Oldtimer sind eine lohnende Investition

In den vergangenen Jahren hangelten sich die Finanzmärkte von einer Krise zur nächsten. Derzeit stehen die Börsen ganz im Bann der Schuldenkrise. Vor diesem Hintergrund ist insbesondere Gold als die Krisenwährung schlechthin unverändert gefragt. So stürmte der Preis für die Feinunze erst in dieser Woche wieder auf ein neues Rekordhoch. Doch es gibt auch andere krisensichere Anlagen.
Deutscher Oldtimer-Index steigt stetig
Anleger, die aus Angst vor einer deutlich steigenden Inflation auf der Suche nach lukrativen Sachwertanlagen sind, denken in der Regel zuerst an Gold und Immobilien oder auch an Aktien. Ein lohnendes Investment können aber auch Oldtimer sein. Klassische Autos sind nicht nur ein schönes Hobby, sondern auch eine stabile Kapitalanlage.
Dies unterstreicht die Entwicklung des Deutschen Oldtimer-Index des Verbands der Automobilindustrie. Der Index, in dem 88 Oldtimer-Modelle aus 7 Ländern enthalten sind, stieg seit dem Jahr 2000 um durchschnittlich 6% pro Jahr und ist auch in den Krisenjahren 2008 und 2009 – anders als die Preise von Aktien und Immobilien – nicht eingebrochen.
Der Oldtimer-Markt kennt keine Krise
Der Oldtimer-Markt kennt keine Krise. So sind Oldtimer der oberen Preisklasse eher mit einem teuren Kunstwerk zu vergleichen, das selbst in Krisenzeiten nicht von heute auf morgen die Hälfte seines Marktwerts verliert.
Das Problem: Die Modelle des Premium-Segments, bei denen man sich ziemlich sicher sein kann, dass ihr Wert weiter steigt, sind für die meisten Geldbeutel unerschwinglich. So brachte ein Bugatti aus dem Jahr 1937 bei einer Versteigerung im Jahr 2009 sage und schreibe 3,5 Mio. Euro ein. Auch „Klassiker“ wie der Mercedes SL mit seinen Flügeltüren aus den Fünfzigern gewinnen stetig an Wert.
Fachwissen ist gefragt
Dies gilt aber eben nicht für alle Modelle. In Deutschland gilt ein Wagen zwar nach 30 Jahren als Oldtimer. Damit wird das alte Auto aber natürlich nicht automatisch zum Renditerenner. Ob ein Oldtimer an Wert gewinnt, entscheiden – wie überall – Angebot und Nachfrage. Um in die „richtigen“ Modelle zu investieren, braucht man Fachwissen und einen guten Riecher. Schließlich sollte man jetzt schon erahnen, welches Auto in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten zum Klassiker heranreift.
Ohne sachkundige Unterstützung geht beim Kauf eines Oldtimers (fast) nichts. Gute Anlaufstellen sind spezialisierte Fachhändler. Helfen können auch Oldtimer-Gutachten, die von den Prüfstellen TÜV oder Dekra erstellt werden. Doch nicht nur die Qualität des Wagens sollte stimmen. Ein Oldtimer will gut gepflegt sein. Auch Kosten für Ersatzteile und Reparaturen, welche die Rendite schmälern können, sind nicht zu unterschätzen.
Aus diesen Gründen waren Oldtimer bislang nur für sehr vermögende Anleger eine echte Anlagealternative. Oder eben für Menschen, die alte Autos als schönes Hobby ansehen, sich auskennen und vielleicht auch einmal selbst die eine oder andere Reparatur übernehmen können.
Der erste Oldtimer-Fonds
Seit kurzem gibt es nun aber auch für Kleinanleger die Möglichkeit, in die schönen alten Autos zu investieren. Das in der Schweiz ansässige Count of Custoza Family Office betreut den kürzlich von Minerva Investment aufgelegten Classic Car Fund.
Mit individuellen Portfolios wurde in den letzten sieben Jahren eine Wertentwicklung von 29% erwirtschaftet. Seit Ende Juli ist nun der Classic Car Fund am Start und macht das Thema Oldtimer auch für Otto Normalanleger zugänglich. Der Fonds wird an den Börsen in Frankfurt und Hamburg gehandelt. Ich bin gespannt, wie sich das Oldtimer-Investment entwickeln wird.