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Ölpreis im November auf Talfahrt – was bringt die neue Preisobergrenze?

Inhaltsverzeichnis

Eigentlich wird der Ölpreis vom Weltmarkt bestimmt. Vor allem das Kartell der Opec-Staaten und seiner Verbündeten, die gemeinsam seit einigen Jahren als Opec+ auftreten, hat maßgeblichen Einfluss auf den Preis, der pro Barrel aufgerufen wird. Über eine Steigerung oder Absenkung von Fördermengen können die Ölexporteure an der Preisschraube drehen.

Russisches Öl: Westliche Bündnisse verständigen sich auf Preisobergrenze

Nun aber mischt sich die Politik ein: EU, G7 und Australien haben sich nach monatelangen Verhandlungen in der vergangenen Woche auf eine Preisobergrenze für russisches Öl verständigt. Demnach soll der Preis pro Barrel die Schwelle von 60 Dollar nicht mehr überschreiten dürfen.

Es ist eine Form von Sanktionspolitik, mit Hilfe derer die westlichen Verbündeten versuchen, Russlands Geldquellen auszutrocknen und somit die wirtschaftliche Grundlage für die Kriegsführung des Kremls in der Ukraine zu entziehen.

Auch Rückversicherer mit einbezogen

Russland hat sich im bisherigen Verlauf des Jahres längst anderweitig nach Abnehmern für seine Energie- und Rohstoffexporte umgeschaut und ist vor allem in Fernost, in China und in Indien fündig geworden. Doch auch die Exporte in diese Länder könnten durch die beschlossene Preisobergrenze erschwert werden: Denn diese greift nicht nur für Ölkonzerne, sondern auch für dritte Staaten oder Unternehmen, die direkt oder indirekt an dem Handel beteiligt sind.

Beispielsweise sollen Versicherer und Rückversicherer aus den beteiligten Staaten nur noch solche Öltransporte aus Russland versichern dürfen, die die Preisgrenze von 60 Dollar nicht überschreiten. Viele Schiffspediteure lassen ihre Frachter bei europäischen Unternehmen versichern. Das wäre künftig nur noch möglich, wenn auch sie sich an die Preisgrenze halten.

Kreml droht mit weiteren Lieferstopps

Dass der Kreml wenig begeistert auf den Vorstoß reagierte, war absehbar. Moskau drohte umgehend mit Lieferstopps und kündigte an, die Preisobergrenze nicht akzeptieren zu wollen. Zuletzt lag der Marktpreis für russisches Öl bei rund 65 Dollar je Barrel.

Insgesamt hat sich die Lage am Ölmarkt zuletzt etwas entspannt. Die Marke von 100 Dollar je Barrel wurde von der US-Sorte WTI seit August nicht mehr durchbrochen, auch die Nordseesorte Brent notierte zuletzt bei weniger als 90 Dollar je Barrel.

Ölpreis gibt im November deutlich nach

Vor allem im November gab der Ölpreis spürbar nach – und das, obwohl zum einen die Heizperiode in weiten Teilen der Welt begann und zudem die Opec+ entgegen westlicher Forderungen von einer umfassenden Ausweitung ihrer Förderkapazitäten absahen. Binnen Jahresfrist hat sich der Ölpreis zwar zweistellig verteuert, auf Monatssicht aber ging es um gut 13 Prozentpunkte abwärts.

Die moderate Entspannung am Ölmarkt machte sich zuletzt auch bei der allgemeinen Inflationsdynamik bemerkbar. Im November ging die Inflation Schätzungen zufolge in Deutschland und Europa leicht zurück – auf allerdings immer noch rund 10 Prozent.

Gestiegene Energiekosten für Unternehmen und private Verbraucher hatten maßgeblich zu den Preissteigerungen der vergangenen Monate beigetragen. Es waren vorrangig die Energie- und Lebensmittelpreise, die deutlich über dem allgemeinen Inflationsniveau zulegten und die Teuerung weiterer Produkte nach sich zogen.