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Nano Dimenion blitzt bei Stratasys trotz höherem Angebot ab

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Vor gut zwei Wochen berichtete ich Ihnen bereits über das erhöhte Übernahmeangebot von Nano Dimension für den 3D-Druck Pionier Stratasys. Inzwischen hat der Bieter nochmals nachgelegt und das Angebot auf 20,05 Dollar angehoben.

Doch auch die erhöhte Offerte stößt bei dem Stratasys-Management auf wenig Gegenliebe. Der Kurs der Stratasys-Papiere spricht Bände. Offenbar glauben auch die Anleger nicht an einen erfolgreichen Deal. Gestern ging die Aktie mit 15,42 Dollar aus dem Handel und notiert damit weiterhin signifikant unter dem Niveau des Übernahmeangebots.

Stratasys – einer der Pioniere im 3D-Druck

Stratasys zählt zu den führenden 3D-Drucker-Herstellern weltweit. Dabei reicht die Geschichte der Firma bis ins Jahr 1988 zurück. Damals erfand Scott Crump die FDM-Technologie, indem er eine Mischung aus Kerzenwachs und Polyethylen anfertigte, die er dann durch eine Heißklebepistole schoss. So fertigte er das erste 3D-Druck-Modell, einen Spielzeugfrosch für seine damals zweijährige Tochter, an. Im Jahr 1991 gründete er – gemeinsam mit seiner Ehefrau – die Firma Stratasys. Noch im selben Jahr lieferte sie den weltweit ersten 3D-Drucker aus.

Im Jahr 2012 fusionierte Stratsys mit Objet Ltd. Und produziert seither additive Fertigungsanlagen für die Herstellung von Plastikteilen und entsprechenden Prototypen. Des Weiteren vermarktet die Gesellschaft unter den Markennamen Mojo, uPrint, Dimension 3D und Fortus Production 3D-Drucker und bietet unter dem Namen RedEye on Demand digitale Fertigungslösungen für die Herstellung von Prototypen und Einzelteilen.

Technologie wird mittlerweile in zahlreichen Industrien angewendet

Stratasys patentiert und betreibt einen Fertigungsprozess mit der Bezeichnung Fused Deposition Modeling (FDM®). Damit können funktionale Prototypen und Produkte direkt mit jedem 3D-CAD-Programm unter Verwendung von technischen Thermoplasten erstellt werden. Die Produkte kommen in der Luft- und Raumfahrt, im Verteidigungswesen und in der Automobilindustrie, in der Medizin, im Bildungswesen, im Bereich Architektur sowie bei der Herstellung von Verbrauchsgütern zur Anwendung. Hauptsitz der Gesellschaft ist Minneapolis.

In 2022 gingen bei Stratasys Umsätze von 651,5 Millionen Dollar durch die Bücher. Unter dem Strich fiel ein Jahresverlust von 29 Millionen Dollar an.

Israelischer Rivale blitzt mit erhöhtem Übernahmeangebot ab

Nun möchte der Wettbewerber Nano Dimension Stratasys schlucken. Das israelische 3D-Druckerunternehmen, das seit Ende 2020 an der Wallstreet notiert ist, hat sich bereits im letzten Jahr ein millionenschweres Aktienpaket gesichert.

Die jüngste Ablehnung von Stratasys erfolgt, nachdem das 3D-Druckerunternehmen auch Angebote von Nano Dimension in Höhe von 19,55 Dollar pro Aktie und ein ursprüngliches Angebot von 18 Dollar pro Aktie abgelehnt hatte. Nano Dimension teilte unterdessen mit, dass die Offerte über 20,05 Dollar das endgültige und beste Angebot sei.

Stratasys-Management sieht Wert nicht reflektiert

Der Vorstand von Stratasys argumentierte, dass das Angebot von Nano den 3D-Druckerhersteller im Hinblick auf seine eigenständigen Aussichten weiterhin „erheblich unterbewertet“ und nicht im besten Interesse der Aktionäre ist.

Zudem bekräftigte Stratasys, dass die Befugnis der Israeliten, einen Übernahmevorschlag zu unterbreiten und umzusetzen, nach einem Streit mit dem größten Anteilseigner Murchinson weiterhin in Frage steht. Zum Hintergrund: Murchinson (der größte Aktionär von Nano Dimension) versucht, Sitze im Aufsichtsrat zu bekommen und den Vorsitzenden Yoav Stern zu stürzen. Murchinson sagte, dass es bei einer Abstimmung im letzten Monat „überwältigende Unterstützung“ für die Absetzung von drei Direktoren und des Vorsitzenden erhalten habe.

Vor dem Hintergrund des schwelenden Konflikts steht Stratasys den Vorstoß des Unternehmens mit erhöhter Skepsis gegenüber.