Achtung, hier ist Saft drauf!

Die Zukunft auf deutschen Straßen ist elektrisch. Das sagen heute auch Vertreter der klassischen Autoindustrie. Doch wo kommen die vielen Akkus her? Wenn es nach Varta geht, auch aus Deutschland. Das Unternehmen hat einen guten Namen bei Knopfzellen und anderen Batterien und will jetzt in das Geschäft mit Akkus für E-Autos einsteigen. Wie wir die Pläne sehen und welchen Eindruck wir vom aktuellen Zahlenwerk haben, erfahren Sie in unserer Analyse.
Vorab aber Varta im Kurzportrait. VARTA wurde 1887 gegründet und gehört heute zu den weltweit bedeutendsten Anbietern von Batterien (Microbatteries) und Energiespeicher-Lösungen (Power & Energy) für eine Vielzahl von Anwendungen. Die Batterien kommen unter anderem in Hörgeräten, Werkzeugen und Kopfhörern sowie weiteren Produkten der Unterhaltungselektronik zum Einsatz. Der Konzern notiert seit Oktober 2017 wieder an der Börse.
Gute Zahlen bei Varta
VARTA hat seinen profitablen Wachstumskurs im 1. Halbjahr fortgesetzt. Bei einem Umsatz leicht über Vorjahresniveau stieg der Gewinn um 14,4%. Während der Umsatz in der Sparte Haushaltsbatterien um 8,9% auf 164,4 Mio € gestiegen ist, schrumpfte er in der Sparte Microbatterien um 2,7% auf 233,2 Mio €. Beide Sparten haben aber ihre Profitabilität verbessert. Regional überzeugten Europa und Amerika mit zweistelligen Zuwächsen auf 229,5 Mio € respektive 50,9 Mio €. In Asien brach der Umsatz dagegen um 27,2% auf 110,8 Mio € ein. Vor allem die Chinesen setzen eher auf ihre eigenen Produkte.
Die Jahresziele wurden bestätigt: ein Umsatz von 940 Mio € sowie ein Anstieg der bereinigten operativen Marge vor Abschreibungen (EBITDA) von 27,5 auf rund 30%. Im 1. Halbjahr lag dieser Wert bei 28,2%. Die Prognose erscheint realistisch. Die Nachfrage nach aufladbaren Batterien bleibt auch in den kommenden Jahren ein Wachstumsmarkt. Treiber sind die E-Mobilität sowie die Unterhaltungselektronik.
Zudem steigt der Bedarf an Batterien für Hörgeräte. Um die Nachfrage befriedigen zu können, investiert VARTA kontinuierlich in den Ausbau der Produktionskapazitäten. Mit der Ende Juni eröffneten neuen Lithium-Ionen-Zellenfabrik in Nördlingen hat VARTA jetzt die Infrastruktur, um bis zu 400 Mio Batteriezellen pro Jahr produzieren zu können.
Hier stimmt die Energie!
Zahlen und Ausblick kamen an der Börse nicht gut an. Zudem ist die Aktie trotz des jüngsten Kursrückgangs immer noch hoch bewertet. Die Produktion von ultrahochleistungsfähigen V4Drive-Lithium-Ionen-Rundzellen für E-Fahrzeuge sollte die Aktie wieder beflügeln. Auch die Dividendenrendite von 2% ist ordentlich. Greifen Sie zu.