. Dabei würde zum Beispiel die Bereichsnummer 12 für Hessen stehen. Hinter der dritten bis achten Stelle verbirgt sich das Geburtsdatum des Versicherten, aufgesplittet in den Geburtstag, Geburtsmonat sowie das Geburtsjahr. An der neunten Stelle ist abzulesen, mit welchem Buchstaben der Geburtsname des Versicherten beginnt.
Die Stelle 10 bis 11 belegt eine Seriennummer, die bei Männern zwischen 00 bis 49 beträgt und bei Frauen 50 bis 99. Der Sinn und Zweck der Seriennummer besteht darin, dass Versicherte trotzdem noch unterschieden werden können, auch wenn sie am gleichen Tag geboren sind und bis zu dieser Stelle daher die gleiche Rentenversicherungsnummer haben könnten. Die letzte Stelle schließlich besteht aus einer internen Prüfziffer. Ein Beispiel für die Rentenversicherungsnummer wäre:
12 290782 D 484
Aus dieser Rentenversicherungsnummer könnte man bereits einiges ableiten. Dadurch ist bekannt, dass sich der zuständige Rentenversicherungsträger in Hessen befindet und der Versicherungsnehmer am 29.07.1982 Geburtstag hat. Zudem handelt es sich um eine männliche Person, deren Geburtsname mit dem Anfangsbuchstaben D beginnt.
Wo finde ich die Rentenversicherungsnummer?
Zunächst einmal erhält jede neugeborene Person in Deutschland seit fast 20 Jahren automatisch mit der Geburt neben der Krankenversichertennummer auch eine Rentenversicherungsnummer. Sollte dieses Schreiben nicht mehr vorhanden sein oder es sich schlichtweg um eine ältere Person handeln, findet sich die gültige Rentenversicherungsnummer unter anderem auf dem Sozialversicherungsausweis. Allerdings findet nach und nach eine Abschaffung des Sozialversicherungsausweises statt, da es nur noch in wenigen Berufen Pflicht ist, diesen Ausweis mit sich zu führen.
In der Praxis wird es daher seit über zehn Jahren so gehandhabt, dass im Rahmen der ersten Beschäftigung ein Schreiben seitens der Deutschen Rentenversicherung versendet wird, das wiederum die Rentenversicherungsnummer enthält. Zudem finden Sie Ihre Rentenversicherungsnummer auf dem jährlichen Rentenversicherungsbericht bzw. genauer gesagt der Renteninformation. Darüber hinaus wird die Rentenversicherungsnummer auf jedem Schreiben aufgeführt, welches Sie seitens der Agentur für Arbeit erhalten, insbesondere bei vorhandener Arbeitslosigkeit.
Zusammenfassend gibt es also mehrere Dokumente, auf denen Sie Ihre Rentenversicherungsnummer ablesen können:
- Schreiben mit Geburt
- Sozialversicherungsausweis
- Schreiben der Deutschen Rentenversicherung bei Aufnahme der ersten Beschäftigung
- Anschreiben seitens der Agentur für Arbeit
- Brief der Deutschen Rentenversicherung
- Jährliche Renteninformation
Wie kann ich meine Rentenversicherungsnummer anfordern?
Sollten Sie die genannten Dokumente nicht zur Hand oder erhalten haben, gibt es natürlich die Möglichkeit, dass Sie Ihre Rentenversicherungsnummer anfordern können. Dazu müssen Sie lediglich den zuständigen Rentenversicherungsträger kontaktieren. Am einfachsten ist es, wenn Sie sich dazu auf die Webseite der Deutschen Rentenversicherung begeben, denn dort können die entsprechenden Unterlagen angefordert werden. Manchmal ist es ebenfalls zielführend, wenn Sie Ihre Krankenversicherung kontaktieren, denn auch diese verfügt normalerweise über Ihre Rentenversicherungsnummer. Alternativ können Sie über die Rufnummer 0800 1000 4800 bei der Deutschen Rentenversicherung anrufen und dort Ihre Rentenversicherungsnummer anfordern. Diese wird allerdings ausschließlich per Post an Sie versendet.
Kann sich die Rentenversicherungsnummer ändern?
Vom Grundsatz her besteht die einmal vergebene Rentenversicherungsnummer ein Leben lang, ohne dass es zwischenzeitliche Änderungen gibt. Es geht allerdings einige Ausnahmefälle, bei denen sich die Nummer ändern kann. Ein Grund wäre, dass Ihr Geburtsdatum irrtümlich innerhalb der Rentenversicherungsnummer falsch erfasst worden ist. Darüber hinaus könnte die Anpassung der zehnten und elften Stelle notwendig werden, wenn Sie eine sogenannte Geschlechtsumwandlung durchführen lassen. Manchmal, wenn auch sehr selten, kann es vorkommen, dass seitens der Deutschen Rentenversicherung irrtümlich zweimal die gleiche Versicherungsnummer vergeben wurde.
Auch dann ist es sinnvoll und sogar vorgeschrieben, dass eine der zwei Nummern abgeändert wird. Der Wechsel des Wohnortes hat hingegen keine Auswirkung auf die Rentenversicherungsnummer. Zwar sagen die ersten zwei Stellen etwas darüber aus, welcher Sozialversicherungsträger örtlich zuständig ist. Allerdings findet keine Änderung nach einem Umzug statt, da sich die Stellen ausschließlich auf den Zeitpunkt beziehen, der bei der Vergabe im Hinblick auf Ihren Wohnort aktuell gewesen ist.

Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass sich die Rentenversicherungsnummer in den allermeisten Fällen nicht ändert und nur unter den folgenden Voraussetzungen eine neue bzw. veränderte Nummer vergeben wird:
- Falsche Erfassung des Geburtsdatums
- Geschlechtsumwandlung
- Irrtümliche Vergabe von zwei identischen Rentenversicherungsnummern
Fazit zur Rentenversicherungsnummer
Die Rentenversicherungsnummer dient insbesondere Behörden, allen voran der Deutschen Rentenversicherung, als Identifikationskennzeichen der einzelnen Bürger. Seit geraumer Zeit wird die Nummer automatisch nach der Geburt versendet. Etwas ältere Bürger finden ihre Rentenversicherungsnummer zum Beispiel auf der jährlichen Renteninformation, dem Sozialversicherungsausweis oder bei Aufnahme einer erstmaligen, abhängigen Beschäftigung. Vom Aufbau her lässt sich die Rentenversicherungsnummer sehr leicht entschlüsseln, weil sie vor allem das Geburtsdatum beinhaltet, den ersten Anfangsbuchstaben des Geburtsnamens, die Region, in der Sie wohnen bzw. gewohnt haben sowie ein Geschlechtsmerkmal.