Öl und Gold im Visier
Zurückhaltung. So können wir die letzten 2 Tage an der Börse betrachten. Hier wurde vorsichtig abgetastet und sich kaum bewegt. Steht etwas Größeres bevor? Vielleicht schon dieses Wochenende?
Meist wird eine enge Seitwärtsphase mit einem Gewaltakt aufgelöst. Ob der schon am Montag kommt, müssen wir abwarten. Fakt ist: Die staade Zeit ist pünktlich vor Weihnachten schon an den Märkten angekommen.
Es wird viel konsolidiert. Bewegung herausgenommen. Schwankungen erst recht. Viele Werte haben sich heute nur um 1-2 Prozent verändert. Der Dow Jones spiegelt das Gesamtbild gut wider. Um 0,18 Prozent stieg er heute an. Offenbar macht die Börse verlängertes Wochenende und keiner wusste davon.
WTI im 4-Stunden-Chart
Auch hier wird aktuell Konsolidierung großgeschrieben. Passend. Denn wir haben in derselben Zone schon einmal eine Weile verharrt, bevor es dann rund 15 US-Dollar nach oben ging.
Die untere Trendlinie hat gehalten – wurde nur intraday kurz unterboten. Jetzt sind wir wieder in einer Sammelzone und können Kraft aufbauen. Die grüne Linie könnte das nächste Ziel sein, wenn wir Kurse um die 74 US-Dollar sehen. Bis dahin kann es noch eine Weile zur Seite laufen. Das war im September auch schon so. Also kein Grund zur Hektik. Wir sind gut positioniert. Unser Optionsschein ist momentan 15 Prozent im Plus. Ein guter Anfang.
Gold wieder auf dem Weg nach unten?
Tja, wenn die Inflation denn auch ein Thema beim Goldpreis sein dürfte. Hier wird aber wieder nach unten gearbeitet und nicht zu knapp. Die Zone um 1.830 US-Dollar haben wir wieder unterschritten. Es war ein kurzes Intermezzo darüber.
Vergessen wir auch nicht die schier ewige blaue Trendlinie. Die hat eine magische Anziehungskraft auf den Preis. Sie startet beim Allzeithoch im August 2020 und verläuft relativ steil nach unten. Wenn wir den aktuellen Tageschart oben anschauen, erkennen wir eine mögliche SKS-Formation im Chart.
Die erste Schulter lief bis etwa 1.810 US-Dollar. Es folgte der Kopf bei 1.870 und die nächste Schulter wird entweder noch gebaut oder ist mit dem Spike Richtung 1.815 US-Dollar schon abgeschlossen.
Das bedeutet im Klartext: Fallen wir unter die Nackenlinie bei etwa 1.760 US-Dollar, können wir schnell die blaue Trendlinie erreichen. Das ist natürlich alles andere als chic, aber einplanen müssen wir es.
Die Kurse können dann also noch einmal die letzten Tiefs bei 1.676 US-Dollar testen. Gar kein Problem. Dann müssen die Bullen allerdings irgendwann einmal auch zeigen, dass sie genug haben und das Ruder eindeutig herumreißen.
Aus Sicht der Zentralbanken wäre es natürlich ein Traum, wenn Gold unter die 1.676 fallen würde. Das wird aus charttechnischer Sicht sogar den Weg frei machen Richtung 1.450 US-Dollar! Ja, unglaublich aber war. Wir reden echt über einen möglichen Goldpreis von unter 1.500 US-Dollar. Und das in einem Umfeld, wo uns die Inflation um die Ohren fliegt.
Bei diesem Preis standen wir auch schon im April 2011. Das ist 10 Jahre her. Und seitdem soll es so gesehen keine Entwertung des Geldes gegeben haben. Ein guter Witz. Aber so ist das nun einmal. Deshalb kann Gold noch so sehr als Inflationsschutz beschrieben werden. Es funktioniert einfach nicht mehr so gut wie früher. Bitcoin schneidet da im Vergleich natürlich wesentlich besser ab. Aber Bitcoin kann ich nicht anfassen. Schaut auch nicht schön aus. Und alleine deshalb ist es nicht so zugänglich wie Gold.
Wobei ich Bitcoin jetzt auch nicht also besten Inflationsschutz verkaufen würde. Dafür bin ich von Bitcoin zu wenig beeindruckt. Da gibt es andere Kryptowährungen in den TOP 10, die wesentlich mehr Potential haben. Aber auch hier macht es die Mischung. Niemand zwingt Sie auf ein Pferd zu setzen, wenn Sie sich gegen Inflation absichern wollen.
Das kann zum Teil mit Gold durchaus in Ordnung sein, wenn Sie einen guten Einstiegspreis finden. Ansonsten können wir noch Ethereum, Bitcoin und auch einen ETF auf den S&P 500 in den Warenkorb packen. Das ist im Schnitt auf jeden Fall besser als das Geld unter der Matratze zu legen oder auf der Bank zu parken.