Aktien: Bewertung durch Kennzahlen
Es gibt tausende Aktien, aber welche ist nun die richtige und verspricht Anlegern relativ sichere Gewinne?
Sich dabei wahllos Aktien für das Portfolio auszusuchen, ist gefährlich.
Kennzahlen helfen bei der Bewertung von Aktien und geben einen guten Überblick über den Zustand des Unternehmens.
Bewertung von Aktien: Kennzahlen und deren Bedeutung
Kennzahlen von Wertpapieren geben, wie bereits erwähnt, einen sehr guten Überblick,
ob eine Aktie günstig bewertet beziehungsweise ob das entsprechende Unternehmen gesund ist.
Diese Kennzahlen errechnen sich dabei aus den Unternehmensdaten, die jährlich veröffentlicht werden.
Für jeden Aktieninvestor bilden diese Kennzahlen das Fundament für eine ordentliche Aktienauswahl.
Die Kennziffern sind dabei leicht zu erhalten. Entweder berechnet man sie eigenhändig anhand der Unternehmensdaten oder man besorgt sich die Kennzahlen aus Finanzzeitschriften oder diversen Finanzportalen im Internet.
Nachfolgend finden Sie 3 der wichtigsten Kennzahlen für den Aktienkauf.
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Die wichtigste Kennzahl: das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Die wohl meistbeachtete Kennzahl ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) einer Aktie.
Das KGV gibt das Verhältnis von Aktienkurs zu gegebenem beziehungsweise erwartetem Gewinn pro Aktie an:
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
?
$$\bo\text"KGV" = \text"aktueller Aktienkurs" / \text"Gewinn je Aktie"$$
Allgemein gilt: Je geringer das KGV ist, desto attraktiver ist eine Aktie für einen Kauf.
Denn der Investor erhält für sein Investment pro Anteilsschein mehr Gewinn als bei einer Aktie mit einem höheren KGV.
Für den deutschen Leitindex DAX gilt ein durchschnittliches KGV von rund 15. Das heißt, Aktien aus dem DAX mit einem KGV von lediglich 10 sollten ein attraktives Investment sein.
Generell sollte man allerdings auch die KGVs innerhalb einer Branche vergleichen, beispielsweise verschiedene Pharmaunternehmen einander gegenüberstellen.
Darüber hinaus ist es sinnvoll, sich die Gewinne beziehungsweise die KGVs aus den vorausgegangenen Jahren anzuschauen.
Fehlt jegliche Kontinuität, handelt es sich wahrscheinlich um eine „Eintagsfliege“.
Bewertung von Aktien: die Dividendenrendite als Kennzahl für Verzinsung
Eine Dividende ist eine Gewinnausschüttung an die Aktionäre. Das heißt, jeder Aktionär erhält für seine Aktien einen Anteil am Gewinn.
Die Dividendenrendite errechnet sich daraus, dass der ausgeschüttete Gewinn (Dividende) pro Aktie ins Verhältnis zum Aktienkurs gesetzt wird.
Damit kann der Investor nachvollziehen, wie stark sein investiertes Kapital gegenüber anderen Aktien „verzinst“ wird:
Dividendenrendite berechnen
?
$$\bo\text"Dividendenrendite" = (\text"Dividende" / \text"Aktienkurs"\)*100$$
Diese Kennzahl lässt sich aber auch optimal nutzen, um die Verzinsung mit anderen Anlageklassen wie beispielsweise Anleihen zu vergleichen.
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Die Eigenkapitalquote als Kennzahl für Sicherheit
Investoren suchen neben einem rentablen auch ein sicheres Investment. Um dieses zu finden, eignet sich die Eigenkapitalquote.
Diese drückt die Finanzstärke und die Unabhängigkeit eines Unternehmens gegenüber Kreditinstituten aus. Denn je höher das Eigenkapital am Gesamtkapital ist, umso krisenresistenter ist auch das Unternehmen.
Die Eigenkapitalquote errechnet sich aus dem Verhältnis Eigenkapital zu Gesamtkapital:
Eigenkapitalquote berechnen
?
$$\bo\text"Eigenkapitalquote" = (\text"Eigenkapital" / \text"Bilanzsumme"\)*100$$
Auf diese Weise beschreibt die Kennzahl die Kapitalstruktur von Unternehmen.
Dabei gilt, dass Unternehmen mit einer Eigenkapitalquote von mehr als 30 Prozent als sehr solide finanziert gelten.