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So sichern sich Konzerne gegen Kursrisiken ab

Inhaltsverzeichnis

Bei Optionen mögen viele an eine einträgliche Spekulationsmöglichkeit denken. Doch sie dienen vor allem auch als Absicherung eigener Positionen. Unternehmen nutzen sie zur finanziellen Planung, meist als Vorbeugung gegen Wechselkursrisiken.

Asiatische Option für spezielle Bedürfnisse

Um die vielfältigen Interessen zu bedienen, gibt es eine ganze Reihe verschiedener Unterarten, die gerade weniger versierten Anlegern kaum bekannt sind. Was ist etwa eine asiatische Option?

Eine asiatische Option wird meist von international operierenden Firmen genutzt. Dies liegt am speziellen Ansatz: Eine asiatische Option ist per Definition eine Optionsform, deren Wert sich durch den Durchschnittskurs des Basiswerts ergibt. Die Kurse von Aktien oder Devisen oder Rohstoffen werden also über die ganze Optionslaufzeit hinweg ermittelt.

Keine reguläre Option

Und das ist der zentrale Unterschied zu regulären Optionen, bei denen es um den Kurs zum Ausübungstag geht. Der liegt bei europäischen Optionen am Ende der Laufzeit, bei amerikanischen Optionen irgendwann innerhalb dieses Zeitraums. Stets aber zählt der entsprechende Tageskurs.

In beiden Fällen aber kann man stattdessen auch den durchschnittlichen Kurs vereinbaren, der sich bis zum jeweiligen Ausübungstag ergibt. Damit ist in beiden Varianten eine asiatische Option möglich. Laut Definition kommt es bei ihr also auf den Durchschnittskurs an.

Der wiederum kann sich wahlweise aus den täglichen, wöchentlichen oder monatlichen Schlusskursen ergeben. Auch der Zeitraum ist frei wählbar. All das wird zu Anfang von beiden Vertragspartnern vereinbart. Im Detail kann dann noch der Mittelkurs entweder arithmetisch oder geometrisch ermittelt werden.

Vorteil von Durchschnittskursen

Doch worin liegt nun der Vorteil, wenn bei einer asiatischen Option die Höhe der Auszahlung so berechnet wird, dass man den Ausübungskurs mit dem Mittelwert der zugrunde liegenden Aktien- oder Devisenkurse im zurückliegenden Zeitraum vergleicht? Immerhin liegt damit der Basispreis zu Beginn nicht fest.

Zum einen werden beim Durchschnittskurs Kursschwankungen ausgeglichen, was die Volatilität glättet. Und weil die sich auf den Preis auswirkt, sind die Prämien für asiatische Optionen auch günstiger. Allerdings ist deren Berechnung etwas komplizierter als bei regulären Optionen.

Einsatzbeispiele

Zum anderen eigenen sie sich zu Absicherung ganz spezifischer Bedürfnisse – beispielsweise für Wechselkursrisiken. Angenommen, ein Unternehmen möchte ein Produkt, das über einen längeren Zeitraum hinweg erstellt wird, zu einem künftigen Zeitpunkt verkaufen. Weil die Herstellungskosten bis dahin nach und nach anfallen, besteht ein kontinuierliches Wechselkursrisiko. In dem Fall ist es sinnvoller, den Wechselkurs zum durchschnittlichen Preis und nicht zum Stichtag abzusichern.

Ähnlich ist es bei einer Bank, die von ihrer Auslandsfiliale einen übers Jahr hinweg verteilten Cash Flow in bestimmter Höhe und fremder Währung erwartet. Sie will natürlich sicherstellen, dass der durchschnittliche Wechselkurs während des gesamten Jahres über einem bestimmten Niveau liegt.

Eine asiatische Option wirkt damit auch eventuellen extremen Kursbewegungen zum Ende der Laufzeit entgegen. Eine reguläre Kauf-Option (Call) indes, die bis dahin im Geld liegt, kann notfalls wertlos verfallen, wenn der Kurs des Basiswerts plötzlich fällt. Beim Put ist es genau umgekehrt.

Nichts für Privatanleger

Übrigens: Asiatische Option ist keine Definition für irgendein chinesisches oder japanisches Finanzprodukt. Woher der Name kommt, ist unklar. Vermutet wird, dass er aufkam, als diese Optionsform erstmals vom Tokio-Büro des Bankers Trust gehandelt wurde. International wird von Average Rate-Options gesprochen.

Asiatische Optionen werden individuell zwischen den Partnern ausgehandelt und sind keine Standardprodukte für Jedermann. Entsprechend werden sie auch nur außerbörslich, also am OTC-Markt gehandelt. Wegen ihrer Flexibilität eignen sie sich vor allem für Unternehmen und Finanzinstitute, in der Regel jedoch nicht für Privatanleger.