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Goldman Sachs warnt: Ölpreis bald wieder dreistellig?

Goldman Sachs warnt: Ölpreis bald wieder dreistellig?
William Potter / shutterstock.com
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Erreicht der Ölpreis bald wieder die Schwelle von 100 Dollar je Barrel? Was vor einem Jahr nach einer düsteren Langzeitprognose klang, war bereits wenige Tage später bittere Realität: Mit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine vor fast genau einem Jahr schnellte der Ölpreis in die Höhe und erreichte mit zeitweise mehr als 125 Dollar den höchsten Stand seit 2014.

Ölpreis seit Monaten auf Richtungssuche

Nach einer Hochphase im Frühjahr, die in Deutschland sogar zu einer zeitlich befristeten Spritpreisbremse in den Sommermonaten führte, ging es mit dem Ölpreis wieder bergab. Zuletzt lag der Preis für ein 159-Liter-Fass der Nordseesorte Brent mit gut 83 Dollar rund 13 Prozent tiefer als vor genau einem Jahr – also noch vor Kriegsbeginn; die US-Sorte WTI notierte im Verhältnis rund 17 Prozent schwächer bei gut 76 Dollar.

Seit dem Herbst allerdings ist keine eindeutige Richtung mehr erkennbar. Der Ölpreis ist starken Schwankungen unterworfen und bewegt sich seit Monaten in stetigem Auf und Ab um die Schwelle von 80 Dollar je Barrel.

Opec lehnt Ausweitung der Förderung ab

Anders als von westlichen Spitzenpolitikern erhofft verzichteten die Staaten des Ölkartells Opec und ihrer Verbündeten, die gemeinsam seit einigen Jahren als Opec+ auftreten, auf eine Ausweitung ihrer Förderkapazitäten angesichts hoher Energiepreise. Zugleich reduzierten sie ihren Sitzungsturnus von monatlich auf alle zwei Monate.

Für Aufsehen sorgt nun eine neue Studie der US-Investmentbank Goldman Sachs. Experten der Bank warnen vor einem Angebotsdefizit – und erwarten einen erneuten Preisanstieg in dreistellige Regionen.

Angebotsdefizit wegen Erholung Chinas nach Corona?

Als Grund dafür nennt Chefstratege Jeff Curie ein drohendes Angebotsdefizit. Dieses könnte sich ergeben durch Exportkürzungen Russlands aufgrund zusätzlicher westlicher Sanktionen, während sich zugleich die Wirtschaft in China mit dem Ende der meisten Corona-Beschränkungen erholt und dort die Nachfrage steigt.

Das Angebotsdefizit könnte demnach bereits im Frühsommer erreicht werden, dreistellige Ölpreise hält Goldman Sachs in der zweiten Jahreshälfte für möglich und im kommenden Jahr für wahrscheinlich.

Rächen sich nun fehlende Investitionen?

Wie fragil Prognosen wie diese jedoch am Ende sein können, hat sich gerade in den vergangenen drei Jahren deutlich gezeigt. Weder die Pandemie noch der Krieg in der Ukraine waren zuvor eingepreist, beides löste Schockwellen an den Aktien- und Energiemärkten aus. Wohin die Reise in diesem Jahr geht, ist dementsprechend völlig offen.

Ein Aspekt allerdings, der tatsächlich für ein geringeres Angebot spricht, sind die fehlenden Investitionen vergangener Jahre: Weil große Ölkonzerne die Erschließung neuer Ölfelder eine Zeit lang ausgesetzt hatten, könnte es auch diesbezüglich in absehbarer Zeit zu Engpässen kommen, wie unter anderem Goldman Sachs ausführt.

Bei der Opec hingegen gibt man sich gelassen. Man sei flexibel genug, um im Bedarfsfall reagieren und an der Fördermenge schrauben zu können, hieß es dazu aus Saudi Arabien.