S&P 500: Unternehmen und Gewichtung

S&P 500: Unternehmen und Gewichtung
© losonsky | Adobe Stock
Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste zum S&P 500 in Kürze

  • Der S&P 500 ist der wichtigste US-amerikanische Aktienindex und enthält die 500 größten börsennotierten Unternehmen der USA
  • Er gilt als repräsentatives Abbild des US-amerikanischen Aktienmarkts und ist deutlich moderner und marktbreiter als der klassische Dow Jones Industrial Average Index
  • Die Aufnahme von Unternehmen in den Index wird monatlich von einem Gremium von Standard & Poor’s überprüft
  • Die Gewichtung innerhalb des Index erfolgt nach Marktkapitalisierung
  • Der S&P 500 erzielte in der Vergangenheit höhere Renditen als der noch breiter diversifizierte MSCI World Index

Welche Unternehmen sind im S&P 500 gelistet?

Der S&P 500 ist einer der wichtigsten US-amerikanischen Aktienindizes und spiegelt die Wertentwicklung der 500 größten US-amerikanischen börsennotierten Unternehmen wider. Aktuell umfasst der Index 503 Unternehmen. Das sind die Top 30 Unternehmen des S&P 500:

UnternehmenIndexgewichtungBranche
Apple6,15 %Technologie
Microsoft5,34 %Software/Technologie
Amazon2,58 %Einzelhandel
Berkshire Hathaway (B)1,69 %Beteiligungsgesellschaft
Alphabet (A)1,65 %Medien
Alphabet (C)1,48 %Medien
Exxon Mobil1,38 %Öl und Gas
UnitedHealth Group1,35 %Versicherungen
Johnson & Johnson1,35 %Pharmazie und Konsumgüter
NVIDIA1,32 %Mikroelektronik
JP Morgan Chase1,22 %Banken
VISA (A)1,09 %Kreditkartensystem
Procter & Gamble1,05 %Konsumgüter
Tesla1,05 %Automobilindustrie
Home Depot1,01 %Einzelhandel
Chevron0,96 %Öl und Gas
Mastercard (A)0,95 %Kreditkartensystem
Meta Platforms (A)0,91 %Medien
Eli Lilly0,84 %Pharmazie
Merck0,84 %Pharmazie
AbbVie0,80 %Biotechnologie
Pfizer0,77 %Pharmazie
PepsiCo0,72 %Getränke
Bank of America0,72 %Banken
Coca-Cola0,71 %Getränke
Broadcom0,71 %Halbleiter
Thermo Fisher Scientific0,69 %Laborausstatter
Costco Wholesale0,65 %Großhandel
Walmart0,60 %Einzelhandel
McDonald’s0,59 %Systemgastronomie

Die Top 10 Unternehmen des S&P 500 repräsentieren mit 24,29 % bereits ein Viertel des gesamten Index, die oben angeführten Top 30 Unternehmen insgesamt 41,17 % des S&P 500.

Was ist der S&P 500?

Der S&P 500 gilt nicht nur als bedeutendster US-Aktienindex, sondern hat zudem den Ruf als weltweit wichtigster Aktienindex. Bekannter ist vermutlich nur noch der Dow Jones Industrial Average Index, der vielfach immer noch als Aushängeschild der Wall Street gilt. Während der deutlich ältere Dow Jones nur 30 Werte beinhaltet, umfasst der S&P 500 derzeit 503 marktübergreifende Unternehmen und ist somit ein deutlich besserer Repräsentant des US-amerikanischen Aktienmarkts. Die im S&P 500 enthaltenen Unternehmen decken insgesamt etwa 75 % der US-amerikanischen Marktkapitalisierung ab.

Begründet wurde der S&P 500 am 4. März 1957 von der Ratingagentur Standard & Poor’s. Der Index hatte verschiedene Vorläufer, die bis ins Jahr 1923 zurückgehen. In dieser ersten Variante enthielt der Index insgesamt 233 Aktienwerte. Üblicherweise wird der S&P 500 als reiner Kursindex dargestellt, dennoch gibt es auch einen Performanceindex, den S&P 500 Total Return Index, in welchem die Dividendenzahlungen der enthaltenen Unternehmen mit einfließen. Ein weitere Indexvariante ist der S&P 500 Net Total Return Index, der den Aktienkurs zuzüglich Nettobardividende (Dividende abzüglich Quellensteuer) ausweist.

Wie funktioniert die Zusammensetzung des S&P 500?

Die Gewichtung innerhalb des Index erfolgt grundsätzlich nach Marktkapitalisierung, wobei es kein Limit für die Gewichtung der Einzelwerte gibt. Dieser Umstand bringt dem S&P 500 immer wieder Kritik ein, weshalb es auch entsprechende Equal-Weighted-Indexvarianten gibt, in denen jedes Unternehmen gleich stark gewichtet wird. Es handelt sich dabei jedoch um keine offiziellen Indexvarianten.

Bei der Zusammensetzung des S&P 500 wird nicht nur die Marktkapitalisierung berücksichtigt, sondern auch die Branchenzugehörigkeit. So ist die Zusammensetzung des S&P 500 festgelegt auf 400 Industriewerte, 40 Versorgungsunternehmen, 20 Verkehrsunternehmen und 40 Finanzdienstleister.

Um in den S&P 500 Index aufgenommen zu werden, müssen die Unternehmen strenge Kriterien erfüllen, die einmal pro Monat von einem Gremium der Ratingagentur Standard & Poor’s überprüft werden. Diese lauten unter anderem:

  • Das Unternehmen muss ein US-amerikanisches Unternehmen sein
  • Die Marktkapitalisierung beträgt eine bestimmte Mindesthöhe (derzeit 12,7 Mrd. US-Dollar; wird laufend an die Marktgegebenheiten angepasst)
  • Ein Mindesthandelsvolumen von 250.000 Aktien sechs Monate vor der Aufnahme
  • Die Aktie des Unternehmens muss seit mindestens einem Jahr öffentlich an der NYSE oder an der NASDAQ gelistet sein
  • Mindestens die Hälfte der Aktien des Unternehmens muss öffentlich zugänglich sein
  • Im Quartal vor der Aufnahme müssen Gewinne erzielt worden sein und das Unternehmen muss über die vier Quartale vor der Aufnahme einen Gesamtgewinn aufweisen

Welche Branchen dominieren im S&P 500?

Aktuell (Ende Februar 2023) verteilen sich die im S&P 500 enthaltenen Unternehmen auf folgende Branchen:

BrancheGewicht im S&P 500
IT27,3 %
Gesundheitsversorgung14,3 %
Finanzen11,7 %
Zyklische Konsumgüter10,6 %
Industrie8,5 %
Kommunikation7,7 %
Nicht-zyklische Konsumgüter6,7 %
Energie4,8 %
Versorger2,8 %
Materialien2,8 %
Immobilien2,7 %

Die beiden größten Branchen im S&P 500 sind Informationstechnologie und Gesundheitsversorgung, die gemeinsam 41,6 % des Index repräsentieren, gefolgt von den Branchen Finanzen und zyklische Konsumgüter, die ebenfalls jeweils mit einem zweistelligen Anteil im Index vertreten sind.

S&P 500 oder MSCI World: Welcher Index ist besser?

Der S&P 500 Index kann auf eine beachtliche Performance in der Vergangenheit zurückblicken. In den letzten 90 Jahren erbrachte der S&P 500 im Durchschnitt jährliche Renditen zwischen 11 und 12 %, inflationsbereinigt zwischen 8 und 8,5 %. Werden Dividendenzahlungen zusätzlich berücksichtigt, wie im S&P 500 Total Return Index, kann der Index sogar durchschnittliche jährliche Rendite von 12 % aufweisen. Nicht umsonst lautet einer der Ratschläge von Warren Buffett:

„Never bet against America!“

Aufgrund seiner Vielschichtigkeit eignet sich der S&P 500 hervorragend als Basisinvestment für jedes Depot. Dank der Vielzahl an kostengünstigen ETFs zu dem Index, wie etwa dem iShares Core S&P 500 UCITS ETF von BlackRock, ist es zudem ein äußert einfaches Unterfangen, in den S&P 500 und somit in einen großen Teil des US-amerikanischen Aktienmarkts zu investieren.

Am US-amerikanischen Aktienmarkt spielte die Musik in der Vergangenheit am lautesten. Dennoch soll nicht unerwähnt bleiben, dass der Blick in den Rückspiegel niemals ein Garant für die Zukunft sein kann. Während der US-amerikanische Aktienmarkt fast zwei Drittel der weltweiten Marktkapitalisierung darstellt, liegt die realwirtschaftliche Leistung des Landes bei weniger als einem Drittel weltweit.

Für viele Investoren ist dies ein guter Grund, ihr Portfolio deutlich breiter aufzustellen und neben den USA auch andere Länder und Regionen mit aufzunehmen. Wer beispielsweise ein Abbild der weltweiten Industrienationen im Portfolio haben möchte, kann sich anstelle des S&P 500 auch für einen ETF auf den MSCI World Index entscheiden. Der MSCI World ist ein globaler Aktienindex, der insgesamt 1.500 Unternehmen aus 23 Industrieländern beinhaltet.

Wer in den MSCI World investiert braucht jedoch keine Sorge zu haben, dass die USA darin zu kurz kommen, denn die USA repräsentieren ganze zwei Drittel des MSCI World und nehmen damit auch in diesem Weltaktienindex eine dominante Rolle in. Das erste nicht-amerikanische Unternehmen im MSCI World ist Nestlé und befindet sich aktuell auf Platz 16, die niederländische ASML Holding belegt Platz 24 und das dänische Unternehmen Novo Nordisk Platz 27.

Auch wenn der S&P 500 im Vergleich zum MSCI World in der Vergangenheit auf eine bessere Performance zurückblicken kann, so bevorzugen viele Investoren aus Gründen der breiteren Diversifikation und einer besseren Risikostreuung den MSCI World als Basisinvestment. Wer auf eine breite Basis im Depot setzt, wird zudem in Erwägung ziehen, das Portfolio weiters um Schwellenländer zu ergänzen, um ein möglichst gutes Abbild des weltweiten Aktienmarkts im Portfolio zu erzielen. Dies lässt sich durch eine Ergänzung mit einem ETF auf den MSCI Emerging Markets Index relativ leicht bewerkstelligen.

Der Blick in die Vergangenheit zeigt nämlich, dass Anleger in der Vergangenheit mit einer Diversifikation über Schwellenländer gut beraten waren, da der US-amerikanische Aktienmarkt im Rahmen des „verlorenen Jahrzehnts“ nach dem Platzen der Internetblase im Jahr 2000 kaum Renditen erzielen konnte.

Da sowohl S&P 500, MSCI World und MSCI Emerging Markets nur Large Caps bzw. Large und Mid Caps berücksichtigen, kann ein noch besseres Abbild des globalen Aktienmarkts im Portfolio erzeugt werden, wenn zusätzlich noch Small Caps aufgenommen werden. Wer also tatsächlich nicht nur auf die US-amerikanischen Blue Chips des S&P 500 setzen möchte, sondern auch noch andere Industrieländer, und zudem Schwellenländer und Small Caps im Portfolio abbilden möchte, kann dies mit einer All-in-One-Lösung wie einen ETF auf den MSCI All Country World IMI Index umsetzen. Dies würde letztlich die einfachste und eleganteste Lösung eines weltweiten Aktienportfolios auf Indexbasis darstellen.