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Chartanalyse: Der Preis für Rohöl explodiert

Chartanalyse: Der Preis für Rohöl explodiert
William Potter / shutterstock.com
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Über das Wochenende ging es mit dem Ölpreis sportlich nach oben. Aber irgendwie muss das der Sommerzeit liegen – meine Tankstellen im Ort haben davon noch nichts erfahren. Es war immerhin ein Sprung von etwa 7 Prozent. Gewaltige Kurslücke inklusive. Doch noch merken wir Autofahrer davon nichts.

WTI im Tageschart

Da sehen Sie die aktuelle Lage. Von 76 US-Dollar ging WTI mit einem Satz hoch auf fast 82 US-Dollar. Das US-amerikanische Rohöl sieht dabei ähnlich aus, wie die europäische Sorte Brent. Einziger Unterschied: Brent ist noch minimal weiter von der EMA 200 (in Blau) entfernt. Aber die bremst ganz offensichtlich.

(Quelle: Tradingview.com)

Doch nicht nur die. Eingefärbt habe ich Ihnen auch eine Zone, in der die possierliche Rasse der Öl-Bullen immer wieder einfangen wurde. Die Verwandlung zum Öl-Bären dauerte maximal eine Woche. Manchmal ging das auch innerhalb von 24 Stunden.

Kein Wunder also, dass die Kurse auf dem aktuellen Niveau und nach dem Sprung jetzt erst einmal zur Seite rollen. Die Öl-Bullen verpuppen sich vielleicht gerade und in wenigen Tagen kommt ein wunderschöner Öl-Bär heraus, der seine Flüge ausbreitet und davonfliegt. Ja, manchmal ist der Markt wirklich ein Wolpertinger. Diese Mischung aus sämtlichen Tieren in einem.

Denn genauso unberechenbar war auch dieser Sprung im Kurs. Hintergrund ist die OPEC. Die Organisation ölexportierender Nationen hat nämlich den Fuß auf dem Tankschlauch. Und das war tatsächlich eine große Überraschung. Den Beweis liefert der Chart.

So will die OPEC+ – das ist so wie Disney+, nur mit Öl – weniger Rohöl fördern. Zur OPEC+ zählen insgesamt 23 Staaten. Ohne Plus sind es 13.

Ab Mai soll die Fördermenge gesenkt werden. Allen voran ist Saudi-Arabien, die ihren Ertrag um 500.000 Barrel pro Tag reduzieren wollen. Das sind knapp 2,4 Milliarden Liter Öl weniger pro Monat. Geplant ist, dass sie das bis Ende des Jahres durchziehen.

Der Irak ist mit 1 Milliarde Liter weniger Öl pro Monat dabei. Andere Staaten nach ihren Möglichkeiten reduzieren auch. Russland hat übrigens auch das OPEC+-Abo und macht auch mit.

Warum wird die Ölproduktion gedrosselt?

Rohöl ist zu günstig. Ganz einfach. Offiziell heißt es dann, dass sich die Produzenten „Sorge um den Preis machen“. Verständlich. Milliardengewinne kommen nicht, wenn man sein Produkt verschenkt. Rechnen Sie deshalb damit, dass Sie beim Tanken bald wieder öfter vergleichen müssen. Noch haben wir Welpenschutz. Wenn der Öl-Wolpertinger aber durch die Lande streift, ist keine Tankstelle sicher!

Sollen wir deshalb jetzt auf einen steigenden Preis setzen?

Jein. Die Nachricht ist jetzt zum größten Teil eingepreist. Wenn wir jetzt noch daherkommen und auch glauben, dass der Kurs nach oben geht, sind wir spät dran. Früh dran war aber auch kaum jemand, schließlich wurde der gesamte Markt von dieser Planung überrascht. Insider jetzt mal ausgeschlossen. Auch als Trading Insider haben wir keine Infos vorab bekommen…

Wir schauen jetzt erst einmal, ob WTI die aktuelle Widerstandszone durchbrechen kann. Diese Hürde plus die EMA 200, die in der Vergangenheit öfter ein Hindernis darstellte, sprechen gegen einen direkten Long-Einstieg.

Wenn wir erst einmal darüber notieren, können wir noch einmal darüber reden. Vorerst war es das. Ein Rücklauf an die Kurslücke wäre jetzt chic. Dann könnten wir ab dort long einsteigen. Mal sehen.