Schulter-Kopf-Schulter (SKS) Formation läutet Trendumkehr ein
Ein Schulter-Kopf-Schulter Muster (SKS) ist eine recht komplexe Chartformation, die auf eine Trendumkehr hindeutet.
Geht man von einem langfristigen Aufwärtstrend aus und entdeckt dann eine solche Formation, kann mit einer gezielten Order ein eventueller Trendumbruch sehr früh mitgenommen werden. Die SKS-Formation gehört zu den wichtigsten Chartformationen.
Charttechnik: so erkennt man eine Schulter-Kopf-Schulter Formation
Nach einem Kursanstieg auf ein zwischenzeitliches Hoch, welches die linke Schulter bildet, kommt es zu einem kurzen Rückgang. Nun steigt der Kurs auf ein neues Hoch und bildet damit den Kopf. Von hier aus fällt der Kurs wieder auf das Niveau des Hochs der linken Schulter und „zeichnet“ die rechte Schulter.
Hiermit ist das SKS-Muster fertig. Sollte der Kurs nun noch weiter nach unten durchbrechen, kann von einer Trendwende ausgegangen werden. Ein Beispiel: Die Schulter-Kopf-Schulter Formation anhand eines Charts der Salzgitter AG von Juli 2014 bis Anfang Januar 2015:
In der linken Hälfte des Charts ist eine nahezu perfekte SKS Formation ersichtlich. Die gestrichelte Linie markiert hierbei die jeweiligen Korrekturpunkte, die eine Unterstützungslinie (hier auch Nackenlinie genannt) bilden.
Wenn diese Unterstützungslinie gebrochen wird, kann von einer Trendumkehr ausgegangen werden, was in diesem Beispiel auch der Fall ist. Diese Bewegung nennt sich dann „Pullback“.
In der rechten Hälfte ist eine nicht ganz so saubere Formation erkennbar. Der Unterschied hierbei liegt bei der Ausprägung der beiden Schultern. Die linke Schulter ist wesentlich weiter nach unten gezogen als die Rechte.
Dennoch lässt sich auch hier eine Unterstützung einzeichnen, bei deren Durchbruch ein Short/Put-Zertifikat gekauft werden kann um die Trendumkehr mitzunehmen. Die Nackenlinie ist hier zwar parallel dargestellt, setzt man aber die beiden Schulterpunkte an, dann ist diese verschoben.
Wie kann mit dieser Formation Geld verdient werden?
An dem obigen Beispiel ist deutlich erkennbar, dass an der gestrichelten Linie der Einstieg eines Trades sein kann. Mit unterschiedlichen Zertifikaten oder Optionsscheinen lässt sich auf fallende Kurs spekulieren.
Beispielsweise könnte man ein paar Cent unterhalb dieser Linie den Kauf eines solchen Put-Zertifikats bei seinem Broker eingeben. Falls die Trendumkehr doch nicht stattfindet, sollte ein sehr enger Stopp-Loss gesetzt werden um größere Verluste zu vermeiden.
Schulter-Kopf-Schulter Formation als Beginn eines neuen Aufwärtstrends
Es existiert natürlich auch noch die sogenannte Inverse Schulter-Kopf-Schulter Formation, die den Abwärtstrend beendet und einen neuen Aufwärtstrend einläutet. Diese funktioniert analog zu der zuvor beschriebenen Bewegung.
Zuerst bildet sich bei einem Abwärtstrend eine kleine Korrektur nach oben und stellt die linke Schulter dar. Der Kurs verläuft weiter nach unten, bildet einen neuen Hochpunkt (Kopf) und korrigiert sich erneut auf das Niveau der linken Schulter. Sollte jetzt die Linie, angelegt an beide Schulterspitzen, nach oben durchbrochen werden, so ist die Trendumkehr eingeläutet.
Auch hier kann mit einem entsprechenden Zertifikat beim Start der Trendumkehr investiert werden. Der Stopp-Loss kann hierbei auf Höhe des Kopfes definiert werden. Dabei gilt es immer zu beachten, dass die SKS-Ausprägung nicht zu 100% so aussehen muss wie beschrieben. Teilweise bildet der Kopf zwei oder mehr Hochpunkte oder die Schultern sind nicht parallel zueinander.