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BASF-Aktie: Der Wasserstoff-Boost steht vor der Zündung

BASF-Aktie: Der Wasserstoff-Boost steht vor der Zündung
dulepinsky / stock.adobe.com
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Hand aufs Herz: Welche Unternehmen kommen Ihnen als erstes in den Sinn, wenn Sie an Wasserstoff denken? Viele Menschen jedenfalls würden wie aus der Pistole geschossen antworten: Linde, Air Liquide, Air Products, ITM Power, Plug Power und Nel ASA.

Doch der Wasserstoffmarkt bietet noch wesentlich mehr als nur diese Aktien. Und dafür muss man gar nicht mal so weit blicken. Mit dem Ludwigshafener Chemiegiganten BASF verfügt Deutschland nämlich über einen wichtigen Wegbereiter der grünen Wasserstoffwirtschaft.

Der Grund ist relativ einfach: BASF braucht perspektivisch den klimaschonenden Energieträger, um seine eigenen Prozesse nachhaltiger zu machen. Der Konzern investiert deshalb viel Geld in Wasserstoff und in ökologische Herstellungsverfahren.

EU genehmigt Wasserstoff-Subvention für die BASF

Nun hat der Dax-Gigant einen beachtlichen Erfolg erzielt, der dessen Potenzial unterstreicht. Demnach darf sich die BASF auf staatliche Rückendeckung einstellen. Wie die EU-Kommission kürzlich bekannt gab, habe man eine Maßnahme aus Deutschlands genehmigt. Diese sieht vor, BASF bei der Herstellung von grünem Wasserstoff mit 135 Millionen Euro zu fördern.

Brüssel machte klar, dass die Maßnahme zur Verwirklichung der EU-Wasserstoffstrategie und der Ziele des „Green Deals“ beitrage. Gleichzeitig könne man so die Abhängigkeit von russischen fossilen Brennstoffen reduzieren.

Die Förderung soll als Zuschuss gewährt werden und am Standort Ludwigshafen den Bau und die Installation eines großen Elektrolyseurs unterstützen. Ab 2025 sollen damit pro Jahr rund 5.000 Tonnen erneuerbarer Wasserstoff und 40.000 Tonnen Sauerstoff hergestellt werden. Der Energieträger soll dann dazu zu beitragen, die Treibhausgasbilanz des BASF-Heimatstandorts zu verbessern.

Wasserstoff muss klimaschonender werden

Für die BASF-Aktie ist das freilich eine hervorragende Nachricht, die Planungssicherheit und Perspektive verschafft. Vor allem aber zeigen die Subventionen, wie wichtig BASF für den Industriestandort Deutschland ist und wie wichtig es für die Volkswirtschaft ist, eben diesen Konzern auf grün zu trimmen.

Die BASF produziert in Ludwigshafen übrigens schon seit vielen Jahren Wasserstoff für den Eigenverbrauch. Schließlich ist dieser Rohstoff für wichtige Basischemikalien wie Ammoniak oder Methanol unverzichtbar. Das Problem: Der Dax-Konzern erzeugt den Wasserstoff bislang mittels sogenannter Dampfreformierung vor allem aus Erdgas – und dieser Prozess ist extrem CO2-aufwendig.

Wasserelektrolyse und Methanpyrolyse

Deshalb wollen die Ludwigshafener künftig auf Technologien wie die Wasserelektrolyse und Methanpyrolyse umstellen. Bei der von BASF forcierten Wasserelektrolyse wird Wasserstoff mittels Strom aus erneuerbaren Energien hergestellt. Der Wasserstoff bekommt dadurch das Prädikat „grün“. Eben jener Produktionsprozess soll nun subventioniert werden.

Bei der Methanpyrolyse handelt es sich um ein Verfahren, das BASF ab etwa 2030 umfangreich einsetzen will. Das Prinzip ist denkbar einfach. Methan, der Hauptbestandteil von Erd- oder Biogas, wird hier bei hohen Temperauren direkt in seine Bestandteile Kohlenstoff und Wasserstoff aufgespalten.

Der Clou: Im Vergleich zum konventionellen Verfahren zur Wasserstoffgewinnung auf Basis fossiler Energieträger (Dampfreformierung) entstehen dabei kaum CO2-Emissionen. Die Methanpyrolyse kann also als Alternative zur Wasserelektrolyse genutzt werden, vor allem wenn der dafür nötige Öko-Strom noch nicht in ausreichenden Mengen zur Verfügung steht.

Mein Fazit für Sie

Der Wasserstoff ist ein wichtiger Hebel, um die Klimabilanz der BASF nachhaltig zu verbessern. Die von der EU genehmigte Förderung ist deshalb ein positives Signal für die Aktie.

Doch das ist freilich längst nicht das Ende der Fahnenstange. Der Dax-Konzern plant für viele weitere Standorte Elektrolyse-Anlagen. Dabei nutzen die Ludwigshafener ihr eigenes Know-how, greifen aber auch auf Partner wie Linde zurück. So will man zusammen mit dem Gasekonzern im französischen Chalampé eine neue Wasserstoffproduktionsanlage bauen.

Hinzu kommen Kooperationen mit Energiekonzernen. So hat sich BASF mit RWE zusammengeschlossen, um für die Elektrolyse unter anderem in Ludwigshafen erneuerbaren Strom zur Verfügung zu stellen.

Und nicht zuletzt arbeitet BASF auch mit Rohstoff-Giganten wie Shell zusammen, um gemeinsam die Technologie rund um die Wasserelektrolyse zu verbessern. Dabei geht es zum Beispiel um hocheffiziente Katalysatoren, die den Wasserstoff nach der Elektrolyse reinigen und trocknen. Dadurch kann er verflüssigt, transportiert sowie als Energiequelle bzw. chemischer Rohstoff genutzt werden.

Sie sehen also: Die BASF treibt die Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft voran – natürlich aus Eigennutz. Denn der Konzern selbst braucht in Zukunft große Mengen des klimaschonenden Energieträgers bzw. Rohstoffs. Und so bekommt die BASF-Aktie in den nächsten Jahren einen neuen grünen Wasserstoff-Aspekt, den Sie als Anleger unbedingt auf dem Schirm haben sollten.