Daimler: Generation EQ soll für Elektro-Schwung sorgen

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Daimler macht jagt auf Tesla Motors und sein Model X. Im Rahmen der Paris Motor Show 2016 stellte Daimler eine neue Konzept-Studie mit dem Namen „Generation EQ“ vor.

Beim „Generation EQ“ handelt es sich um ein futuristisch angehauchtes SUV-Coupé, das rein elektrisch angetrieben wird. Der in der Bodengruppe verbaute Akku soll für eine Reichweite von 500 Kilometern sorgen.

Generation EQ sorgt für Staunen – So stellt sich Daimler die Zukunft vor

Gleichzeitig kann der Elektro-Mercedes mit ansehnlichen Fahrleistungen aufwarten. Zwei verbaute 300 kW (403 PS) starke Elektromotoren sorgen für einen permanenten Allradantrieb und eine Beschleunigung von null auf 100 km/h in weniger als 5 Sekunden.

Interessant ist auch der nahtlos verglaste Kühlergrill und der Verzicht auf Außenspiegel (Mercedes setzt hier auf Kameras) und Türgriffe, wodurch das Auto mit einer gänzlich glatten Oberfläche daherkommt. Dies sorgt für sehr gute Luftwiderstandswerte (cw-Wert).

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Generation EQ, Interieur, fahrerorientiertes Cockpit ; Generation EQ, interior, driver-oriented cockpit;

Quelle: Mercedes-Benz

Geladen wird der Elektro-Mercedes wahlweise per Induktion oder per Kabel. Auch Schnellladen soll mittels Combined Charging System (CCS) möglich sein. Dieser europäische Ladestandard ermöglicht derzeit Ladeleistungen von im Schnitt 50 bis vereinzelt 150 Kilowatt (kW), später sollen dann auch bis zu 350 kW möglich sein.

Zum Vergleich: An Teslas Supercharger laden die Elektroautos derzeit mit 120 kW Strom.

Daimler bringt Generation EQ mit Kampfpreis in Stellung

Der Preis des Mercedes Generation EQ sorgt dafür, dass nicht nur Spitzenverdiener aufhorchen. Als Basispreis werden 45.000 Euro ausgerufen, wobei das Fahrzeug mit einer langen Aufpreisliste später wohl mehr als 60.000 Euro kosten wird.

Dennoch sind die 45.000 € eine echte Ansage von Mercedes, kostet die Basisversion des Model X von Tesla bereits 96.000 Euro. Der Mercedes Generation EQ kann in 2018 bestellt werden, kommt aber voraussichtlich erst in 2019.

Der Mercedes-SUV soll aber nicht das einzige Elektroauto der nächsten Generation mit dem Stern bleiben. Bis zum Jahr 2025 plant Daimler insgesamt 10 Elektroautomodelle – davon sollen mindestens zwei Fahrzeuge ein Smart-Logo tragen.

Zudem will Mercedes die Marke EQ als Submarke für seine Elektroautos aufbauen und unter dieser Dachmarke auch andere Modelle und Produkte (Ladestationen, Batteriespeicher etc.) vermarkten.

Fazit: Generation EQ macht Hoffnung auf mehr

Der Mercedes Generation EQ ist ein Schritt in die richtige Richtung und zeigt, dass Daimler über die Zukunft der Elektromobilität wirklich nachgedacht hat. Bis Daimler aber zum großen Player in der Elektromobilität avancieren wird, dürften noch ein paar Jahre ins Land ziehen.

Der Grund: Der Mercedes Generation EQ kommt relativ spät auf den Markt (2018/2019), zudem fehlt dem Auto noch die entsprechende Ladeinfrastruktur. Ein neues Joint Venture mit BMW, Ford, VW, Audi und Porsche soll hier Abhilfe schaffen.

Geplant ist ab 2017 ein umfassendes Schnellladenetz in Europa auf Basis des Combined Charging System (CCS) Standards, das später eine Ladeleistung von 350 kW bieten und damit mehr als doppelt so schnell laden soll wie Teslas Supercharger.

Für Daimler ein großer Schritt nach vorn, würde dies das Problem der fehlenden Ladeinfrastruktur für den Stuttgarter Autobauer lösen. Ob der Mercedes Generation EQ ein Verkaufsschlager wird, dürfte auch davon abhängen, wie schnell Mercedes sein Elektrofahrzeug auf den Markt bringen kann, denn die Konkurrenz schläft nicht: Volvo und Audi wollen in den nächsten Jahren ebenfalls ein wettbewerbsfähiges Elektro-SUV auf die Straße bringen.

Daimler hat die Chancen der Elektromobilität erkannt und fährt mit Vollgas in diese Richtung – dies könnte langfristig auch dem Aktienkurs helfen, die alten Höchststände bei über 90 € wieder in Angriff zu nehmen.