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Value-Aktie: EVN legt frische Zahlen vor

Inhaltsverzeichnis

Wir befinden uns aktuell noch mitten in der laufenden Berichtssaison. In den USA sorgte gestern nachbörslich der Chip-Gigant Nvidia mit seinen Zahlen für einen positiven Paukenschlag.

Heute hat auch der österreichische Energieversorger EVN frische Zahlen vorgelegt. Diese beziehen sich jedoch nicht auf das 1. Quartal dieses Jahres, sondern auf die erste Hälfte des laufenden Geschäftsjahres 2022/2023. Bevor ich gleich im Detail auf die Zahlen eingehe, stelle ich Ihnen das Unternehmen EVN und sein Geschäftsmodell kurz vor.

EVN: Energieversorger aus Niederösterreich

EVN bietet im österreichischen Heimatmarkt auf Basis modernster Infrastruktur Strom, Gas, Wärme, Trinkwasserver- sowie Abwasserentsorgung und thermische Abfallverwertung „aus einer Hand“ an. Darüber hinaus gehören der Betrieb von Netzen für Kabel-TV und Telekommunikation sowie das Angebot verschiedener Energiedienstleistungen für Privat- und Geschäftskunden sowie für Gemeinden zur Produktpalette von EVN.

Das Energiegeschäft im Ausland umfasst den Stromverkauf an Endkunden in Deutschland, Bulgarien und Nordmazedonien, den Gasverkauf an Endkunden in Kroatien, sowie die Stromproduktion in Nordmazedonien, Bulgarien, Albanien und Deutschland.

Weitere Aktivitäten sind Wärmeproduktion und -verkauf an Endkunden in Bulgarien, die Beschaffung von Strom, Gas und anderen sogenannten Primärenergieträgern, sowie der Handel mit Strom und Gas auf Großhandelsmärkten.

Mit der Übernahme einer deutschen Umweltdienstleistungsgruppe im Jahr 2003 konnte die EVN-Gruppe das Umweltgeschäft als zweites strategisches Standbein aufbauen und in ihr Geschäftsmodell integrieren.

Mit über 100 Umweltprojekten verfügt EVN über umfassende Expertise in der Planung und Errichtung von Trinkwasserver- und Abwasserentsorgungsanlagen, Entsalzungs- sowie thermischen Abfall- und Klärschlammverwertungsanlagen.

Einige Eckdaten aus dem jüngsten Zahlenwerk

Im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2022/2023 (Oktober 2022 bis September 2023) steigerte EVN den Umsatz um 3,1% auf knapp 2,2 Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg in diesem Zeitraum überproportional zum Umsatz um 11% auf 466,4 Mio. Euro.

Das operative Ergebnis (EBIT) stieg sogar um 44% auf 303,8 Mio. Euro. Gleichzeitig teilte das EVN-Management mit, dass der Beitrag der operativen Geschäftstätigkeit der EVN zum Nettoergebnis im Geschäftsjahr 2022/23 am oberen Ende der bisher kommunizierten Bandbreite bei rund 250 Mio. Euro erwartet wird. Zusätzlich fließt dem Nettoergebnis der Ergebnisbeitrag aus der Beteiligung an der Verbund AG in Höhe von 158 Mio. Euro zu.

Ebenfalls positiv: Der EVN-Vorstand hat am 15. Mai dieses Jahres beschlossen, dass er der nächsten Hauptversammlung am 1. Februar 2024 eine Sonderdividende von 0,62 Euro pro Aktie zusätzlich zur Basisdividende für das Geschäftsjahr 2022/23 vorschlagen wird. Die Basisdividende soll zumindest 0,52 Euro pro Aktie betragen.

Verbund-Beteiligung als Zusatzjoker

Besonders spannend ist die Beteiligung an der Verbund AG. Die Verbund AG ist Österreichs größter Elektrizitätsversorger. Das Unternehmen deckt über 40% des österreichischen Strombedarfs und gewinnt 90% seiner Erzeugung aus Wasserkraft.

Zudem besitzt und betreibt der Konzern über das 100%-Tochterunternehmen Austrian Power Grid (APG) das überregionale Stromnetz in Österreich. EVN besitzt einen Anteil von 12,63% an der Verbund AG. Dieser Anteil ist derzeit 3,19 Mrd. Euro wert.

Der Clou: Der Börsenwert von EVN insgesamt liegt derzeit nur bei 3,84 Mrd. Euro. Und EVN hat neben der Beteiligung an der Verbund AG auch noch weitere spannende Beteiligungen im Portfolio. Daher ist die EVN-Aktie nach meinen Analysen ein attraktives Value-Investment.