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BMW Aktie nach Dauerlauf: Verschnaufen an der Seitenlinie?

BMW Aktie nach Dauerlauf: Verschnaufen an der Seitenlinie?
pixarno / stock.adobe.com
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Die BMW Aktie hat einen Lauf: Um rund ein Fünftel hat sich der Kurs in den ersten 4 Monaten des Jahres nach oben geschraubt, auf Jahressicht liegt das Plus bei satten 30 Prozent. Ist damit das Ende der Fahnenstange erreicht – oder bleibt noch Luft nach oben?

Analysten bleiben neutral – heben aber Kursziele an

Während Anleger die Aktie unbeirrt nach vorne pushen, haben sich zahlreiche Analysten längst vorsichtiger positioniert: Mehrheitlich raten die Experten dazu, an der Seitenlinie auszuharren und die Anteilsscheine von BMW lediglich zu halten. Auch die Kursziele bewegen sich dabei oftmals nicht weit entfernt vom derzeitigen Kursniveau, das zum Monatswechsel bei knapp über 100 Euro lag.

Goldman Sachs aktualisierte zuletzt Ende April seine Einschätzung zur BMW Aktie. Dabei bestätigten die Experten ihre Einstufung „neutral“, hoben zugleich aber das Kursziel von 109 auf 117 Euro an. Begründet wird das mit Vorschusslorbeeren: In dieser Woche wird BMW seine Bilanz für Januar bis Ende März vorlegen. Die Goldmänner gehen davon aus, dass die Münchener die Markterwartungen dabei übertreffen können.

Kann die Q1-Bilanz die Erwartungen erfüllen?

Eine leichte Anhebung des Kursziels von 103 auf 108 Euro hatte zuvor auch die kanadische Bank RBC vorgenommen, die ihre neutrale Einstufung aber ebenfalls beibehielt. Die britische Barclays Bank und auch die Schweizer UBS rechnen hingegen damit, dass die BMW Aktie hinter die Schwelle von 100 Euro zurückfällt.

Aufschluss dürften die Geschäftszahlen bieten, die für Donnerstag (4. Mai) erwartet werden. In der darauffolgenden Woche lädt der Konzern zur alljährlichen Hauptversammlung. Erste Daten sorgten bei Anlegern schon im April für gute Laune: So musste BMW im Auftaktquartal zwar einen Absatzrückgang um 1,5 Prozent auf gut 588.000 Einheiten über alle Konzernmarken hinweg verbuchen, konnte aber im wichtigen Elektroautosegment der Kernmarke BMW seine Verkaufszahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppeln auf knapp 56.000 Stück.

China-Schwäche trifft auch BMW: Absatzzahlen rückläufig

Wie auch andere Hersteller hatte BMW in Q1 mit schwächelnden Absatzzahlen in China zu kämpfen: Der wichtigste Markt der deutschen Autobauer schwächelte zuletzt, BMW verkaufte im Reich der Mitte 6,6 Prozent weniger Fahrzeuge als in den ersten 3 Monaten des Vorjahres. Im weiteren Jahresverlauf rechnet das Unternehmen aber mit einer steigenden Nachfrage auch in China.

In Nordamerika dagegen brummt das Geschäft schon jetzt: Dort verzeichnete BMW in Q1 einen Absatzzuwachs von 8,8 Prozent, in den USA sogar 11,4 Prozent. Damit lässt sich die China-Delle zumindest vorübergehend abfedern.

Elektrooffensive schreitet erfolgreich voran

Viel größere Beachtung schenken Anleger und Analysten ohnehin der Elektromobilität. Hier will BMW den Anteil von rein batteriebetriebenen Fahrzeugen in den kommenden Jahren stetig ausbauen. Zurzeit ist bereits mehr als jedes 10. verkaufte Fahrzeug des Konzerns elektrisch betrieben, 2024 soll der Anteil auf mindestens 20 Prozent steigen.

Für das Jahr 2025 hat BMW die „Neue Klasse“ angekündigt, mit der die Elektromobilität noch stärker vorangetrieben werden soll. Bis 2026 soll dann rund ein Drittel aller verkauften Neufahrzeuge vollelektrisch betrieben werden.

Technologieoffenheit: Leistet sich BMW zu viele Nebenprojekte?

Trotz der Elektrooffensive können sich die Münchener – anders als viele andere Hersteller – bislang allerdings nicht dazu durchringen, sich vom Verbrenner zu verabschieden oder die Wasserstofftechnologie als Antriebsalternative ruhen zu lassen. Die vielzitierte Technologieoffenheit kann sich aber nur dann als Erfolg erweisen, wenn sich etwas anderes als das E-Auto durchsetzt. Davon ist angesichts der weltweiten politischen Bestrebungen zum Ausbau von Ladeinfrastruktur und Co. allerdings nicht wirklich auszugehen.

BMW leistet sich die verschiedenen Antriebsarten dennoch und verbrennt damit viel Geld. Wie lange diese Strategie noch auf Gegenliebe bei den Anlegern stößt, wird zunehmend fraglich – gerade vor dem Hintergrund des zunehmenden Erfolgs der eigenen Elektroflotte.