2G Energy: Wasserstoff-Profiteur mit guten Zahlen

Über den deutschen Blockheizkraftwerk-Spezialisten und Wasserstoff-Profiteur 2G Energy hatte ich Ihnen zuletzt im November 2020 an dieser Stelle berichtet. Damals unter der Überschrift „2G Energy: Eine der besten deutschen Aktien 2020“.
Im laufenden Börsenjahr läuft es bislang noch nicht ganz so gut für die 2G-Aktie. Nachdem das Papier zunächst über die 100-Euro-Marke geklettert war, korrigierte es etwas stärker auf rund 80 Euro und notiert aktuell bei etwa 90 Euro.
Da die 2G-Aktie von März 2020 bis Februar dieses Jahres von rund 30 Euro auf über 100 Euro geklettert war, ist eine solche Korrektur aber ebenso normal wie gesund. Sie liefert ebenso wie die guten Zahlen und die nach wie vor guten Perspektiven des Unternehmens die Basis für weitere Kurssteigerungen.
Wasserstoff-Lösungen im Angebot
2G beschäftigt rund 700 Mitarbeiter, die am Hauptsitz in Heek, Deutschland, in Nordamerika sowie in fünf weiteren europäischen Standorten tätig sind. Die beiden Unternehmensgründer hielten zuletzt zusammen gut 45% der 2G-Anteile.
Auch der münsterländische Hersteller von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen setzt zunehmend auf die Wasserstofftechnologie. Neben Biogas- und Erdgas-betriebenen Block-Heizkraft-Werken (BHKW) bietet das Unternehmen auch Wasserstoff-BHKW an. Dabei hat 2G auf ein erprobtes Erdgas-BHKW zurückgegriffen und dieses so weiterentwickelt, dass es reinen Wasserstoff mit vergleichbarer Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit zur dezentralen Erzeugung von Strom und Wärme nutzen kann.
„Jeder von uns entwickelte Erdgas-Motor ist potenziell auch ein Wasserstoff-Motor, denn diese Motoren werden – falls gewünscht – durch eine spätere Umrüstung „H2-ready“ und leisten somit einen fundamentalen Beitrag zur Dekarbonisierung.“, so 2G-Chef Christian Grotholt.
Gute Zahlen für 2020
Blicken wir nun auf die finalen Zahlen für das Geschäftsjahr 2020, die das 2G-Management kürzlich vorgelegt hat: Die 2G Energy AG steigerte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020 den Umsatz trotz der Corona-bedingten Einschränkungen um 4,4% auf 246,7 Mio. Euro (Vorjahr: 236,4 Mio. Euro).
Dabei verbesserte 2G das operative Ergebnis (EBIT) um 5,8% auf 16,4 Mio. Euro (Vorjahr: 15,5 Mio. Euro) und die EBIT-Marge auf 6,7% (Vorjahr: 6,5%). Die Gesamtleistung konnte 2G im vergangenen Jahr um 12,4% auf 254,2 Mio. Euro erhöhen. Damit setzte das Unternehmen sein organisches Wachstum erfolgreich fort.
Mit einem um 14% auf 94,4 Mio. Euro (Vorjahr: 82,9 Mio. Euro) gestiegenen Umsatz hat das Auslandsgeschäft überproportional zum Umsatzwachstum beigetragen. Insgesamt wurden 43% der Umsätze aus dem Verkauf von KWK-Anlagen (Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen) im Ausland erzielt. Im Vorjahr lag der Anteil noch bei 39%.
Um das Auslandswachstum weiter voranzutreiben, konnte 2G zuletzt einen sehr erfahrenen und routinierten Experten der internationalen Heizungsbau- und Infrastrukturszene für sich gewinnen.
Weiteres Umsatzwachstum für 2021 erwartet
Angesichts eines lebhaften Jahresauftakts sowie vor dem Hintergrund der weiter steigenden Service-Umsätze ist der 2G-Vorstand für das laufende Geschäftsjahr optimistisch, einen Umsatz zwischen 245 und 260 Mio. Euro erreichen zu können (bisherige Prognose: 240 bis 260 Mio. Euro).
Die Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2021 sieht derzeit eine operative Gewinnmarge (EBIT-Marge) zwischen 6,0 und 7,5% vor. Mittelfristig hält der Vorstand weiterhin an seinem Ziel fest, bis 2024 einen Umsatz in Höhe von 300 Mio. Euro zu erreichen und eine EBIT-Marge von 10% zu erwirtschaften.
Angesichts des Wasserstoff-Booms, von dem auch 2G profitiert, halte ich die Mittelfristprognose aus heutiger Sicht für sehr konservativ. Gut möglich also, dass Umsatz und Ergebnis noch stärker steigen. Daher sollte die 2G-Aktie aus meiner Sicht auch die 100-Euro-Marke, die im ersten Schritt einen Tick zu ambitioniert war, bald wieder zurückerobern können.