Achtung Immobiliensteuer: Das müssen Sie beachten
Zwangsmaßnahem in Krisenzeiten bei Immobilien sind auf jeden Fall gut zu legitimieren. In Deutschland haben nur etwa 40% der Menschen überhaupt Wohneigentum, der Rest lebt zur Miete. Es würde also nur eine Minderheit treffen und dennoch den Großteil des Gesamtvermögens erfassen. Es gibt kaum eine Steuer, die für Politiker bequemer zu erhöhen ist, als die Grundsteuer.
Aus diesem Grund wurden in der Krise genau solche Steuern auch in Griechenland und Lettland sehr schnell angehoben. Dazu kamen neue Immobiliensteuern, die von gierigen Politikern in Zukunft nach Belieben erhöht werden können.
Negativbeispiel Lettland: Immobilienbesitzer wurden kräftig zur Kasse gebeten
Speziell Lettland ist ein Beispiel dafür, wie es gemacht wird: Nach massiven Wertsteigerungen bei Immobilien bildete sich eine Immobilienblase. Dann kam es in der Krise zu einem drastischen Wertverfall bei Grundstücken und Häusern. Und zusätzlich wurde eine neue Immobiliensteuer eingeführt.
Zu diesem Zeitpunkt wollen alle nur noch verkaufen, um den »Klotz am Bein« loszuwerden, und niemand kauft, solange die Preise fallen. Wer will schon eine Immobilie für 100.000 € kaufen, die in einem Jahr nur noch 70.000 € wert ist? Gerade dann, wenn man das Geld am nötigsten braucht, kann es passieren, dass sich eine Immobilie nicht mehr verkaufen lässt. Lettland ist ebenfalls ein gutes Beispiel dafür, wie erbarmungslos es in Krisen für Hausbesitzer werden kann.
Immobiliensteuer Deutschland: Lernen aus der Geschichte
Mit der Finanzkrise im Jahr 2008 kamen viele Letten in Finanznöte und konnten die Hypothekendarlehen nur noch teilweise bedienen. Viele Banken verkauften die Häuser ohne Wissen und Zustimmung der Schuldner an Dritte.
Statt einer Nachricht von der Bank über eine Krediterhöhung, erhielten viele Schuldner zu ihrer Überraschung ein Schreiben, dass das Haus bereits verkauft ist und die Restschulden dennoch weiter bedient werden müssen.
Sie sehen: Immobilien können schnell zur nicht mehr finanzierbaren Kostenfalle werden. Bisher wurden die Grundsteuern relativ niedrig bemessen, da die Einheitswerte aus den 1960er-Jahren zugrunde gelegt und Wertsteigerungen seither nicht berücksichtigt wurden. Doch das wird sich bald ändern.
Auch in Deutschland Gefahr von Immobiliensteuererhöhungen
Laut einer Studie der Unternehmensberatung Ernst & Young planen die meisten Kommunen angesichts ihrer dramatischen Finanzlage Erhöhungen bei Steuern und Gebühren. Hintergrund für die Pläne sind wegbrechende Einnahmen und eine massive Verschuldung. 84% der Kommunen haben demnach vor, Gebühren und Steuern zu erhöhen bzw. neue einzuführen.
Vor allem die Grundsteuern spielen dabei eine Rolle: Fast jede zweite Kommune (46%) plant die Erhöhung des Grundsteuerhebesatzes. Der Grundbesitzerverband Haus & Grund erklärte bereits, dass sich die Grundsteuer B für bebaute und unbebaute Grundstücke 2008 auf rund 10,5 Milliarden Euro belaufen habe, 157% mehr als noch 1995. In den USA zahlen Hauseigentümer ca. 2500 bis 3000 Dollar im Jahr, in Deutschland liegt der Betrag bei 300 Euro.
Das bedeutet, dass es in Deutschland gerade für die Grundsteuer und die Immobiliensteuer noch einen erheblichen Spielraum nach oben gibt und es nur eine Frage der Zeit ist, bis dieser massiv ausgereizt wird.