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Rohstoff Gallium: Das ist ein Durchstarter

Rohstoff Gallium: Das ist ein Durchstarter
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Es ist eine Menschheitsaufgabe, die ihresgleichen sucht. Bestimmt werden Sie schon wissen, um was es geht: natürlich den Klimaschutz. Nahezu sämtliche Staaten auf dieser Erde, inzwischen sogar China, wollen in den kommenden Jahren massiv in erneuerbare Energien investieren. Schließlich lässt der Zeitgeist de facto keine andere Option zu.

Schauen Sie sich einfach diese Zahlen an: Laut einer aktuellen Studie des Wirtschaftsberaters Deloitte müssen allein in Europa 4 Billionen Euro in Wind- und Solarenergie investiert werden, um die Klimaziele bis 2050 zu erreichen.

Die Experten von Deloitte erwarten etwa bei Windkraftanlagen bis zur Jahrhundertmitte ein jährliches Investitionswachstum von 19 (Offshore) bzw. 12 Prozent (Onshore). Bei den Solaranlagen sind es immerhin 10 Prozent. Doch damit die Energiewende gelingen kann, braucht es neben finanziellen Ressourcen, Arbeitskraft und Platz vor allem eines: jede Menge Rohstoffe.

Gallium – wichtig für Hightech und Klimaschutz

Heute will ich Ihnen einen dieser kritischen Rohstoffe vorstellen. Vielen Menschen dürfte der Begriff Gallium (Ga) eher weniger bekannt sein. Tatsächlich aber ist das seltene, leicht blaugrau glänzende Halbleitermetall eine unverzichtbare Hightech-Ressource in etlichen Anwendungsbereichen.

Das chemische Element mit der Ordnungszahl 31 wird in relativ geringen Mengen für Schaltkreise, Transistoren und Permanentmagnete benötigt. Eingesetzt wird Gallium deshalb in wachstumsstarken Produkten wie Computer-Mikrochips, LEDs, aber auch in Solar- und Windkraftanlagen.

Solarzellen mit dem Werkstoff Galliumarsenid gelten beispielsweise als besonders wirkungsstark und beständig gegen hohe Temperaturen. Das heißt: Selbst bei starker Erwärmung, etwa in Wüstenregionen, ermöglichen Gallium-Zellen im Vergleich zu Silizium-Zellen einen geringeren Leistungsabfall. In Windturbinen wiederum ist Gallium in Kombination mit anderen Rohstoffen wie Kupfer ein Bestandteil der extrem leistungsstarken Magnete.

Es liegt also auf der Hand, dass die Nachfrage nach Gallium in den kommenden Jahren weiter nach oben schießen wird. Als weiterer Anheizer gilt übrigens auch der neue ultraschnelle Mobilfunkstandard 5G. Ähnlich wie bei den PV-Anlagen können mit Gallium versetzte 5G-Basistationen höhere Temperaturen aushalten als ihre Silizium-Pendants. Gerade bei höheren Datenvolumen ist dieser Vorteil sicherlich nicht zu verachten.

Galliumpreis langfristig Luft nach oben

Sie können sich also ausmalen, dass der Galliumpreis trotz der starken Aufwärtsbewegungen in den letzten Monaten langfristig noch einiges an Potenzial nach oben haben dürfte. Denn: Wie viele andere kritische Rohstoffen ist auch Gallium sehr selten und kommt im Prinzip nur als Spurenelement vor, zum Beispiel im Aluminiummineral Bauxit. Durchschnittlich 0,1 Prozent beträgt der Galliumanteil in Bauxit. Weltweit werden pro Jahr nur einige Hundert Tonnen des Hightech-Rohstoffs gewonnen. Anleger, die auf Gallium setzen wollen, können das also nur über Umwege tun – zum Beispiel über Bauxit-Förderer wie Rio Tinto.