Kapsch-Aktie: Hier leuchten alle Ampeln rot
Haben Sie schon mal vergeblich an einer roten Ampel gewartet? Oder mussten Sie sich wegen einer ausgefallenen Ampel im Berufsverkehr auf die Verkehrsschilder verlassen und die Anfahrt zur Arbeit war deswegen recht chaotisch?
Dann sollten Sie diesen Text unbedingt lesen. Kapsch hat sich auf die Entwicklung von Straßentelematik spezialisiert. Die Kernkompetenz liegt bei elektronischen Mautlösungen. Von Autobahn- und Bereichsmaut über konventionelle Mautstationen bis hin zu Spurenmautsystemen wird ein breites Spektrum an Systemen angeboten. Kapsch ist weltweit mit Niederlassungen, Repräsentanzen, Beteiligungen und Partnern auf allen Kontinenten vertreten.
Hoffnungsschimmer – aber reicht das?
In den ersten 9 Monaten ist es Kapsch in einem schwierigen Marktumfeld gelungen, den Umsatz um 9% auf 414 Mio € zu steigern. Auch das Neugeschäft hat sich im Laufe der drei Quartale verbessert, insbesondere außerhalb Europas. Das Wachstum war getragen von der Sparte Maut, deren Umsatz um 11% auf 304 Mio € gesteigert wurde.
Insbesondere das Errichtungsgeschäft nahm um 29% zu, und auch das Komponentengeschäft stieg an. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg von 6 auf 10 Mio €. Und mit einem Gewinn von 2,3 Mio € hat Kapsch den Turnaround bestätigt. Das Ergebnis im 3. Quartal enthält einen Sondereffekt: Der Verkauf des spanischen Geschäftsbereiches öffentlicher Verkehr führte zu einem Ertrag von knapp 6 Mio €. Allerdings dämpften die steigenden Kosten das EBIT deutlich.
Insbesondere die gestiegenen Personalkosten wirkten sich negativ aus. Sie sind vor dem Hintergrund regionaler Projektentwicklungen, Währungseffekte und Gehaltsanpassungen im Zusammenhang mit den weltweit hohen Inflationsraten zu sehen. Die Situation in der Lieferkette ist unverändert angespannt. Als Folge davon mussten bei steigender Nachfrage die Produktionskapazitäten verringert werden, und es konnte nicht in vollem Umfang geliefert werden.
Abwarten als beste Option
Zudem spiegeln sich die enormen Wechselkursschwankungen der vergangenen Monate in allen Positionen wider. Für das Geschäftsjahr 2022 rechnet der Vorstand mit einem leichten Umsatzanstieg. Die Profitabilität sollte eine Verbesserung zeigen. Die Aktie ist auch wegen der geringen Eigenkapitalquote keine gute Wahl. Eine Dividende gibt es nicht und selbst wenn – wir würden dazu raten, sie zu streichen. Bleiben Sie hier unbedingt an der Seitenlinie!