+++ Die kostenlosen Online Live Webinare 2023 - Trading, Finanzen, Geldanlage & Vermögen +++

Begrenzung von Managergehältern – was spricht dafür, was dagegen?

Inhaltsverzeichnis

Es ist ein Thema das polarisiert: Ausrangierte Manager werden mit Millionenzahlungen abgefunden, die Gehälter von Führungskräften betragen oft das Vielfache, was ein einfacher Arbeiter verdient.

Ein prominentes Beispiel ist Martin Winterkorn. Der bei Volkswagen (VW) in Ungnade gefallene Manager erhielt noch im Jahr 2014 Gesamtvergütungen in Höhe von 16,6 Mio. Euro – der Rest rund um den leidlichen Abgasskandal bei VW ist Geschichte.

Auch bei den Aktionären werden derartige Abfindungen samt Managergehälter in Millionenhöhe zunehmend kritisch hinterfragt. Und die Politik macht sich längst Gedanken über dieses Thema.

Die SPD gibt hier den Vorreiter. Mit einer Begrenzung von Managergehältern will man im Wahlkampf Punkte sammeln. Dabei stellt sich die Frage, was spricht eigentlich für und was gegen die Begrenzung von Managergehältern?

Begrenzung von Managergehältern – das spricht dafür

Viele Menschen verstehen die Millionenzahlungen nicht. Auf den ersten Blick ist es tatsächlich völlig unverständlich, wieso Manager das Vielfache im Vergleich zum einfachen Angestellten verdienen.

Maßlosigkeit: Kritiker des aktuellen Entlohnungssystems verweisen auf die Maßlosigkeit, wie sich Manager teilweise bereichern. Wenn Top-Investmentbanker zum ohnehin schon üppigen Jahressalär noch Boni von 50 bis 100 Mio. Euro erhalten, ist dies kaum mehr zu vermitteln.

Unverhältnismäßigkeit: Völlig unbestritten ist, dass Manager viel Verantwortung übernehmen. Doch das müssen andere Berufszweige wie zum Beispiel Ärzte, Krankenschwestern oder Sanitäter auch, denn hier geht es schließlich um Leben oder Tod.

Begrenzung von Managergehältern – das spricht dagegen

Befürworter der hohen Managergehälter verweisen darauf, dass auch am Arbeitsmarkt das Angebot und die Nachfrage die Entlohnung regeln werden.

Manager stehen unter großem Leistungsdruck und tragen oft Verantwortung für Millionenprojekte und Tausende von Mitarbeitern. Eine einzige Fehlentscheidung kann dazu führen, dass ein Unternehmen zerstört und die gesamten Arbeitsplätze verloren gehen.

Gegner der Begrenzung von Managergehältern fürchten zudem, dass Spitzenkräfte wegen der besseren Bezahlung ins Ausland abwandern könnten. Auch die Leistungsbereitschaft könnte Schaden nehmen, Deutschland als Wirtschaftsstandort könnte dadurch leiden.

Fazit: Gute Bezahlung muss sein, Gehaltsexzesse dagegen nicht

Aus diesen Blickwinkeln betrachtet, scheinen hohe Managergehälter zunächst plausibel. Gehaltsunterschiede sind grundsätzlich Teil der Marktwirtschaft.

Fraglich ist allerdings ob Spitzengehälter, die in DAX-Konzernen teilweise dem 57-fachen des normalen Angestellten entsprechen oder „goldene Fallschirme“, wie Millionenabfindungen gerne genannt werden, wirklich gerechtfertigt sind.

Aktionärsschützer wie Ulrich Hocke (Präsident der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz), fordern eine Gehaltsobergrenze von 10 Mio. Euro – wegen des sozialen Friedens.

Beispiel USA: Aktien statt Gehalt

Eine andere Möglichkeit wäre, das Managergehalt an den Erfolg des Unternehmens zu koppeln, wie es oft in den USA der Fall ist. Steve Jobs arbeitete seinerzeit bei Apple für 1 Dollar pro Jahr, gleiches gilt heute noch für die beiden Google Gründer Larry Page und Sergey Brin, die für 1 Dollar pro Monat das Unternehmen führen. Auch Tesla-Mitgründer Elon Musk schuftet für den Mindestlohn von rund 35.000 Dollar im Jahr.

US-Manager beweisen: es geht auch anders. Möglich wird dies durch verschiedene Aktienoptionen, die den Managern zuerkannt werden. Ist das Unternehmen erfolgreich und wächst profitabel, steigt auch der Aktienkurs und damit auch das Vermögen der Manager.