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Exxon Mobil übernimmt CO2-Speicherunternehmen Denbury

Inhaltsverzeichnis

Kohlendioxid (CO2) ist eine der Hauptursachen für die globale Erwärmung. Die Vermeidung bzw. die Speicherung von CO2 ist daher eine wichtige Aufgabe, um die stetig zunehmende globale Erwärmung und die negativen Folgen auf das Klima einzudämmen.

Dies scheint auch der US-Mineralölkonzern Exxon Mobil Corporation erkannt zu haben. So hat der texanische Energieriese an vergangenen Donnerstag bekannt gegeben, dass er einen Übernahmevertrag mit der Denbury Inc., einem Spezialisten für CO2-Speicherung, unterzeichnet hat.

Stolze 4,9 Mrd. US-Dollar (USD – etwa 4,36 Mrd. Euro) muss Exxon für das auf Kohlenstoffabscheidung und -speicherung spezialisierte Unternehmen auf den Tisch blättern. Doch bevor ich Ihnen die Details der geplanten Übernahme erläutere, möchte ich die beiden Unternehmen kurz vorstellen.

Die beteiligten Unternehmen im Kurzporträt

Der im texanischen Plano (30 km nördlich von Dallas) beheimatete Energiekonzern Denbury Inc. fördert Öl und Gas in den Rocky Mountains und an der Golfküste. Darüber hinaus betreibt Denbury das größte CO2-Pipelinenetz in den USA mit einer Gesamtlänge von 2.100 km sowie 10 CO2-Sequestrationsstandorte.

Bei diesen CO2-Lagerstätten handelt es sich um alte Ölfelder, in die Denbury CO2 einpumpt, um damit noch vorhandene Ölreste herauszupressen. Die knapp 800 Denbury-Mitarbeiter haben im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz von 1,7 Mrd. USD erwirtschaftet. Der operative Gewinn (EBIT) lag bei 559 Mio. USD.

Der Energieriese Exxon Mobil Corporation hat seinen Hauptsitz in Irving/Texas (22 km westlich von Dallas). Exxon Mobil ist eines der größten Kraftstoff-, Schmierstoff- und Chemieunternehmen der Welt. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen seiner Anlagen bis 2050 auf null zu reduzieren.

Das bereits 1870 gegründete Energie-Unternehmen beschäftigt aktuell etwa 62.000 Mitarbeiter. In 2022 erzielte Exxon Mobil einen Umsatz von knapp 399 Mrd. USD und ein EBIT von 78,5 Mrd. USD.

Übernahme durch Aktientausch

Laut Übernahmevereinbarung bietet Exxon Mobil für jede Denbury-Aktie 0,84 Exxon-Aktien. Auf Basis des Schlusskurses der Exxon Mobil-Papiere vom Mittwoch, dem Tag vor Bekanntgabe der Übernahme, bietet Exxon Mobil somit umgerechnet 89,45 USD pro Denbury-Aktie und bewertet das Unternehmen mit 4,9 Mrd. USD.

Bereits im vergangenen Oktober hatte es Spekulationen über eine mögliche Übernahme von Denbury durch Exxon Mobil gegeben. Damals ist der Übernahmedeal jedoch nicht zustande gekommen.

Exxon will Kohlendioxid-Speichergeschäft ausbauen

Durch die Übernahme des CSS-Spezialisten Denbury (CSS steht im Englischen für carbon dioxide capture and storage bzw. deutsch: CO2-Sequestrierung) will Exxon sein CO2-Speichergeschäft ausbauen, wie Exxon-Chef Darren Woods betont:

„Die Übernahme von Denbury spiegelt unsere Entschlossenheit wider, unser Geschäft mit kohlenstoffarmen Lösungen profitabel auszubauen, indem wir eine Reihe von schwer zu dekarbonisierenden Industrien mit einem umfassenden Angebot zur Kohlenstoffabscheidung und -sequestrierung bedienen“.

So reagierten die Anleger

Am vergangenen Donnerstag, dem Tag als der Deal bekannt gegeben wurde, verloren sowohl die Aktien von Exxon Mobil als auch die von Denbury. Der Kurs der Exxon-Papiere sank im Tagesverlauf um gut 1,8%, während die Denbury-Aktie fast 1,3% an Boden verlor.

Die Anleger sind offensichtlich nicht von dem Deal überzeugt. Da die Transaktion durch Exxon-Aktien finanziert werden soll, befürchten die Investoren eine Verwässerung der Exxon-Papiere.

Wie es weitergeht

Die Vorstände beider Unternehmen haben der Transaktion einstimmig zugestimmt. Jetzt müssen noch die Denbury-Aktionäre dem Deal durch das Andienen ihrer Aktien zustimmen.

Danach müssen auch noch die zuständigen Aufsichtsbehörden grünes Licht für den Deal geben. Der Abschluss der Transaktion wird im 4. Quartal 2023 erwartet.