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Lithium-Aktien: Warum Lateinamerika jetzt zum Risiko wird

Lithium-Aktien: Warum Lateinamerika jetzt zum Risiko wird
Holly Mazour / shutterstock.com
Inhaltsverzeichnis

Wollen Sie in Rohstoffe investieren, kommen Sie an Lithium kaum vorbei. Das Metall ist schließlich ein wichtiger Baustein von wiederaufladbaren Batterien, die vor allem bei der Transformation in Richtung Elektromobilität das Zünglein an der Waage sind.

Kein Wunder also, dass die meisten Experten für die nächsten Jahre mit einer stark steigenden Nachfrage nach Lithium rechnen. Vor allem Lateinamerika steht hier im Mittelpunkt. Dort werden die größten Lithium-Vorkommen der Welt vermutet. Entsprechend groß ist der Andrang in dieser Weltregion.

Lithium-Nationalismus in Lateinamerika

Doch nun zeichnet sich eine Entwicklung ab, die für uns Anleger zum Problem werden könnte. Hintergrund: Immer mehr lateinamerikanische Regierungen wollen die Lithium-Förderung über Staatskonzerne in eigene Hände nehmen und private Unternehmen ausbooten bzw. finanziell bluten lassen.

Damit sollen die Einnahmen aus der Ausbeutung verstaatlicht und im Land gehalten werden, was im Endeffekt der dortigen Bevölkerung zugutekommen soll. Beobachter sprechen bereits von einem Lithium-Nationalismus.

Chile und Bolivien bitten ausländische Firmen zur Kasse

In Chile etwa wird im März eine neue Regierung an die Macht kommen, die den staatlichen Einfluss bei dem strategischen Batterierohstoff erhöhen will. Zum Beispiel über ein von der Regierung kontrolliertes Unternehmen, von dessen Gewinn alle Bürger profitieren sollen. Eine klassisch sozialistische Politik also. Für die Anleger ausländischer Börsenfirmen bliebe dann schlicht weniger übrig.

Einen ähnlichen Ansatz gibt es auch in Bolivien. Dort streitet der staatliche Konzern YLB seit Jahren mit der deutschen Technologiefirma ACI Systems Alemania  um die Ausbeutung des Rohstoffes. Auch hier will sich die Regierung möglichst lukrative Zugeständnisse von ausländischen Partnern sichern.

Mexiko will gar ganz ohne private Investoren auskommen

In Mexiko geht das Ganze derweil noch weiter. Der dortige Präsident Manuel Lopez Obrador kündigte erst vor wenigen Tagen an, dass die unerschlossenen Lithium-Vorkommen des Landes gar nicht durch private Unternehmen ausgebeutet werden sollen.

Privates Kapital sei seiner Meinung nach nicht willkommen. Auch Obrador will deshalb eine staatliche Lithium-Firma gründen.

Lithium-Aktien: Ist die Zeit sprudelnder Gewinne vorbei?

Sie sehen also: Viele lateinamerikanische Regierungen wollen die Geldgrube Lithium selbst anzapfen. Ausländische Firmen müssen daher entweder auf die Rohstoffschätze der Region verzichten, was angesichts der gigantischen Vorkommen kaum infrage käme. Oder sie müssen empfindliche Zugeständnisse in Richtung der Staaten machen. Das hieße: Große Teile der Einnahmen würden dann wegbrechen.

Auf der anderen Seite brauchen die Regierungen die Expertise ausländischer Konzerne – sowohl bei der Exploration und der Förderung als auch beim Vertrieb. Doch die Staaten sitzen schlicht am längeren Hebel.

Als Anleger sollten Sie diese Entwicklung definitiv auf dem Schirm haben. Insbesondere jene börsennotierten Bergbaukonzerne mit einem starken Engagement in Lateinamerika müssen sich in den nächsten Jahren auf Gewinneinschränkungen einstellen.

Das könnte wiederum dazu führen, dass die Konzerne ihre Engagements in diesen Ländern zurückfahren. Die Folge wäre eine zusätzliche Verschärfung der weltweiten Lithium-Versorgungslage. Das jedenfalls würde für weiter steigende Preise sprechen.

Aktien mit Fokus auf Australien, Kanada und Europa werden interessanter

Wollen Sie Ihr Risiko bei Lithium-Investments minimieren,  können Sie mit Blick auf den zunehmenden Nationalismus in Lateinamerika auf Firmen setzen, die etwa in Australien oder Kanada aktiv sind.

Diese würden gleich doppelt profitieren: von den höheren Preisen und von den relativ geringen Restriktionen in diesen Märkten. Dazu zählt beispielsweise der Bergbauriese Allkem. Dieser betreibt neben Australien und Kanada zwar auch in Argentinien Projekte. Dort aber gibt es für den Konzern bislang keine größeren Probleme.

Interessant ist übrigens auch Europa. Inzwischen will der Kontinent bei Lithium ebenfalls ein Wörtchen mitreden. Entsprechende Aktien sind zum Beispiel Vulcan Energy oder Rock Tech Lithium. Letztere Firma will den Batterierohstoff zwar in Kanada fördern, in Europa aber zu batteriefähigem Lithiumhydroxid weiterverarbeiten.