Was ist die „Petition der Kerzenmacher“?

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Bei der „Petition der Kerzenmacher“ (engl. „Candle Maker’s Petition“) handelt es sich um eine Satire über protektionistische Tarife.

Sie wurde vom bedeutenden französischen Ökonomen Frederic Bastiat verfasst.

In vielerlei Hinsicht befürwortet die Petition einen freien Markt (im Gegensatz zum Merkantilismus), wie bereits von Adam Smith dargelegt.

Dabei prangerte Bastiat allerdings speziell staatliche Tarife an, die erhoben wurden, um die heimische Industrie vor Konkurrenz zu schützen.

In Bastiats Petition appellieren alle Menschen, die in der französischen Beleuchtungsindustrie arbeiten, an die französische Regierung.

Sie fordern den Schutz des Staates gegenüber der unfairen Konkurrenz der Sonne.

Ihr Argument: Indem das Sonnenlicht gänzlich verbannt wird, steigt der Konsum von Kerzen und ähnlichen Produkten. Dies führt wiederum dazu, dass Rohstoffe, die in der Kerzenindustrie verarbeitet werden, bessere Verkaufszahlen aufweisen.

Ohne die Sonne sei also, laut der Petition, jeder besser dran.

Das satirische Essay zeigt somit auf, dass es zu einer Ressourcenverschwendung führt, wenn man Menschen für etwas bezahlen lässt, für das eine kostenlose Alternative besteht.

In diesem Fall führt das Geld, das Menschen für zusätzliche Kerzenprodukte ausgeben, tatsächlich zu mehr Profit in dieser Industrie.

Allerdings sind diese Ausgaben unnötig und somit verschwenderisch, denn dieses Geld kann nicht mehr für andere Produkte ausgegeben werden.

Statt einem Zuwachs an Reichtum würde durch die Einführung der Petition das generell verfügbare Einkommen geschmälert, indem schlichtweg unnötige Kosten erhoben werden.

Dies gilt vor allem auch für Tarife, die erhoben werden, um die Menschen zum Kauf heimischer Produkte zu zwingen, während günstigere ausländische Produkte zur Auswahl stehen.

Zwar können so heimische Hersteller überleben, doch das Gesamteinkommen leidet darunter.

Außerdem bestehen laut Bastiat effektivere Wege, dieses Geld einzusetzen. So brächte es mehr, das Geld in eine Industrie zu investieren, in der inländische Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil haben.