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Erdölindustrie: Cenovus kauft Husky für 2,9 Mrd. US-Dollar

Inhaltsverzeichnis

Wie Sie als Leser meines Newsletters bereits mitbekommen haben, kommt es momentan auf dem amerikanischen Ölmarkt zu einer Vielzahl an Fusionen und Übernahmen. Ökonomen sprechen hier von einer Konsolidierung bzw. Marktbereinigung, die auf den massiven Preisverfall im Ölsektor zurückzuführen ist.

Neuestes Beispiel für diese Konsolidierung ist die Übernahme der kanadischen Husky Energy Inc. durch den ebenfalls im kanadischen Calgary ansässigen Mitbewerber Cenovus Energy Inc. Beide Unternehmen haben gestern in einer gemeinsamen Presseerklärung bekannt gegeben, dass sie sich auf eine Übernahmevereinbarung geeinigt haben.

Neues Unternehmen ist Nr. 3 in Kanada

Durch die Übernahme steigt Cenovus zum drittgrößten Öl- und Gasproduzenten Kanadas auf. Und das lässt sich Cenovus einiges kosten: Im Rahmen eines reinen Aktiendeals bietet Cenovus den Husky-Aktionären 0,7845 Cenovus-Aktien und zusätzlich 0,0651 Optionsscheine im Austausch für jede Husky-Stammaktie an.

Das neue Unternehmen wird sich nach Umsetzung der Transaktion zu 61% im Besitz der Cenovus-Aktionäre befinden. Ursprünglich sollte der Deal keine Übernahmeprämie für die Husky-Aktionäre beinhalten. Beide Unternehmen einigten sich jedoch schließlich auf eine moderate Prämie von 21%. Berücksichtigt man auch die Optionsscheine, liegt die vereinbarte Prämie sogar bei 23% im Vergleich zum Schlusskurs vom vergangenen Freitag.

Unter dem Strich muss Cenovus stolze 3,8 Mrd. kanadische Dollar CAD (das sind 2,9 Mrd. US-Dollar bzw. 2,45 Mrd. Euro) für den Mega-Deal auf den Tisch blättern. Damit ist die Übernahme der größte Deal auf dem kanadischen Energiemarkt seit Ausbruch der Corona-Pandemie.

Negative Kursreaktionen an der kanadischen Börse

An der kanadischen Börse in Toronto konnten die Husky-Papiere heute Morgen zulegen, während der Kurs der Cenovus-Aktien in den Keller ging. Der Kurs der Husky-Aktien stieg zwar um gute +10,84% an, blieb aber deutlich unter der Übernahmeprämie von 23%. Die Investoren sind offensichtlich nicht davon überzeugt, dass die gestern verkündete Übernahme die grundsätzlichen Probleme von Husky Energy lösen kann.

Gleiches gilt auf für die Kursentwicklung der Cenovus-Aktien. Dieser brach nach Börseneröffnung deutlich ein und verlor etwas mehr als -14%. Auch hier glauben die Anleger anscheinend nicht an einer grundsätzlichen Verbesserung der wirtschaftlichen Situation durch die bevorstehende Übernahme.

Ölmarkt in der Krise

Die US-amerikanischen und kanadischen Ölförderer befinden sich bereits seit einigen Jahren in einer Krise. Hohe Produktionskosten, überlastete Pipelines und strenge Umweltauflagen führten zu einem Rückzug internationaler Investoren aus dem amerikanischen Ölgeschäft.

Hinzu kommen jetzt auch noch die durch die Corona-Pandemie verursachten Reisebeschränkungen. Diese haben die Nachfrage nach Kerosin und Benzin einbrechen lassen, so dass die Aktienkurse von Cenovus seit Anfang Januar um mehr als 60% und die von Husky um fast 70% eingebrochen sind.

Diverse Übernahmen und Fusionen auch in den USA

Auch in den USA hat es in den letzten Monaten mehrere Mega-Deals auf dem Ölmarkt gegeben. So hat Chevron den Mitbewerber Noble Energy im Juli 2020 für 4,2 Mrd. US-Dollar (USD) übernommen. Vor wenigen Wochen kaufte ConocoPhillips den Mitbewerber Concho Resources für stolze 9,7 Mrd. USD.

Zu den weiteren jüngsten US-Transaktionen gehören die Übernahme der Schieferölgruppe Parsley Energy durch Pioneer Natural Resources für 4,5 Mrd. USD und die mit etwa 9 Mrd. USD bewertete Fusion von Devon Energy mit dem Rivalen WPX Energy.

Wie es weiter gehen wird

Das neue Unternehmen wird laut Firmenangaben einen Börsenwert von etwa 23,6 Mrd. CAD (17,9 Mrd. USD bzw. 15,16 Mrd. Euro) haben und damit Kanadas drittgrößter Öl- und Gasproduzent mit einer Produktion von 750.000 Barrel pro Tag sein.

Nach der Übernahme wird der Vorstand aus 8 Cenovus- und 4 Husky-Direktoren bestehen. Der aktuelle Cenovus-Chef Alex Pourbaix wird als Vorstandsvorsitzender des fusionierten Unternehmens fungieren. Jeff Hart, derzeit Finanzchef von Husky, soll zum Chief Financial Officer ernannt werden. Die Transaktion soll laut Firmenangaben im ersten Quartal 2021 abgeschlossen werden.