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Nie wieder Bargeld? In Schweden bald denkbar

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Das Schild „Keine Annahme von Banknoten und Münzen“ in einem Ladenschaufenster ist in Deutschland noch undenkbar, in Schweden jedoch an der Tagesordnung.

Rund 80% aller Zahlungen im Handel werden in Schweden mit Kreditkarte durchgeführt, 97% der Bevölkerung nutzen regelmäßig Bankkarten für ihre Zahlungen. Das skandinavische Land ist in Europa einer der Vorreiter im Hinblick auf die Kartenzahlung.

In Schweden wird immer weniger Bargeld verwendet

Dies zeigt sich besonders in dem drastischen Einbruch der Bargceld-Verwendung, die zwischen 2009 und 2016 um 40% zurückgegangen ist. Auch der Online-Handel boomt in Schweden, wodurch immer mehr Geld bloß digital transferiert wird und nicht mehr in Form von Münzen und Scheinen ausgetauscht wird.

Auf Basis dieser Entwicklungen denkt die Regierung über die Einführung einer ausschließlich digitalen Währung nach, sie soll E-Krona heißen und den Bitcoins ähneln.

Bis 2018 soll über die digitale Währung in Schweden entschieden werden

Die schwedische Reichsbank ist die älteste Zentralbank der Welt und hat im Jahr 1660 als erste Bank Banknoten als Zahlungsmittel eingeführt. Bis zum Jahr 2018 will die „Riksbank“ über die Neuerung entscheiden. Nicht nur ob eine digitale Währung in Schweden eingeführt werden wird, sondern auch wie sie aussehen könnte, überlegt die Notenbank.

Zwar gibt es auch heute schon elektronisches Geld, zu dem Banken den Zugang haben, eine digitale Währung, die von einer Notenbank für Verbraucher ausgegeben wird, wäre aber eine Sensation und Schweden damit weltweiter Vorreiter.

E-Krona: Ergänzung statt Ersatz

Die schwedische Reichsbank betont, dass die E-Krona das Bargeld nicht ersetzen, sondern es lediglich ergänzen soll. Beide Währungen könnten nebeneinander existieren, wenn auch nicht ganz ohne Auflagen. So müssten digitale Transaktionen nachvollziehbar sein, um Illegalität zu vermeiden. Ersten Überlegungen zufolge soll die digitale Währung wie auch Bargeld zinsfrei sein.

Die Vergabe von Krediten oder Zinsen müsse im Zuge des Prüfungsverfahrens ebenso durchdacht werden wie die Auswirkungen auf die Finanzstabilität und die Geldpolitik des Landes. Auch die Mechanik ist wichtig: Wird es eine App geben, eine wiederaufladbare Karte oder wie soll die digitale Währung zugänglich sein?

Die Vor- und Nachteile der digitalen Währung

Fakt ist: Der Rückgang des Bargeldverkehrs bringt einige Vorteile mit sich. Die Anzahl an Schwarzgeldgeschäften und Raubüberfällen geht zurück und staatliche Ausgaben sinken. Auch die schwedische Reichsbank konnte bisher eine Milliarde Euro für die Verwaltung von Bargeld einsparen. Für Währungsreformen ist eine digitale Währung zudem ein deutlich einfacheres System als Bargeld.

Kritiker fürchten Schwierigkeiten für Rentner, die digitalen Techniken weniger zugeneigt sind und sehen zudem die Gefahr eines Überwachungsstaates, in dem jeder Bürger aufgrund seiner Zahlungsgewohnheiten analysiert werden kann. Auch die Anfälligkeit für technische Pannen oder Hacker-Angriffe ist ein entscheidender Punkt.

Dennoch geht der Trend weltweit immer mehr zur Abschaffung von Bargeld, auch die EU hat mit der Abschaffung des 500 €-Scheins im Jahr 2018 einen Schritt in diese Richtung gemacht.