Sto SE als Wärmewenden-Profiteur
Was denken Sie beim Wort „Wärmewende“? Vielen Leserinnen und Lesern wird es jetzt kalt den Rücken herunterlaufen. Wer eine Immobilie hat und unvorhergesehen renovieren muss, kann wegen der aktuellen Preise schnell unruhig werden – zu irre ist die Lage aktuell am Bau.
Doch manchmal lassen sich kleinere Mängel an Gebäuden auch leichter beheben, als gedacht. Etwa mit Dämmmaterial. Wir erklären Ihnen, was die Aktie von Sto leisten kann und was nicht. Los geht’s mit unserer Analyse! Die Sto SE & Co. KGaA gehört zu den bedeutendsten Herstellern von Produkten und Systemen für Gebäudebeschichtungen. Führend ist Sto in der Wärmedämmung.
Zum Sortiment gehören daneben Fassadenelemente sowie Putze und Farben. Das Angebot umfasst insgesamt rund 30.000 Artikel. Sto ist 90 mal in Deutschland und mit 38 Gesellschaften in Europa, Asien und den USA vertreten.
Das sprechen die Zahlen
Sto hat solide Zahlen für die ersten 9 Monate präsentiert. Der Umsatz stieg um 13,2%, wobei der Konzern sowohl im Inland als auch im Ausland zweistellig gewachsen ist. Zur Gewinnentwicklung hat sich das Management nicht geäußert.
Es teilte jedoch mit, dass die Ertragslage durch gestiegene Beschaffungskosten unter Druck geraten ist. Die Rohertragsmarge schrumpfte von 52,5 auf 50%. Das operative Ergebnis (EBIT) verringerte sich ebenfalls. Konkrete Angaben blieb der Konzern aber schuldig. Die Jahresziele wurden bestätigt: ein Umsatz von 1,79 Mrd €, ein EBIT von 114 bis 134 Mio € und ein Vorsteuerergebnis von 112 bis 132 Mio €. Unter dem Strich dürfte Sto damit 73 bis 86 Mio € verdient haben.
Die Prognose berücksichtigt nicht die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine, die nicht verlässlich abzuschätzen sind. Das wirtschaftliche Umfeld wird auch im laufenden Jahr herausfordernd bleiben. Die Aussichten in der Bauindustrie, insbesondere im privaten Wohnungsbau sind eher schlecht. Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes rechnet im laufenden Jahr in der Branche mit einem preisbereinigten Umsatzrückgang von 7%.
Warum die Aktie eine Überlegung wert ist
Dennoch sollten die staatlichen Initiativen zur Unterstützung der energetischen Gebäudesanierung bei Sto zumindest für eine stabile Umsatz- und Ergebnisentwicklung sorgen. Zudem ist mit höheren Umsatzbeiträgen der Sto Italia Srl zu rechnen, die bereits voll im Konzern konsolidiert ist.
Den steigenden Kosten wird der Konzern wie bisher erfolgreich mit Preiserhöhungen begegnen. Das Unternehmen ist gut aufgestellt und bietet zudem eine Dividendenrendite von satten 3,1%. Die Aktie ist auch für Sie eine Überlegung wert.