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Rohstoffe für die chemische Industrie – das sind die Quellen

Inhaltsverzeichnis

Eine der wichtigsten Branchen hierzulande ist die chemische Industrie. Mit ca. 2.000 Unternehmen wie BASF, Bayer, Linde oder Lanxess ist Deutschland der weltweit größte Exporteur von Chemikalien und Grundstoffen. Aus ihnen werden über 100.000 Endprodukte hergestellt, seien es Klebstoffe, Kunstfasern, Verpackungen, Waschmittel, Kosmetika oder Arzneien.

Rohstoffe: Die chemische Industrie und ihr Lebenselixier

Grundlage für alles sind Rohstoffe. Die chemische Industrie steht am Anfang der Wertschöpfungskette und verarbeitet sie zu Vorprodukten, die ihrerseits Rohstoffe für die nächste Produktionsstufe sind. Wenn von Rohstoffen für die chemische Industrie die Rede ist, geht es aber um diejenigen, die auf der ersten Stufe verarbeitet werden.

Dazu gehören Salze, Edelmetalle, Erdölprodukte, nachwachsende Rohstoffe oder gar seltene Erden. Von zentraler Bedeutung sind fossile Rohstoffe, also Kohlenstoff für die chemische Industrie, in der die organische Chemieproduktion eine zentrale Rolle spielt. Mit Kohlenstoff lassen sich stabile Verbindungen zu den verschiedensten Stoffen herstellen. Das Ergebnis sind beispielsweise Synthetikfasern, Farben, Hygienemittel oder Medikamente.

Kohlenstoff als Rohstoffbasis kommt zu 2% Teilen aus Kohle, zu 25% aus Erdgas und nachwachsenden Rohstoffen, zu 74% jedoch aus Erdölderivaten und Rohbenzin (Naphtha). Jedes Jahr benötigt die Branche über 16 Mio. Tonnen davon, was einem Siebtel des deutschen Erdölverbrauchs entspricht. Von allen fossilen Rohstoffen insgesamt verbraucht die chemische Industrie gut 4%. Der Rest wird in Deutschland für Heizungen, Energie und Kraftstoffe gebraucht.

Biomasse, Erdgas und Öl

Die wichtigen Quellen sind also, neben nachwachsenden Rohstoffen, Erdgas und Erdöl. Während Öl fast ausnahmslos importiert wird, kann derzeit gut 10% des Erdgasverbrauchs aus heimischen Quellen gedeckt werden. Es könnte jedoch wesentlich mehr sein. Die Branche sieht schlummernde Potenziale gerade in Schiefergas und erhofft sich sinkende Preise durch ein größeres Angebot und weniger Importabhängigkeit.

Die Gasgewinnung durch Fracking aber ist hierzulande politisch kaum durchsetzbar und selbst in Fachkreisen umstritten. Erdgas, das beispielsweise für Industriegase oder Düngemittel gebraucht wird, muss also zum größten Teil weiterhin im Ausland gekauft werden. Die Unternehmen sichern sich Kontingente und Preise etwa über Warentermingeschäfte. Die größte Börse hierfür ist die New York Mercantile Exchance (NYMEX). Der Gaspreis folgt in der Regel dem für Öl.

Nachwachsende Rohstoffe sind zwar keine komplette Alternative, decken aber viele Bereiche ab. Aufgeteilt werden sie in Fette und Öle, Stärke und Zucker sowie Zellulose. Die Biomasse wird etwa für Kunststoffe, Waschmittel, Lacke, Hydrauliköle bis hin zu Kosmetika und Arzneimittel verwendet. Nachwachsende Rohstoffe vermindern die Importabhängigkeit nur in Grenzen. Deutschland hat schlicht nicht genügend freie Agrarflächen zur Verfügung.

Innovationen vermindern die Abhängigkeit

Die chemische Industrie ist also auf den freien Zugang zu den weltweiten Rohstoffmärkten angewiesen. Will sie weiterhin wachsen und erfolgreich bleiben, kommt sie durchaus mit politischen Zielen zur Vermeidung von Erdöl oder -gas in Konflikt. Große Konzerne, die international aufgestellt sind, können Teile ihrer Aktivitäten ins Ausland verlagern, kleinere hingegen nur begrenzt.

Gleichzeitig wird verstärkt an einem optimierten Rohstoffeinsatz gearbeitet. Ressourceneffizienz ist ein Teil des Bereichs Forschung und Entwicklung. Die chemische Industrie muss also investieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Der Druck führt zu Innovationen, die Rohstoffe und solche, die schlecht verfügbar sind, sogar teilweise ersetzen. Für die Zukunft sieht sich die Branche gerüstet, und für Anleger bleibt sie attraktiv.