Rohstoffe: Der Handel mit reellen Gütern
Neben dem Handel mit Aktien und anderen Wertpapieren gibt es an der Börse ebenfalls eine enorme Nachfrage nach Finanzprodukten, die sich auf Rohstoffe beziehen.
Während Aktien zum Beispiel letztlich ja eigentlich Teile einer Kapitalsumme sind, existiert der Gegenwert zu einem Rohstoff tatsächlich irgendwo auf der Welt.
Rohstoffe handeln: Ein Überblick
Die Liste der handelbaren Rohstoffe ist lang und im Laufe der Zeit haben sich für spezielle Rohstoffgruppen eigene Handelsplätze etabliert, genauso wie es für verschiedene Rohstoffe ganz unterschiedliche Finanzprodukte und Modalitäten gibt.
Wichtig ist, dass zahlreiche Rohstoffe heutzutage nicht an Börsen, sondern an so genannten außerbörslichen Handelsplätzen handelbar sind.
Die erste wichtige Rohstoffgruppe sind die Metalle. Hierzu gehören vor allem Silber, Blei, Kupfer, Aluminium, Nickel, Zink und natürlich das gute alte Gold. Die größte Warenterminbörse für Metalle generell ist die New York Mercantile Exchange oder abgekürzt auch NYMEX.
Unterschiedliche Handelsplätze mit speziellen Ausrichtungen
Speziell ausgerichtet auf Metalle, die in der Industrie Verwendung finden, ist die London Metal Exchange (LME). Die Edelmetalle spielen dort dementsprechend eine etwas untergeordnete Rolle.
Für Gold und Silber gibt es stattdessen wiederum einen besonders prominenten Ort, nämlich den London Bullion Market, einen außerbörslichen Handelsplatz.
Ebenfalls außerbörslich ist der weltgrößte Handelsplatz für zwei andere äußerst begehrte Edelmetalle: Platin und Palladium werden beide vorwiegend am London Platin and Palladium Market (LPPM) gekauft und verkauft.
Doch natürlich existieren noch wesentlich mehr Güter, die unter den Oberbegriff Rohstoff fallen. Als nächstes gäbe es da zum Beispiel die so genannten Agrarrohstoffe.
Dabei handelt es sich wie der Name schon verrät um Güter, die aus natürlichem, langwirtschaftlichem Anbau stammen.
Rohstoff-Handel: An der Börse und außerbörslich möglich
Zu den Agrarrohstoffen zählen unter anderem Kaffee, Kartoffeln, Zuckerrohr, Weizen, Mais, Roggen und andere Getreidearten sowie alle möglichen Obst- und Gemüsesorten.
Zu guter Letzt hätten wir dann noch die ICE Futures. Auf dieser Plattform geht es primär um Rohstoffe, die zugleich Energieprodukte sind, also Erdöl und Erdgas. Aber auch Elektrizität wird an der ICE gehandelt.
So funktioniert der Handel mit Rohstoffen
Der Handel mit Rohstoffen geschieht an diesen Handelsplätzen nicht in Form von physischen Beständen. Allzu mühsam wäre es, wenn ein Trader für jeden Auftrag eine Lagerhalle zur Unterbringung von 100 Fässern Öl anmieten müsste.
Stattdessen findet der Rohstoff-Handel für gewöhnlich über so genannte Termingeschäfte oder Exchange Traded Commodities (kurz ETCs) statt.
Egal für welche Variante man sich persönlich entscheidet, fest steht: Investitionen in Rohstoffe helfen bei der Diversifikation eines Depots und bieten eine gute Möglichkeit, langfristig von den Schwankungen im Rohstoffmarkt zu profitieren.
Wie immer gilt auch hier, dass einige Anlageformen wesentlich spekulativer sind als andere und sich deshalb auch nicht für jeden Trader gleich gut eignen.